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Digital-Potentiometer-Alternative und Steuerung
Mr. Lime:
Die Schrittmotoren im Masotti sehen wild aus.
Haben sicherlich einiges an Gewicht und brauchen jede Menge Platz.
Ich merke aber, dass die LDRs hier eher auf Gegenwind stoßen.
Wenn die Regelkurve nicht linear verläuft, wäre das halb so wild, so lange die Wiederabrufbarkeit der Einstellungen gegeben ist. Einen Wertedrift sehe ich dabei kritischer.
Alternativ kann man natürlich pro Poti auch ein Schieberegister mit R2R-Netzwerk an den Mikrokontroller hängen. Mit I2C ginge sich das mit den Pins zB. an einem Raspberry Pico (Preis: ~5€) locker aus und kostet einen Bruchteil der Schrittmotoren + ist leichter und frisst weniger Platz im Chassis.
16-Kanal wäre voraussichtlich schon ausreichend Auflösung pro Regler. Die Widerstände als Spannungsteiler zu löten wird aber mühsam. Eventuell machen hierbei SMD bestückte Miniplatinen Sinn. Die kann man dann ganz nach der optimalen Regelkurve dimensionieren, sprich exponentiell, linear, W oder sonst was, um die Tone Stack das Maximum an Benutzerfreundlichkeit rauszuholen.
Unsicher bin ich mir nur, welcher Multiplexer keinen Buffer am Ausgang hat, da wir ja keinerlei Impedanzveränderung bzw, Halbleiter haben wollen.
"Zerhackt" wird hierbei jedenfalls auch nichts, unter dieser Kategorie verstehe ich Sample Rate Reducer bzw. Bit Crusher, aber sicher auch keinen LDR, wenn kein Oszillator zur Modulation verwickelt ist. Wobei ein Microkontroller auch einfach für einen Onboard-Tremolo-Effekt missbraucht werden kann, den man praktisch gratis im Volume-Regler integrieren könnte. ;D
Solang der Signalweg analog bleibt, sehe ich in digitaler Steuerung keinerlei Blasphemie. Hybride gerne, wenn ich damit Mehrkanaler einfach realisieren kann und dennoch Vollröhre spielen kann.
Stahlröhre:
--- Zitat von: carlitz am 3.11.2023 12:53 ---...
Leider habe ich auch nach langem Suchen keine digital einstellbaren Widerstände gefunden, welche z.B 100V Spannung vetragen.
...
--- Ende Zitat ---
Wofür brauchst du 100V Spannungsfestigkeit? Bei der Klangregelung würde ich schon vor dem TS einen festen Spannungsteiler vorsehen der den Pegel deutlich runterbringt und AC koppeln. Klingt für meine Ohren auch besser, wenn das TS hochohmiger angefahren wird. Oder ähnlich wie im JMP-1 ein klassisches TS direkt am KF (als "Grundkurve") und danach mittels zusätzlichen EQ Filter die eigentliche Klangformung aufbauen, was viel flexibler ist, als die klassischen Marshall/Fender Netzwerke. Beim Marshall nutzen die dort Sallen-Key Filter, damit kann man steilere Filter aufbauen als mit dem standard TS und somit präziser arbeiten. Für den Gain Regler dann ein digitales Poti vor oder hinter der ersten Gainstufe.
Die Schrittmotorlösung verbraucht ordentlich Platz und du must zum elektrischen auch noch mechanischen Aufwand treiben, finde ich persönlich nicht so überzeugend. Die angesprochene R2R Lösung finde ich da interessanter. Wie willst du denn die Eingabe der Reglerwerte durch den Nutzer gestallten? Wenn es eh eine inkrementale ist wie z.B. bei der Triaxis kannst du dir den Aufwand für eine stufenweise Lösung ja sparen.
Mr. Lime:
Müsste man sich anschaun, ob man mit dem Gain-Regler und einem Spannungsteiler vor der Tone Stack, welcher nach der Stufe auf 1/10 (Instrument Level) reduziert, in den Arbeitsbereichen der Digitalpotis bleibt. Was haltet ihr davon?
Danach kann man mit einer Aufholstufe ja wieder boosten.
Zusätzlich benötigt es wohl eine TS-Werteskalierung, um die eingeschränkt verfügbaren Digitalpoti-Werte verwenden zu können.
Notfalls könnte man sich LND150 Buffer zur Hilfe nehmen, um die Impedanz für die kleinen Werte niedrig zu halten, um Höhenverluste zu vermeiden. Wäre für mich aber auch ein gehbarer Weg im Vergleich zu den Schrittmotoren.
Die R2R Relais Poti Lösung (aus der Hifi-Ecke) würde ich dennoch mit analogen Potis oder zumindest Rotary Encodern ansteuern wollen. Es soll sich ja von der Bedienung her noch wie gewohnt anfühlen. Beim ADA MP-1 haben mich die hässlichen blauen Taster vom Kauf abgehalten, da mich die Bedienung wahrscheinlich genervt hätte.
Von fixierten TS-Filter halte ich lieber Abstand. Im Engl Straight und Mesa DC-5 fand ich die irgendwie unpraktisch (waren aber auch nach der ersten Stufe). Lieber schleife ich noch einen Graphic oder Para-EQ in die Effects-Loop ein. Soll aber nicht heißen, dass ich ein Fan der klassischen FMV-EQs bin! Ich hatte super Ergebnisse mit einem passiven James TS mit parametrischen Mitten, allerdings war auch hier die Bedienung wieder ungewohnt und die Wiederauffindbarkeit der eingestellten Werte eher mühsam. Darum sind 16 Stufen beim Relais-Poti vielleicht sogar benutzerfreundlicher - müsste man das Ohr entscheiden lassen..
Mr. Lime:
Um auf die R2R-Netzwerk-Lösung genauer einzugehen;
Bourns bietet wohl fertige Widerstandleitern an, welche für einen geringeren Aufwand beim Löten nützlich sein könnten.
Datenblatt: https://docs.rs-online.com/5d8c/0900766b80fd327c.pdf
So wie ich das verstehe, sind klassische R2R Leitern linear aufgebaut.
Für einige Regler (speziell Volume + Gain) werden aber logarithmische Leitern benötigt.
Weiß jemand ob solche Arrays auch schon fertig erwerblich sind oder wie man die nennt?
roehrich:
--- Zitat von: Mr. Lime am 5.11.2023 13:17 ---Bourns bietet wohl fertige Widerstandleitern an, welche für einen geringeren Aufwand beim Löten nützlich sein könnten.
--- Ende Zitat ---
Wenn ich da jetzt keinen Knick in der Optik habe, taugen die beiden von Dir gezeigten Arrays weniger für einen gestuften Spannungsteiler, als für die Terminierung von Bussen ... das eine mit Pullup- oder Pulldown-Option (alle 15 Rs mit einem Bein an einem gemeinsamen Pin), das andere mit 14 Spannungsteilern zur Terminierung irgendwo zwischen VCC und GND (zum Beispiel zur Einstellung des Common Mode Pegels bei differenziellen Paaren).
Ciao
Sebastian
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