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Röhrenmodellierung

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Stone(d):

--- Zitat von: WiderGates am 29.06.2009 12:59 ---Hallo Gesteinigter,

TubeModelling Software in MathLab:
http://rialverde.com/en/hobbies/amp.html


Formeln zur Berechnung von Röhrenkennlinien:
http://www.normankoren.com/Audio/Tubemodspice_article.html
http://www.birotechnology.com/articles/VTspice.html


Ciao

--- Ende Zitat ---

 :o  :o  :o

Gerade fühl ich mich echt etwas gesteinigt. Die Links sind ja mal klasse.

Hab mir die Gerade mal durchgelesen und hab relativ schnell durchgeschnauft. Die gehen ja ganz anders an die Sache ran als ich  :)
Gerade der Typ mit Matlab im ersten Link. Ich hab auch am Anfang daran gedacht, einfach Kurven zu digitalisieren und dazwischen zu interpolieren, hab die Idee aber wieder verworfen. Aber das Problem mit den Formeln ist, das sie glaub ich nicht funktionieren. Den um z.B. IP = (EG+EP /µ)3/2/kG1 (2/3power-law) zu lösen, muss man die Anodenspannung einsetzen. Die wiederrum hängt aber vom Lastwiderstand und dem Anodenstrom ab. Und da liegt das Problem, meiner Meinung nach.
Mit den Gleichung kann man zwar wunderbar die EP-Sweeps fahren, aber wirklich mit den Bauteilen drum herum den Ausgang der Röhre modellieren geht damit nicht. Dazu sind die Gleichungen auch viel zu einfach, selbst die von Koren  :P Ausserdem verwenden die ja die static-load-line und nicht die dynamic-load-line und haben deshalb, wegen mangelnder Filter, auch hier noch abstriche.

In Sachen verschiedene Röhren und Herstellereigenheiten:
Glaube da stehe ich den anderen Modellen in nichts nach. Bei mir musst man derzeit folgendes angeben im Hinblick auf die Übertragungsfunktion:

-Gleichung für den Punkt, an dem die Ip-Ug-Kurve nichtlinear wird, in abhänigkeit der Anodenspannung (Ruhespannungswert)
-Gleichung für den 0A-Punk, sprich wo Ip in abhängigkeit von Ug und der Anodenspannung (Ruhespannungswert) auf 0A geht
-Stärke des Gitterstroms einstellbar, dementsprechend parametrisierte Kurve für Ug>0V
-Dazu noch mü, Anodenwiderstand und bald auch die Kapazitäten für die Filter. Der Lastwiderstand wird immo noch eingegeben, aber den zieh ich, wenn die Filter fertig sind, direkt aus dem Tonestack bzw. der Eingangsbeschaltung der nächsten Röhre.

Mir persönlich haben die Formeln aus dem Buch so gut gefallen, das ich die einfach hernehmen musste  ;D Und mit den selbstgebastelten Teilen sieht die echt gut aus, finde ich zumindest. Mein Ziel war es ja von Anfang an nicht, genau irgendeine Röhre zu modellieren, sondern ein Modell zu bauen, das den Charakter einfach wiederspiegelt. Das kann man dann so einstellen wie man es gerade braucht ( die eine Röhre geht etwas früher in die nichtlinarität, der Gitterstrom ist höhrer, die Kapazitätswerte sind anders, etc.). Hoffe mal ich komme gut hin und schaffe es einen Preamp komplett nachzubauen. Dann wäre die erste grosse Etape schonmal geschafft :)

So long...
Lukas

Stone(d):
Aber eine Frage hab ich jetzt doch noch zum Kathodenfolger:

Ich hab gelesen, das die Spannung an der Kathode der am Gitter folgt. Soweit, sogut. Da der Verstärkungsfaktor hier <=1 ist, kommt auch etwas weniger an Spannung raus. Der Strom, der ja gleich dem Anodenstrom ist, verhält sich aber nach wie vor nach den Kennlinien der Röhre. (Hoffe soweit korrekt, wenn nicht bitte korrigiern  ;) )
Nehmen wir mal an, ich habe das Bias etwas tiefer gelegt, und mein Strom kommt in den unteren Cutoff, dann verändert sich ja die untere Halbwelle (wenn man mal von einem Sinus ausgeht) dementsprechend und wird abgeschnitten. Hat das Auswirkungen auf die Kathodenspannung? Da bin ich mir immoment etwas uneins. Einerseits berechnet sich die Spannung ja nach einer festen Formel, die von ip unabhängig ist und (fast) nur über den Verstärkungsfaktor läuft. Aber andererseits kann die Ausgangsspannung ja auch zwischen 2 Widerständen abgegriffen werden. Da am ersten Widerstand dann ein Spannungsabfall in abhängigkeit von ip entsteht, würde dann in diesem Fall die Kathodenspannung doch wieder von ip mit abhängen und sich dementsprechend auch verändern.

Sind meine Annahmen so korrekt??

Gruss,
Stoney

SvR:
Salü,
Was meinst du mit Ip? Welchen Strom bezeichest du damit?
mfg sven

Stone(d):
ip ist der AC-Anteil des Anodenstromes, sprich die Variation um den Bias-Strom herum, kannst aber auch als den totalen Anodenstrom Ib ansehen, macht im Grunde keinen Unterschied (naja doch wegen dem Gleichanteil, aber den kann man auch davor oder danach mit einrechnen)

SvR:
Salü,
Wenn du parallel zu Rb (ich geh vom Schaltplan aus dem Anhang von Rainer zur Lindes Buch aus) ein Kondensator schaltest, fließt Ip über diesen und verusacht keinen Spannungsabfall an Rb und somit bleibt die Kathodenspannung gleich. Fehlt der kondensator (wenn zum Beispiel ohne Rb gearbeitet wird, sondern nur mit Rk), fällt durch Ip eine Spannung an Rk ab. Bei Aussteuerung ohne Kondensator schwankt die Spannung über Rb (bzw. Rk wenn kein Rb vorhanden ist). Auch ist die Formel zur Berechnung von V (sowohl bei Kathoden- wie auch Anodenfolger) nur mit einem Kathodenkondesator gültig.
mfg sven

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