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Amp-Tweaking (Straffer Bass)
Alex78:
Danke!
Tube_S_Cream:
Ich würde hier den Koppel-C6 drastisch verkleinern (Größenordnung 1-2nF). C7 könnte dann im Prinzip wegfallen und er parallele 470K verkleinert werden oder direkt verbunden.
U3 ist auch nicht ganz unkritsch. Durch den 10K Kathodenwiderstand ist der Arbeitspunkt so gelegt, daß der Ausgang im Positiven deutlich früher clippt. (so eine Stufe ist ja auch dei V3 im TWreck).
Bei solchen Stufen lieber mit abgeschwächten Bass rein und nach der Verzerrung die Bässe anheben.
Gruß
Stefan
torus:
Hi Stefan, Das werd ich auch mal ausprobieren.
So - und zu dem Doppel-Poti für den Gain-Regler hab ich noch mal eine Frage:
Ich Der bildet ja mit dem Koppel-C einen Highpass. Da ich im Moment nicht so einfach an ein 250k Doppel-Poti komme (muss ich bestellen - in einer Großstadt wie Hamburg eigentlich eine Schande) hab ich mir gedacht: Verkleinerst Du einfach die Koppel-Kondensatoren. Mathematisch kommt es auf's gleiche raus, aber wie schaut es in der Praxis aus?
Und noch was: Ist es eine schlechte Idee für die Interstage Koppel-Kondensatoren Typen zu nehmen, die eine Spannungsfestigkeit von 160VDC / 65VAC haben? Bei DC liege an den Anoden ein gutes Stück über dem DC-Rating (220V und 270V). Auf der anderen Seite fließt ja aber so gut wie kein Strom.
Gruß,
Nils
Tube_S_Cream:
SPARE NICHT BEI DEN KOPPEL-Cs !!!!!
Unter 400VDC würde ich da nix nehmen! Da sollte man sich schon an Bewährtes halten. Muß kein Mojo-Voodoo-Zeug sein, aber zuverlässig (Dirk hat da bestimmt was passendes ;) )
Mit dem Strom hat das eh nix zu tun. Wenn über einen Kondensator Gleichstrom fliesst, dann war's mal einer :o
Zudem kannst Du damit die nachfolgende Röhre ins Jenseits treiben, wenn da auf einmal ein hohe positive Gitterspannung gegenüber Kathode anliegt, weil ein unterdimensionierter Cap durchschlägt.
Vorher wirst Du aber (wenn Du Glück hast) noch mit Brutzeln, Knacken und sonstigen Geräuschen an das nahende Unheil erinnert...
Die Qualität solcher Caps trägt in hohem Maße zur Zuverlässigkeit des ganzen Amps bei.
Du würdest ja nie auf die Idee kommen, beim Auto nen Gartenschlauch als Bremsleitung zu nehmen, und wenn er noch so dicht ist... ;D
Gruß
Stefan
torus:
Moin Stefan. Da hast Du recht. Es ist quatsch 5 Euro sparen zu wollen wenn man insgesammt 500 Euro in so ein Projekt reingesteckt hat. Das macht kein Sinn.
Anyway - ich bin jetzt erstmal mit dem Tweaken durch und wollte euch mal zeigen, was es am Ende geworden ist, und welche Erkenntnisse ich so gewonnen habe.
Die Änderungen sind in Rot eingekreist.
[*] Ich konnte kein 250k Dual-Log Poti auf die schnelle besorgen. Da hab ich mir mit 470k parallel zu den Potis beholfen.
Hat laut Simulation fast den gleichen Effekt auf den Frequenzgang. Die Änderrung hat dem Sound sehr geholfen, aber leider insgesammt zu viel Gain geklaut. Das konnte ich auch durch Anheben des Gains der ersten Stufe nicht kompensieren. Am Ende hab ich den Bypass-Widerstand vorne entfernt und ein gutes Mittel zwischen Gain und Bass-Aufräumung bekommen.
[*] Den Anoden-Widerstand von U1 auf 150k anzuheben war eine sehr gute Idee. Ich kann mich täuschen, aber diese Änderrung hat nicht nur ein bischen extra Gain gebracht, sondern ändert irgend etwas am Klang, was ich nicht beschreiben kann. Es klingt auf jeden Fall besser, sowohl im Crunch als auch im Clean-Betrieb (die Triode wird von beiden Channels benutzt).
[*] Stefans Idee mit C6 hat den Klang drastisch verändert, und zwar zum Guten. Ich hab mehrere Werte ausprobiert und bin bei 2.7nF gelandet. Nehm ich mehr, dann fängt der Bass wieder an zu furzen. Nehm ich weniger hat der Attack mehr Biss, aber unten fehlt was. Als Nebeneffekt wurden die oberen Mitten signifikant besser. Einen Powerchord bei viel Gain macht jetzt ein wunderschönes, komplexes Obewellen-Brett. Ganz toll. Für Rythmus *und* Leadsounds.
[*] Der auf C6 folgenden Spannungsteiler ist weg. Ich treib U4 jetzt härter an als vorher. Da ich nur einen Preamp gebaut hab fehlte mir irgendwie der Sound vom hart angetriebenen PI. U4 ein bischen zu treten bringt etwas davon wieder zurück.
[/list]
So.. Dann hab ich gestern noch mit meinem Band-Kollegen die große "Alle Boxen mit allen Endstufen" Kombination durchgehört und was interessantes festgestellt:
Der Amp klingt richtig gut über die Solid-State Endstufe eines alten Valvestate Marshalls. Klingt straffer als meine VHT2502. Die Kombination ist einfach gut. Der Unterschied ist nicht gewaltig, aber hörbar. Vielleicht bauch ich mir die Solid-State Endstufe nach. Wird einfach, da es mmn nur ein Hybrid-Verstärker Modul und ein bischen Gelöt drumrum ist. Hätte den Vorteil, das ich beim Giggen die VHT nicht tragen muß :-)
Mein Band-Kollege ist hin und weg und will jetzt auch so einen Amp... Ob ich mir das gebe muss ich mir aber gut überlegen ;D.
Achja - mit dem Tweaken hör ich jetzt auf. Da ist bestimmt noch einiges an Verbesserungen möglich. Die zweiten 90% des Sounds sozusagen. Wenn ich aber jetzt nicht aufhöre, dann fang ich bald damit an Edel-Caps zu kaufen, Kabel umzudrehen und am Korken zu riechen. Nach all der Löterei muss ich mich dringend wieder ums Instrument kümmern :devil:.
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