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Voxvox Gitarrenkabel , wozu der Extraleiter / zweite Masse ?

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Offline dukesupersurf

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Hallo ,
ein Kunde hat ein kaputtes Voxvox Gitarrenkabel mitgebracht.
Besonderheit: Das sind diese superteuren Dinger mit Richtungsgebundenheit (!!!)

KLang: klare Höhen wegen wenig Kapazität hab ich aus Kritiken recherchiert.

Schaden : heißer Leiter kein Durchgang. Vermute Kabelbruch , denn der Innenleiter ist nicht sehr flexibel-keine Litzen sondern massiv.Wie bei den Sattelitencoaxialkabel. Könnte man letztere nicht auch verwenden , wenn der Hauptgrund wenig Kapazität ist ?
Gibts nen Extragrund für den steifen Leiter ??

Verständnisfrage : der heiße Leiter hat sowieso eine Schirmung.Wozu ist der weitere ungeschirmte Zusatzleiter ?
Er ist an dem Stecker , der in die Gitarre/Signalquelle soll mit Masse verbunden. Ob er auch an dem Verstärkerstecker mit dranwar kann ich nicht sagen , ließ sich ohne Beschädigung nicht öffnen.Wenn nicht mit dran-könnte das was mit dieser ominösen Richtungsgebundenheit zu tun haben ?

siehe Foto,tschüß , Thomas

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Offline Röhre69

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Hallo dukesupersurf,

ist u.A. persönlicher Geschmack, wieviel C das Kabel haben sollte. Siehe dazu

https://www.gitarrenelektronik.de/de/pickup-geheimnisse/beschaltung

und C-Switch

https://www.gitarrenelektronik.de/de/produkte/soundschalter/c-switch-fuer-e-gitarren/results,1-0

Hast Du eine Möglichkeit, die Kabelkapazität/Meter herauszumessen? In der Regel ist das so um die 100pf/m, egal ob teuer oder billig. Schon einmal die Kapazität der Pickup-Kabel-Kapazität bei Les Paul und SG verglichen?

Wenn´s um Sound geht bzw. um C kleiner zu machen, kann man auch mal Doppellitze aus´m Baumarkt ausprobieren. Wer will nimmt Boxenkabel, das vorher mit Einbrennservice aufgewertet wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kapazit%C3%A4t

Da ist die Geometrie und das Dielektrikum entscheidend.

Bzgl. Richtungsgebundenheit bin ich auf weitere Antworten sehr gespannt, da das ein sehr heißes Thema werden könnte.

Für mich ist beim Gitarrenkabel entscheidend, dass es flexibel und mechanisch belastbar ist. Der Schirm sollte eng geflochten sein, also wenige bzw. möglichst kleine Fenster haben. Manche Kabel haben dann zusätzlich noch einen "Schlauch-Schirm" aus leitfähigen Material. Einen Einfluss der Kabelfarbe auf die Klangfarbe konnte ich nicht heraushören.

Grüße

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Offline Rene2097

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Hallo,

ohne die Vovox Kabel zu kennen könnte ich mir vorstellen, dass der Schirm um den heißen Leiter nur auf einer Seite verbunden ist. Das wäre aus meiner Sicht aber besser am Verstärker wo typischerweise eine Verbindung zur Erde herrscht. Signal und Masse werden dann zugusten der geringeren Kapazität in getrennten Leitern übertragen während der Schirm nur Einstreuungen ableiten soll.

Interessant wäre, inwiefern die dadurch steigende Induktivität die Höhen wieder dämpt. ;)

Gruß, René

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Offline Röhre69

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Zitat
Signal und Masse werden dann zugusten der geringeren Kapazität in getrennten Leitern übertragen während der Schirm nur Einstreuungen ableiten soll.

Kann ich nicht ganz verstehen? Die Kapazität zwischen Schirm und Seele bleibt doch unverändert, oder nicht? Und Schirm liegt weiterhin an Masse.

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Moin,

das VoVox sollte ca 75pf/m haben, deswegen auch der Schirm um den "heißen" Leiter, weil der die parasitäre Kapazität des Kabels zusammen mit der Isolationsdicke um den "heißen" Leiter bestimmt und der ist normalerweise nur auf einer Seite (die normalerweise zum Amp zeigt) auch angeschlossen (deswegen auch die Richtungsbindung, orangene Seite zum Amp).
Die normale Signal-Masseführung ist dann außenrum über den zweiten Draht.
Die Dinger sind absolut fragil, maximal zur vorsichtigen Studionutzung geeignet, live brauchts man sich da keine Gedanken machen dass das mehr als 2-3 Gigs überlebt.
Sag dem Besitzer dass ein Sommer Spirit XXL (fast) genauso wenig parasitäre Kapazität hat (78pf/m) und dass das im Gegensatz zu dem überteuerten Schweizer Kram locker mehrere Jahre hält und er für den Preis eines VoVox sich 3-5 XXLs kaufen kann.

Gruß
blues
« Letzte Änderung: 23.09.2025 10:19 von bluesfreak »

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Offline dukesupersurf

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Also , bei der Firma steht , das Ende mit dem Stofflabel gehört an die Empfängerquelle.
Damit wäre klar , daß die gemessene Verbindung von Schirm und Kaltleiter am Gitarrenende ist.

Jetzt wüßte ich nicht , wie es an der Empfängerseite gehandhabt werden soll, einer meinte ja schon , daß sie gegenteilig an der Empfängerseite zusammengehören.
Falls sowieso an beiden , wäre die Richtungsgebundenheit hinfällig.

Dann blieb dafür nur noch das exotische Argument mit der Kristallstruktur des massiven Kupferleiters ( der wiedrum laut Firmenforschung besser wäre).
Ich weiß aber immer noch nicht, welche Physik dahinter stecken sollte, Kristallstruktur ist ja erstmal nur so ein "Zauberwort" und selbst bei besseren Leitungseigenschaften , warum dann immer noch nur eine Richtung ?
Man erkennt an dem verwendeten Rohmaterial auch keine Sollrichtung ( Markierung ?)- woher wissen die denn , wie es in der Fabrik hergestellt/aufgewickelt wurde ?

Es kann natürlich sein , daß es Effekte aus der Hochfrequenzphysik gibt und obwohl unhörbarer Bereich , könnten Störungen ja immer noch hörbare Intermodulationsprodukte erzeugen.
Hätte mich jedenfalls gefreut , wenn vor ein paar Jahren , als das Thema hochgekocht wurde ( von "unserem" allseits geliebten "Grimpaz"-größter Möchtegern Impressario aller Zeiten ), besser rechechiert worden wäre , was bei einer angeblichen Journalistenausbildung und unsere Hochschulphysiklandschaft eigentlich einfach gewesen sein müßte.

Und warum hat der Kaltleiter nicht auch nen Schirm ? Wegen Kapazität ? Aber alles was hier induziert wird addiert sich doch zur Signalspannung ?
Der Schirm ist außerdem noch nichtmal geflochten.

Schade , daß kaputt , sonst könnte ich mal nen Vergleichstest machen.

Angeblich spielen die Stecker, die nicht vorhandene Goldbeschichtung ( und wahrscheionlich das Gemüt des Löters) auch noch ne Rolle.Aber ich warne ! Heute gibt es soviel Fakegequatsche. Habe gerade erst einen Weber Coppecap gesehen ( 50-70 EUR), in dem unter einer Designkupfekappe simple Billigteile für 2 EUR waren. Die Schaltung ist ein simpler Röhrengleichrichterersatzfake , der schon in Bastelbüchern in den 80ern publiziert wurde. Das Kupfer soll nur die Wärme in den simplen Zementwiderständen innen abführen. Warum hat es dann nicht Rillen statt auf seidigschön gebürstet? In der Beschreibung ist sogar von "gezogenen" Kupfermaterial die Rede..... ich kotz gleich ! Und wieso sollte man seinen Strom im 2000 EUR Tubeamp ( mit "Voxvoxkabeln..." ) durch einen nichtlinearen Halbleiter NTC und dünnen glühenden Widerstandsdrähten jagen- wenn da mal nicht jede Soundfeinheit eh schon vernichtet wird. Aber dann kommt von den Schwurblern bestimmt wieder das Totschlagargument vom komplexen Eigenleben&Emergenz.

tschüß , Thomas

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Offline Helmholtz

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Die wenigen Meter "Hi-End-Kupfer" des Kabels liegen in Serie mit ca. 1km TA-Wicklungsdraht aus gemeinem Elektrokupfer und einem Widerstand zwischen 5 und 10 Kiloohm...

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Offline carlitz

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Ja die Weg von Marketing BlaBla zu "das ist Physik" und auch mehrfach nachweisbar ist halt ein weiter......

Es gibt leider zu viele Unwissende mit gefährlichem Halbwissen, die auf allen sozialen Plattformen der Neuzeit Ihre Thesen und "Beweise" unter die Leute bringen können. Davon sind leider auch bekannte Journalisten mit Gitarrenerfahrung nicht gefeit.

Wahrheit tut weh und verkauft sich halt im Zweifel nicht so gut.

Aber es ist wie immer, wenn ich daran glaube, dass der im Mondschein gebaute Kondensator mit Bambushülle besser ist, dann bezahle ich auch Geld dafür.

Insofern muss jeder für sich entscheiden, was er glauben möchte.

Ich habe mal vor langer Zeit E-Technik mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik studiert und habe mich immer gefragt, was dieses richtungsabhängige Kabel sein soll.

Zumindest habe über die Diskussion hier im Threat nun verstanden, was wirklich dahinter steckt.

Dafür also vielen Dank!!!!!
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline Helmholtz

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Wer nicht (auf die Wissenschaft) hören will, muss zahlen.

Ehrliche Wissenschaft ist halt oft der Feind bw. der Angstgegner von Marketing.

Und sog. Fachjournalisten sind meist technische Laien und oft unkritische Sprachrohre für Produktmarketing.
« Letzte Änderung: 23.09.2025 21:28 von Helmholtz »

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Offline cca88

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Servus,

ich hatte mal zufälligerweise eins mit 3m hier...

Ich hab mit einem Kapazitätsschätzeisen draufgeleuchtet... Da war nix mit Kapazitätsarm... Egal aus welcher Richtung, war ein deutlich höherer Wert zu lesen, als ich es erwartet hätte...

EDIT - ich vergaß zu erwähnen: Der Eigentümer hat mir bei der Rückgabe des Kabels - das war bei uns auf der Session liegengeblieben - mitgeteilt, daß man da Frequenzen hört, die sonst nie...
FunFact: er hat bei seinem Set das Wah eingeschaltet und durchgetreten gelassen - alle seine Mitmusiker habe fluchtartig die Bühne verlassen - aber das hat er nicht bemerkt...  hat mir bei den folgenden Sets Kopfzerbrechen bereitet, bis ich das mit dem Wah erkannt hab. Er war trotzdem glücklich

so viel dazu

Grüße
Jochen
« Letzte Änderung: 23.09.2025 22:50 von cca88 »

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Offline Röhre69

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Vielleicht wichtig zu erwähnen: Das Signal von der Gitarre ist vorwiegend AC

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Offline cca88

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Vielleicht wichtig zu erwähnen: Das Signal von der Gitarre ist vorwiegend AC

Vorwiegend?

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Offline Röhre69

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Zitat
Vorwiegend?

z.B. aktiver Pickup oder aktive Schaltung vor Klinkenbuchse der Gitarre, dann muss/sollte der Gleichspannungsanteil per Koppelkondensator entfernt werden, weil der DC-Anteil dann den Arbeitspunkt der Eingangsstufe am Amp verschiebt, was in aller Regel unerwünscht ist. Der Koppelkondensator  kann physikalisch nie 100% dicht sein. Bei den Befürwortern der Spezialkabel könnte der parasitäre DC-Anteil auf die Goldwaage gelegt werden.

Vgl. Thread "Verlustfreies Gitarrenkabel"

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Offline cca88

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z.B. aktiver Pickup oder aktive Schaltung vor Klinkenbuchse der Gitarre, dann muss/sollte der Gleichspannungsanteil per Koppelkondensator entfernt werden, weil der DC-Anteil dann den Arbeitspunkt der Eingangsstufe am Amp verschiebt, was in aller Regel unerwünscht ist. Der Koppelkondensator  kann physikalisch nie 100% dicht sein. Bei den Befürwortern der Spezialkabel könnte der parasitäre DC-Anteil auf die Goldwaage gelegt werden.

Vgl. Thread "Verlustfreies Gitarrenkabel"

OK - aktive Tonabnehmer hatte ich gedanklich ausgeblendet  ;D

Grüße
Jochen

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Offline Röhre69

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Laufrichtungsgebundene Kabel haben allerdings einen großen entscheidenden Vorteil, den viele nicht auf dem Schirm haben...