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"Hochlegen" der Heizungsymmetrierung

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torus:
Einen Link hab ich: http://www.sophiaelectric.com/pages/se/12ax7.pdf

Warum sind Dir die 20Meg zu hoch? Glas ist ein prima Isolator.

Bierschinken:
Nabend,

wow!  :o

20MΩ sind ne Menge. Da wäre die Größe von Rref dann ja praktisch irrelevant.
Mir erschien das sehr hoch, da meines Verständnisses nach die Kathode ein Röhrchen ist durch das der Heizungsfaden führt und dazwischen nur wenige mm Luft bzw. Vakuum liegen.

Aber danke für deine Mühe!

Damit sollte die Dimensionierung des Teilers ja klar sein, oder hat noch jemand Einwände?

Bleibt die Frage nach dem Kondensator parallel zu Rref. - Wie wird der Dimensioniert?
Es fliessen, je nach Spannungsteiler und versorgungsspanung nur einige µA bis zu wenigen mA, sodass der DC-Strom bzw. dessen Spannungsschwankung mit einem relativ kleinen Kondensators geglättet werden kann. Hier sollte doch erwähnte Faustformel "1µF je 1mA" greifen?

Mit einem Kondensator von wenigen µF wäre auch ein Ableiten von störender HF auf der Heizspannung gegen Masse gewährleistet.
Warum also sieht man nicht selten Werte von mehreren hundert µF?

Grüße,
Swen

torus:
Hallo Sven,

Das Vakuum selbst leitet gar nicht. Das bischen Strom was von der Heizung zur Kathode fließt wird vermutlich durch das Glas bzw. die Verunreinigungen auf dem Glas fließen. Viel kommt da nicht zusammen.


--- Zitat von: Bierschinken am 22.02.2010 02:42 ---
Es fliessen, je nach Spannungsteiler und versorgungsspanung nur einige µA bis zu wenigen mA, sodass der DC-Strom bzw. dessen Spannungsschwankung mit einem relativ kleinen Kondensators geglättet werden kann. Hier sollte doch erwähnte Faustformel "1µF je 1mA" greifen?

--- Ende Zitat ---

Seh es mal so:

Beim Hochlegen der Heizung bringst Du die Wechselspannung der Heizung, und damit potentielles Brummen, in die Versorgungsspannung der Vorstufe ein. Daher ist es nicht sinnvoll die Referenzspannung für die Heizung dort zu erzeugen, wo die Spannung eh noch einen hohen Ripple hat. Das bischen Brummen von der Heizung tut dort nicht weh.

Also an den Anfang der B+ Siebkette damit. Du könntest jetzt die Heizung dort einfach Symmetrien, aber damit bringst Du die dort noch bestehende Brummspannung über die Heizung dicht an die Kathoden. Ohne Sieben keine allzu gute Idee.

Da der Abgriff am Spannungsteile recht hochohmig ist kommst Du mit einem kleinen Siebkondensator aus. Jetzt gilt es zwei Dinge abzuwägen:

* Die restliche Brummspannung. Relevant ist hier lediglich der Strom, der durch den Spannungsteiler fließt. Die paar Elektronen, die sich von der Heizung Richtung Ground auf den Weg machen kann man vernachlässigen. Verlockend ist natürlich einfach einen fetten Kondensator reinzusetzten und den Brumm auf nahezu Null zu reduzieren.
 
* Die Zeit, die benötigt wird um die Referenzspannung zu erreichen. Hier wirkt sich ein fetter Kondensator negativ aus, denn je größer er dimensioniert ist, desto länger dauert es bis die Spannung am Mittelabgriff den Endwert erreicht hat. Wir legen die Heizung ja nicht ohne Grund hoch, also sollte dieser Wert recht schnell erreicht werden.

Als ich meine Heizung dimensioniert habe, hab ich mir die B+ Leitung simuliert und immer brav darauf geachtet, das auch beim Einschalten die maximale Spannung zwischen Kathode und Heizung nie überschritten wird. Zusätzlich war mir wichtig, das die Referenzspannung nach etwa 5 Sekunden (d.h. bevor die Kathoden durchgeheizt sind) nahe dem Sollwert ist.

So bin ich durch ausprobieren bei meinen 22µF gelandet. 

earnst:
Hallo,

schaut mal in dem verlinkten PDF auf Seite 8. Dort findet ihr den max. Wert für Rfk = 20 kOhm. Das ist ein externer Widerstand mit dem der Bezug Heizung-Kathode hergestellt wird/werden sollte. Er bedeutet etwas anderes als dieser Isolationswert von 20 MOhm, der übrigens über die Lebenszeit der Röhre deutlich abnimmt, da Metallionen vom Heizer durch die isolierende Bariumoxidschicht diffundieren.
Evtl. läßt sich zu dem Stichwort "Isolationsbrumm" noch Erhellendes g**geln...

mfg ernst

Bierschinken:
Hallo,


--- Zitat von: torus ---Das Vakuum selbst leitet gar nicht.
--- Ende Zitat ---
Ist klar, nur ist da eben kein totales Vakuum drin ist, sondern noch Restmoleküle rumschwirren, die evt. Leitfähig (oder gut ionisierbar) sein könnten.


--- Zitat von: torus ---Da der Abgriff am Spannungsteile recht hochohmig ist kommst Du mit einem kleinen Siebkondensator aus. Jetzt gilt es zwei Dinge abzuwägen: [...]
--- Ende Zitat ---
Da bin ich voll und ganz bei dir. Ich frage mich nur, warum man häufig Werte von mehreren hundert µF sieht.
Vielleicht übersehe ich (bzw. wir) ja ein wichtiges Detail?


--- Zitat von: torus ---So bin ich durch ausprobieren bei meinen 22µF gelandet.
--- Ende Zitat ---
Das sagt ja so für sich nichts aus.
Wie hoch ist denn Ub am Teiler und wie sieht der Teiler aus?



--- Zitat von: earnst ---schaut mal in dem verlinkten PDF auf Seite 8. Dort findet ihr den max. Wert für Rfk = 20 kOhm.
--- Ende Zitat ---
Für mein Verständnis ist der Rfk hier irrelevant. Den stellen wir mittels halbautomatischer Gittervorspannungserzeugung über den Kathodenwiderstand her, da die Heizung ja idR auch einen Massebezug hat - oder irre ich da?


--- Zitat von: earnst ---[...]dieser Isolationswert von 20 MOhm, der übrigens über die Lebenszeit der Röhre deutlich abnimmt,[...]
--- Ende Zitat ---
Ja! - und genau deswegen sollte der untere Widerstand des Spannungsteilers(Rref) etwa um Faktor 10 bis 15 niederohmiger sein als dieser Isolationswiderstand(Ris), denn dann ist der Alterungsprozess vernachlässigbar, da der Gesamtwiderstand aus parallelem Ris und Rref nur von Rref bestimmt wird.

Grüße,
Swen

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