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"DDR-Marshall" wiederbeleben

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Offline _peter

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"DDR-Marshall" wiederbeleben
« am: 8.11.2007 23:59 »
Hallo!

Ein Kumpel hat einen, wie es erst hieß, "Marshall" ersteigert.
Wie sich zum Glück noch vor Auktionsende herausstellte handelt es sich
dabei jedoch um einen DDR-Nachbau von 1978 in denkbar schlechtem
Zustand:

Gehäuse: Nicht mal schlechter Nachbau, wenn man bedenkt, daß die Person
             bestimmt nie ein Original zu Gesicht bekommen hatte. Das
             Bodenblech bestand jedoch leider nur aus Alufolie - siehe Foto

Chassis: soweit OK, stabil und etwa Originalmaße

Trafos: Beide vielleicht Eigenbau - nicht vergossen, Lötleisten außen dran
          Der NT ist ein LL oder UI-Schnitt! sieht aber recht solide aus.
          Der AÜ ist reudig, da schauen Kabelenden lose raus, die anderen
          Kabel sind an kalten Lötstellen befestigt, eins lag an einer Endröhre
          an und die Hülle ist angeschmort. Zwischen den Kernblechen sind
          Lücken!

Board: Sieht OK aus aber Bauteile sind eben von '78 oder älter.

Elkos: Alle Netzteilelkos sind Schraubelkos, die teilweise unmittelbar neben
         den Röhren stehen.

Die Netzbuchse hing nur noch an einer lockeren Schraube und saß in einer
viel zu großen kreisrunden Bohrung - siehe Foto.
Die Röhrensockel, wie der ganze Amp, vollgedreckt bis zum Abwinken.
Und, und, und, ...

Also viel zu tun!

Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline _peter

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #1 am: 9.11.2007 00:02 »
Ich entschuldige mich für die schlechte Qualität der Fotos.

Wenn es eucht interessiert, werde ich den Wiederaufbau hier ein wenig
dokumentieren. Vielleicht kann ich auch den einen oder anderen Hinweis
gebrauchen. Das ganze darf zudem noch nicht viel kosten - verständlich:
Nach so einem Griff in's Klo will man dem schlechten Geld nicht noch
gutes hinterher werfen.

Ich will erstmal folgendes machen:
Netzbuchse richten; Potis, Röhrensockel, Klinkenbuchsen, komplette Board-
bestückung tauschen. Die Elkos will ich mit "modernen" Becherelkos ersetzen
und muß also auch die Löcher größer bohren und Hatler anbringen.
Einzig die Trafos müssen erstmal warten, die werden später getauscht, wenn
sich's wirklich lohnt.

Feel free to comment!

Peter
vintagevalveamps
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Offline Wuffenberg

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #2 am: 9.11.2007 01:01 »
na, Peter, wenn du alles tauschen willst, hättest du besser gleich einen Selbstbauamp gekauft, zB den Ceriatone...
Lohnt sich eigentlich nicht in so eine DDR Krücke noch Geld zu versenken, sparen tust du da gar nichts..
Gruss, Woof

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Offline _peter

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #3 am: 9.11.2007 01:10 »
Nehneh, ist nicht mein Amp.
Der Kumpel hat ihn nun einmal schon gekauft.  :-\
Ich mach ihn jetzt bloß für ihn wieder flott - wo er einmal da ist.  ;D

Peter
vintagevalveamps
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Offline Mr. Class A

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #4 am: 9.11.2007 10:54 »
Hallo Peter,

ach Du lieber Himmel, dem Teil (insb den Trafos!) würd ich auch keinen Millimeter über den Weg trauen. Das sieht lebensgefährlich aus. Also ich habe schon ein zwei DDR-Röhrenverstärker (allerdings originale Werksfabrikate) wieder aufgebaut bzw. ausgeschlachtet und die "Eisenteile" restauriert für andere Projekte eingesetzt - @ woof: die übrigens idR von sehr guter Qualität sind und wunderbar klingen - längst nicht alle DDR-Ware war "Krücke"   :police: . Aber dieses Teil ist zumal als alter Eigenbau kaum als Ausgangsbasis für eine Restaurierung geeignet.

Ich würd so ziemlich alles bis auf Chassis und Amp-Gehäuse austauschen... Falls Du die Trafos dennoch mit Spannung testen willst, check sie vorher optisch und windungsmäßig gründlich durch und triff genügend Vorsichtsmaßnahmen - das sieht echt gefährlich aus!

Sorry, aber wenn das mal nich ein waschechter Fehlkauf Deines Freundes war - darf man fragen, was es dafür noch gegeben hat? Für eine "Rückgängigmachung" des Kaufes ist es iÜ rechtlich schlecht, dass der Käufer, wie Du schreibst, vor Auktionsende von dem Zustand bzw. Nicht-Originalität des DDR-"Marshalls" Kenntnis erlangt hat. Damit scheiden so ziemlich alle Anfechtungs- oder vertragliche Rücktrittsrechte aus... mal abgesehen von Beweisfragen.


Ich wünsche Euch trotzdem viel Erfolg!!!



Martin
 
« Letzte Änderung: 9.11.2007 10:57 von Mr. Class A »

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Offline Mr. Class A

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #5 am: 9.11.2007 11:20 »
Vielleicht noch was konstruktives:

Bei der Kombination

Netztrafo: TT Ringkern Marshall 135VA ,
Ausgangsübertrager: Welter Ü9/3 (sorry Dirk!) + (UL Anschlüsse weglassen)
& Drossel: Hammond 159Q

könnte Dein Freund mit 39,50 + 49 + 18,40 EUR für das so ziemlich günstigste erhältliche Trafo-komplett-Paket für ein 50W Version des DIY-Marshall haben. Und ihr würdet weniger gefährlich leben...


Martin

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Offline raffau

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #6 am: 2.12.2009 13:58 »
....und wie hat dieses storie geendet?  ::)

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Offline Athlord

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Re: "DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #7 am: 2.12.2009 15:10 »
....und wie hat dieses storie geendet?  ::)

Hoffentlich weiß der das nach zwei Jahren noch...... :devil:
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline raffau

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #8 am: 3.12.2009 10:04 »
hahahah...hoffentlich lebt er...nein spass bei seite....warum ich diesen tread wiederbelebr habe.... ::)

schaut mal....


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Offline _peter

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #9 am: 3.12.2009 10:32 »
Hehe,

muß wohl doch eine heimliche DDR-Serienproduktion gegeben haben.  ;D

Bei mir ging's so aus, dass ich die Platine komplett neu bestückt und verkabelt
habe. Neue Potis, Schalter, Fassungen, Buchsen, Elkos, usw.
Die Trafos sind aus finanziellen Gründen geblieben, mit der Option zum späteren
Tausch. Die wurde aber bisher nicht eingefordert.
Der Netztrafo war auf Class B ausgelegt, also mit 300nochwas Volt für
die SG und das doppelte für die Anoden, also nicht 300-0-300 mit Centertap.
Ich hatte jedoch beide Wicklungen parallel geschaltet und somit eine insgesamt
etwas geringe Betriebsspannung, die aber eine irgendwie geile, growlige
Verzerrung erzeugt. Der Besitzer war sogar mit dem Ding im Studio.

Wo ist das Teil hier her?

Grüße, Peter
vintagevalveamps
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Offline raffau

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #10 am: 3.12.2009 11:09 »
habe ich intern von matchboxracer!  O0 potis, elkos und board werden neu...rest behalte ich....dazu mache ich noch ein PPIMV

_peter kannst du mir die belegung der wicklungen sagen? frage mich wo ich die 230V anhängen soll....  ???

« Letzte Änderung: 3.12.2009 11:12 von raffau »

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Offline _peter

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #11 am: 3.12.2009 11:25 »
Hallo Raffau,

ich habe das Ding doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei mir.
Du hast deinen den schon zerpflückt? Na dann musst du wohl
eine kleine Spannung draufgeben und schauen, welche Verhältnisse
sich ergeben. Nimm dazu erstmal die Wicklung mit dem höchsten
ohmschen Widerstand und dem dünnsten Querschnitt. Wahrscheinlich
ist das die HV-Wicklung. Die kleinste Spannung muss die 6,3V-Wicklung
sein und dann kannst du ja das Verhältnis ausrechnen und so auch
die anderen Wicklungen gut abschätzen.
Hast du denn auch den gleichen Netztrafo? Auf den
Bildern sieht man nur den AÜ.

Peter
vintagevalveamps
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Offline _peter

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #12 am: 3.12.2009 11:28 »
Ach so:
Der AÜ hatte bei mir damals ganz komische Übersetzungen.
Mit 4,8,16 Ohm hatte das nichts zu tun. Bin dann durch
verschalten der Sekundärwicklungen wenigstens in die
Nähe von zwei Standardimpedanzen gekommen.

Peter
vintagevalveamps
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Offline raffau

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #13 am: 3.12.2009 11:34 »
hi peter

die aü daten habe ich übernommen und fotografiert...sollten richtig sein...werde sie aber noch messen....beim NT habe ich die wicklungen gemessen; sind 4....7.4k bis 27 kohm...

so werde ich es rausfinden....werde mal heute mal ne 5V ac draufhängen...

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Kpt.Maritim

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Re:"DDR-Marshall" wiederbeleben
« Antwort #14 am: 3.12.2009 23:01 »
Hallo

ich erinnere mich Dunkel eine alte Bastelanleitung lose in einem Buch aus dem Millitärverlag der DDR gefunden zu haben. Dort wurde das Layout und der nachbau, sowie die Wicklung des AÜ beschrieben. Ich glaube die Firma Marshall wurde auch erwähnt. Jedenfalls war das Faltblatt, von etwa Ao 0der A1. Das würde erklären, dass es dieses Teil häufiger gibt. Vielleicht hat sich manche AG in der GST hingesetzt und die Kisten gebaut.

Viele Grüße
Martin