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Leslie Eigenbau

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MstrBlst:
Danke *freu*  :)

mc_guitar:
Hallo rednerweb,

 Ich hab ja keinen Eigenbau, sondern arbeite an der Restauration eines Solton TwinJet. Der funktioniert ja auch wieder soweit, bis auf die Nebengeräusche. Nun hab ich leider keine große Ahnung von Elektromotoren! Vielleicht kann ja einer erahnen, welches Funktionsprinzip bei denen dahintersteckt? Die akustische Entkopplung ist bei diesem Aufbau aber eher schwierig, zum ersten ist da wenig Platz zwischen Trommel und Motoren, zum anderen muß ja der Riemen auch noch laufen können. Vielleicht ha t ja dazu auch einer eine zündende Idee.
Für den Livebetrieb langt es allemal so wie es jetzt ist, schon bei Zimmerlautstärke ist das Nutzsignal lauter als die Nebengeräusche, allerdings nervt das Geklacker auf Dauer dann doch!

Grüße Micha

Treblerotor:
@McGuitar,

ist das so eine Antriebseinheit wie auf meinen Bildern? Dann kann ich Dir die Funktionsweise erklären und auch wie man das Klackern beim Umschalten wegkriegt.
Es gab mal Anfang der 80er, als ich mein Leslie gebaut habe, solche fertige Rotoreinheiten für Treble und Bass Marke "Spacesound, Italy" beim LSV Hamburg zu kaufen. Sind aber auch in Markengeräten.

@alle
Bei meinem machen die Sinter-Gleit-Lager der Kurzschlussläufermotoren immer wieder altersbedingte Probleme , deswegen suche ich nach einem alternativen Antriebskonzept. Ideen willkommen.

Gruß

Roland

 

mc_guitar:
Hallo Treblerotor,

 Ja genau so eine Einheit ist das, die haben bei mir lediglich noch Sicherungen vor die einzelnen Motoren gehangen, daher ist die Platine oben drauf etwas größer. Die Motorenanordung sieht aber genauso aus! Da wäre ich für Tipps wirklich dankbar! Sind die Geräusche von den Lagern? Wie wechselt man die und woher nehmen?  8)

Vielen Dank schonmal Micha

Treblerotor:
Hallo McGuitar,

Eins vorweg: ich hab die Bilder in meinem letzten Beitrag durch welche mit Teilebezeichnungen ersetzt, bitte nochmal anschauen.

Zum Funktionsprinzip: Die Riemenscheibe, die auf dem ersten Bild zu sehen ist, wird für "schnell" an den Motorantrieb mit dem größeren Antriebsdurchmesser (rechts im Bild) und für "langsam" an den mit dem kleineren Antriebsdurchmesser (links im Bild) angelegt. Dieses geschieht mit einer Wippenmechanik, die durch wechselweise Bestromung der beiden Hubmagnete betätigt wird.
Die Motoren laufen beide ständig. Es sind Kurzschlußläufermotoren, da fließt im Läufer (Anker, Rotor) ein Wirbelstrom, der das Magnetfeld des Läufers erzeugt. Der Motor kommt somit ohne  Kollektor (Bürsten, Kohlen) aus. Die Lager sind Gleitlager/Sinterlager deren poröses Material Schmiermittel (Öl) aufnimmt und somit "dauergeschmiert sind". Schön wärs!!!! Das Öl in den Lagern verharzt mit der Zeit und die Schmierung ist dahin. Dadurch entsteht ein Lagerrauschen und später Stillstand. Ich hab immer nachgeölt, aber das hält nur kurze Zeit.

Ich hab noch keine Ersatzlager gefunden!!!! Die wären auch schwierig (aber nicht unmöglich) zu wechseln weil sie in die Lagerschilde eingepresst sind. Ich hab an anderen sintergelagerten Motoren versucht, ein Methode zu finden um die Lager wieder zu schmieren. Dazu hab ich die Lager ausgebaut und in Feuerzeugbenzin 24 Stunden lang "eingelegt" um den alten Schmierstoff herauszulösen. Danach gründlich austrocknen lassen und 24 Stunden in Schmieröl eingelegt, damit sich das Sintermaterial mit Öl vollsaugt. Es gibt ein Spezialöl für Leslies, da bin ich aber auch noch nicht drangekommen. Ich hab Sprühöl von Kontaktchemie verwendet, weil das gut kriecht. An die Motoren meines Leslies bin ich noch nicht drangegangen - Sau-Arbeit.Die Lager lassen sich schwierig ausbauen, ich müßte höchstens die Lagerschilde komplett einlegen, und dafür bräuchte ich eine Menge Feuerzeugbenzin und Öl.

Das ganze ist nicht ohne, deswegen halte ich noch immer Ausschau nach einem anderen Antriebskonzept.

Das Klacken beim Umschalten der Geschwindigkeit entsteht, wenn die Enden der Wippe auf den Kern des jeweiligen Hubmagneten aufschlagen. Ich hab ein Haushaltsgummiring genommen, (so einen wie wir früher im Klassenzimmer herumgeschossen haben  :devil:) ) und über die Enden der Wippen gestreift, so daß sich Gummi zwischen Wippe und Hubmagnet befindet und nicht mehr Metall auf Metall schlägt. Der dadurch verkleinerte Hubweg führte zu keinem Problem, der Gummi muß bandförmig und dünn sein, Querschnitt rechteckig, so 4mm mal 1mm. Wenn man keinen Gummi mit so kleinem Durchmesser findet, kann man auch in einen größeren einen Knoten reinmachen, um ihn zu kürzen und den Rest abschneiden. Eventuell muß die Wippe nachjustiert werden.

Etwas off topic, sorry, aber ich hab ja mein Leslie damit auch selbstgebaut, und vielleicht ist es für den Eigenbauer doch ganz interessant, dieses Antriebskonzept gesehen zu haben.

Gruß
Roland

P.S. Ich würde nicht mal dran denken, diese Motoren mit einer Phasenanschnittsteuerung (Dimmer) oder auch Vollwellensteuerung zu betreiben.

Riemen rutscht: Riemenlauf mit Spiritus sauber machen. Wenn die Enden des Riemens mit einer Metallklammer verbunden sind, wie bei meinem: Riemen runter, Klammer aufbiegen, Riemen etwas kürzen (mit 10mm anfangen), Enden wieder mit Metallklammer verbinden, Riemen wieder auflegen.

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