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Dynacord Reference 1000
Thinline:
Hi Uwe!
Ich war einige Tage krank, deshalb kommt meine Antwort erst verspätet.
So sehr ich Dynacord vor allem wegen ihres Kundenservice (siehe Herausgabe von Schaltplänen-ich habe meine auch von dort) schätze, so sehr muss ich ihnen wg. der Spannungsumstellung widersprechen. Die Spannungen z.B. an den Anoden der Vorröhren sinken um gute 20Volt und das hört man. Ich habe beide Varianten mal schaltbar gemacht, mit dem Ergebnis, dass sich die 220 Volteinstellung deutlich härter und kälter präsentierte. Auch die Röhrenheizung lag bei der 220 Volteinstellung bei 7 Volt-zu hoch!
Die heißen Widerstände sind zur Symmetrierung der Heizspannung gegen Masse eingesetzt-da läuft ja auch Leistung drüber d.h. eine gewisse Erwärmung ist da schon drin.
Zum verspäteten Start des Amps: glühen denn die Röhren schon, wenn das Relais anzieht? Wenn nein, was hat denn der Techniker da angestellt beim Durchlöten der Platine? Das Relais gibt nämlich einfach die Anodenspannung der Endröhren frei-nix Heizspannung!
Ich habe seit Anfang der Woche auch einen Reference 1000 im Keller-ohne die Mods, und der hört sich auch so ähnlich an wie du deinen beschreibst. Ich werde ihn auf jeden Fall umbauen und kann dir dann berichten-ich werde meinen besten 500er als Referenz hernehmen. Bei dem habe ich viel mit verschiedenen Röhren experimentiert. Als Eingangsröhre blieb die alte Siemens; im Cleankanal und im Phasendreher arbeiten Telefunken, in der Mischstufe eine no Name (RSD) und in der Zerrabteilung eine 5751er von Philips-das ist die Offenbarung. In meinem zweiten Ref habe ich eine JJ ECC83S drin auch ok aber mit etwas zuviel Gain. Mit deiner Bestückung müsste der Amp sehr warm klingen-tut er aber wohl nicht.
Zur Endstufe: der Amp wurde für die 6CA7 entwickelt-das sieht man auch noch an den Schimgitterwiderständen der ersten Modelle (470 Ohm statt 1500Ohm, wie für EL34 nötig). Die EL34 finde ich aber gerade für den Cleansound nicht förderlich und du kannst wirklich problemlos auf 6CA7 oder gleich auf 6L6/5881 umrüsten. Da musst du nur das Bias anpassen, was der Amp durch seine 4 Trimmer problemlos zulässt. Der Ausgangstrafo lässt das problemlos zu-die Primärimpedanz von EL34 und 6L6 liegen im ähnlichen Bereich.
Zum lauten Ausschaltknacks: da fällt mir im Moment nichts ein, aber vielleicht hängt das mit den anderen Fehlern im Amp zusammen-die würde ich als erstes angehen. Ein Wechsel der Elkos im Netzteil ist aber sicher kein Schaden. Eine der Endröhren liegt ja direkt neben solch einem Teil und heizt da ordentlich ein.
Noch eine ganz andere Idee: falls du mit der Vorstufe des Ref nicht glücklich wirst, häng doch den Princeton über einen einzubauenden line-out (oder hat der das nicht schon?) an die Endstufe des Ref-da sollte dann Lautstärke kein Problem mehr sein. Der Sound ist allerdings sicher nicht mehr so süßäich wie beim Princeton, da spricht die AB Endstufe des Ref deutlichere Worte.
Schreib einfach, wie die Sache weitergeht-es gibt wohl nicht so viele Ref Besitzer hier im Forum und ich finde das Konzept diese Amps nach wie vor genial.
Grüße
Bernhard
Det:
Hallo Bernhard,
mein Bruder wird mir helfen (hasts gelernt, ich bin absoluter Laie) - wird aber etwas dauern, da wir beide ziemlich in anderen Sachen eingespannt sind.
Die Spannungsumstellung werde ich auf alle Fälle ausprobieren.
Und dann mal sehen, was der Techniker so angestellt hat.
Ich denke die Rohrensockel überprüfen,ggf. auswechseln, den Bias richtig einstellen und die Kondensatoren C001 und C002 im BT (Bauteil) 85157 welchseln;
Dann mal hören, was dabei herauskommt.
Hast du einen Tipp, wo man die beiden Kondensatoren erwerben kann?
Dort ist es ja recht eng. Ich habe letztes Jahr schon mal gesucht - dann aufgegeben.
Übrigens haben die Widerstände richtig geraucht (habe Stromverbindung unterbrochen) und ich hätte eigentlich nur gerne gewusst warum?
Das mit der Endstufenauslegung finde ich höchst interesant, da ich einen Amp aus der ersten Serie habe.
Die Sicherungen im Netzteil, die mir oft durchgebrannt sind (BT 85157 F001 oder F 002) waren gegenüber dem mir vorliegenden Schaltplan noch 500mA und nicht 1A. Die 1A ist dann trotzdem öfters durchgebrannt - deshalb Techniker.
Der Amp lief übriges von 84 -90 ohne Probleme.
Die Röhrenbestückung in Original war bei meinem Amp übrigens V1-Telefunken ECC83 - BT 86126 (ich nehme an das ist die Eingangsröhre), die anderen Vorstufenröhren waren alle Siemens ECC83, in der Endstufe Telefunken ECC81 und ich gehe mal davon aus Siemens EL34 - an den Röhren ist keinerlei Beschreibung mehr. (wenn das tatsächlich 6CA7 sind wundert mich gar nichts mehr).
Mit den Klangbeschreibungen habe ich so meine Problemme (Frag mal, wer welchen Amp clean am besten findet)
Zunächst würde ich mich jedenfalls freuen, wenn die Töne quer über das Griffbrett wesentlich ausgewogener werden,
und der Klang nicht ganz so steril (damit meine ich den Klang wenn du mit der Gitarre direkt in ein Mischpult spielst).
Leider hatte ich den Princeton nur einen Tag hier.
Mit der Vorstufe wirst du hoffentlich nicht recht behalten, denn über die Endstufe des Hot Rod klang sie auch nicht viel besser.
Übrigens hatte ich bei dem Hot Rod das Gefühl gehabt, dass er 1. räumlicher klingt - Kann das etwas mit der Einbauweise des Lsp. zu tun haben? und 2. wesentlich Lauter ist (40W - 100W?).
Das Konzept des Amps finde ich immernoch gut, weshalb ich mich auch nicht wirklich trennen kann.
Dann will ich es mal angehen.
Gruß, Uwe
Thinline:
Hi Uwe!
Zu den Kondensatoren: die gibt es hier im Tube Town shop für wenig Geld-ich habe solche erst neulich erstanden.
Zu den Sicherungen: 1Amp muss rein-wenn die fliegt, ist etwas an den Endröhren faul bzw. an deren Einstellung.
Zu den qualmenden Widerständen: das Problem dürfte sich nicht einfach durch das Einlöten neuer Widerstände lösen lassen, es sei denn, die alten verursachten einen Kurzschluss. Ansonsten scheint mir bei der Heizspannung etwas im Argen zu liegen. Wenn der Techniker da etwas umgebaut hat, dass die Röhren erst nach einer bestimmten Zeit an die Heizung angekoppelt werden fällt solange die gesamte Spannung über den Widerständen ab-checke doch, wann die Heizung einschaltet!
Zum hot Rod: das ist ja nun nicht gerade die Referenz in Sachen super Sound-gute Hausmannskost würde ich sagen. Ein gesunder Ref steckt den meiner Meinung nach in die Tasche! Ich habe da gute Vergleichsmöglichkeiten: 64er Fender Showman, 80er Twin, 69er Vox AC 30-alles Verstärker, die räumlicher als der Hot Rod klingen und gegen die der Ref gut aussieht (obwohl der Showman im clean natürlich noch die Nase vorn hat, aber der zerrt nur kurz vor dem Ohrentod). Laut ist mein Ref 500 (und der 1000er erst!) auch-allerdings auch der Hot Rod, der ein recht hartes Netzteil hat und deshalb auch viel Punch entwickelt. Den Ref kann man aber auch noch entfesseln, wenn du möchtest-ich habe das gemacht und finde ihn jetzt deutlich dynamischer, nicht so gepresst (vor allem im Zerrbetrieb).
Da du ja einen EV als Speaker verwendest sieht die Sache bei dir sicher etwas anders aus-ich finde ihn im Ref nicht so besonders und spiele einen alten Celestion G12/100 (kein G12H/100, wie oft serienmässig verbaut)-der macht den Sound angenehm rund und ausgeglichen, quer übers Griffbrett. Der originale G12H/100 machte die hohe E-Saite schriller, dünner. Supre für dicke Rocksounds kommen auch die alten Bulldogs aus meinem Vox-da muss man mit der Lautstärke aber aufpassen, um die nicht durchzublasen. Beim 1000er wird es mit einem Combospeaker sicher schwer-der muss schon einiges abkönnen. Du kannst den Amp aber auch nur mit 2 Endröhren fahren-da musst du dann einen 8Ohm Speaker in den 16 Ohm Ausgang stecken.
Ich gehe jetzt an meinen ref 1000 und mache mal die ersten Mods; außerdem ist da das Display tot, mal sehen, was das wieder ist!
Grüße
Bernhard
Det:
Hallo Bernhard,
ich werde erstmal den Amp technísch checken. Das wird bestimmt bis Mitte Mai in Anspruch nehmen.
Ich berichte danach dann.
Ein paar Gedanken und Fragen liegen mir zwar jetzt schon auf dem Herzen, aber die sollem ersteinmal Ruhen, bis der Amp wieder stabil läuft.
Gruß
Uwe
El Martin:
Hi!
Bei zwei gezogenen Röhren und geeignetem Amp lieber einen 16 Ohm Lautsprecher in den 8 Ohm Anschluss.
So liegt die reflektierte Last für die Röhren doppelt so hoch und das ist gut so.
Je nach Design -kenne die Dynacords nicht- kommen die Amps unterschiedlich gut mit Fehlanpassungen aus. Bei vielen Amps ist ein Faktor zwei unkritisch.
Zur kompletten Verwirrung: Meist ist die Gefahr bei zu hoher Last/(hoher sekundärer Widerstand) größer; die Spannung kann bei einigen Designs dann bis zu Überschlägen ansteigen.
Ciao
Martin
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