Servus,
ich würde mal exhumieren, denn da habe ich ein ähnliches Thema.
Vor mir steht ein Fender BF Twin Reverb 135 Watt. Der brummt nämlich auch in der Endstufe (PI-Röhre gezogen).
Bei dem Amp wurde einst von Dritten dessen Netztrafo ausgetauscht. Der Originaltrafo wurde ersetzt gegen einen Welter N11 F/2. Dessen Anodenwechselspannung soll lt. Aufschrift 2x 210VAC betragen. Er liefert aber 2x 225VAC an die Dioden, so dass an den beiden Mallory-Ladeelkos bei geschlossenem Stby-Schalter schon +581VDC stehen statt der +500VDC lt. Schematic. Was beide der Mallory-Milchkannen, die jeweils nur für 285 Volt ausgelegt sind, an ihre Grenzen bringt. Öffnet man Stby, so liegen +618VDC (!) am Schalter an, was beide der Elkos eigentlich in deren Ruin treibt. Bis jetzt haben sie es aber offenbar ausgehalten. Sie sind nicht taub oder aufgequollen und haben noch Capacitance. Offenbar wurde Stby wenig geöffnet...
Ich würde nun eigentlich alle Netzteil-Elkos austauschen wollen. Nur - die Betriebsspannungen des kompletten Netzteiles bekomme ich dadurch nicht runter. Der Welter liefert besagte 2x 225VAC = 450VAC an die Dioden. Ein erhältlicher Austauschtrafo für diese 135W-Amps nur z.B. eines Wormser Anbieters liefert 2x 185VAC = 370VAC, was 80 Volt weniger ist, die der Amp verkraften muss und was lt. Schematic dann auch mehr oder weniger passen würde.
Außerdem ist noch einer der Kohlepress-Schutzwiderstände durchgebrannt, der an g1 V7. Die Röhren selbst sind auch einst ausgetauscht worden, JJ 6L6GC, die haben das bislang alles klaglos überstanden. Ich messe bei einer Anodenbetriebsspannung von +579VAC (An den Schirmgittern liegen +581VAC an) und einer Steuergitterspannung von -63V einen Bias von ca. 37mA pro Röhre (in etwa, von Exemplar zu Exemplar etwas schwankend, aber nicht groß voneinander abweichend).
So. "Was tun", sprach Zeus. "Die Götter sind besoffen und kotzen in den Olymp". Von einer Ampreparatur wegen des Brummes abraten, denn die neuen Ladeelkos müssten deutlich höher belastbar sein? Anderen, "richtigen" Netztrafo einbauen und erst dann sich um das Brummen kümmern, denn vrsl. dann laufen auch die Röhren mit ordentlicheren Parametern (denn auch alle Vorröhren haben viel zu hohe Anodenspannungen)?
Was meint ihr?