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MAXIMUM ATTACK/PUNCH/POWER

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darkbluemurder:

--- Zitat von: Kpt.Maritim am  4.01.2010 18:52 ---Gleichrichter > kleiner Elko 1u oder was in der Art > Drossel > riesiger Elko

Die Drossel "speichert" Strom und der große Elko senkt den Ri des Netzteils.

Überhaupt sollte man alle Siebwiderstände durch Drosseln ersetzten. Damit würde man auch noch weniger Spannung für die Vorstufen bei gleicher Siebwirkung verheizen.

--- Ende Zitat ---

Hallo Martin,

zwei Fragen zu den Drosseln:

1. Zur Drossel am Anfang der Siebkette: führt das nicht zu einer viel niedrigeren B+? Ich habe mal gelesen, dass die B+ dann nur noch die Quadratwurzel aus der AC-Spannung beträgt. In den Büchern von Kevin O'Connor ist das nicht erwähnt. Auch bei Valve Wizard habe ich nichts derartiges gelesen. Ich schätze mal, das mit der Spannungsreduzierung war eine Fehlinformation, richtig?

2. Ich habe Amps mit Drosseln zwischen Anoden- und Schirmgitterversorgung, aber auch welche mit Widerständen. Ich habe allerdings das noch nie im gleichen Amp getauscht. Im Gearpage-Forum habe ich mal gelesen, dass Widerstände dem Amp mehr Punch verleihen sollen - das widerspräche Deiner Aussage. Was ist nun richtig? Ich kann mir vorstellen, dass die Auswirkung auf den Klang auch von dem Innenwiderstand der Drossel und/oder deren Induktivität abhängt.

Schon jetzt vielen Dank und viele Grüße
Stephan

Lorak Alytjow:
Hallo Stephan!

Ich bin zwar nicht Martin, bei der 1. Frage kann ich dir aber trotzdem weiterhelfen.


--- Zitat von: darkbluemurder am  6.01.2010 17:16 ---1. Zur Drossel am Anfang der Siebkette: führt das nicht zu einer viel niedrigeren B+? Ich habe mal gelesen, dass die B+ dann nur noch die Quadratwurzel aus der AC-Spannung beträgt. In den Büchern von Kevin O'Connor ist das nicht erwähnt. Auch bei Valve Wizard habe ich nichts derartiges gelesen. Ich schätze mal, das mit der Spannungsreduzierung war eine Fehlinformation, richtig?

--- Ende Zitat ---

Wenn die Drossel wirklich am Anfang der Siebkette ist (z.B. beim LC-Filter), dann ist die resultierende B+ < Ueff.
Bei Martins Vorschlag (Gleichrichter -> Kondensator 1µF -> Drossel -> großer Kondensator, sprich CLC- oder Pi-Filter) sitzt hinter dem Recti aber immer noch ein Kondensator, der sich (unbelastet) auf Upeak = Quadratwurzel(2)*Ueff auflädt. Wie Martin bereits schrieb, ist (bei gleichem Siebfaktor) der Spannungsabfall über der Drossel i.d.R. kleiner als bei einem reinen ohm'schen Widerstand im Filter, weil der DC-Widerstand der Drossel normalerweise geringer ist als bei besagtem Widerstand.

Gruß,

     --Matthias--

Kpt.Maritim:
Hallo

Doch die Spannung geht etwas herunter, aber nicht so weit wie du schreibst. Matthias hat das gut erklärt.


--- Zitat ---Im Gearpage-Forum habe ich mal gelesen, dass Widerstände dem Amp mehr Punch verleihen sollen - das widerspräche Deiner Aussage. Was ist nun richtig? Ich kann mir vorstellen, dass die Auswirkung auf den Klang auch von dem Innenwiderstand der Drossel und/oder deren Induktivität abhängt.
--- Ende Zitat ---

Du solltest weniger in Foren, wo jeder Schwachkopf unter jedem Pseudonym schreiben kann, wonach ihm gerade ist, sondern in echten Büchern. Die Drossel hat den Vorteil bei kleinem Gleichstromwiderstand genau so gut zu sieben und sogar noch energie zu speichern, statt sie nur zu verheizen. Die Stromaufnahme von den Schirmgittern ist nämlich ebenso wenig konstant wie die der Anoden. Sich verändernde Ströme führen an hohen Gleichstromwiderständen (Siebwiderstände) zu Spannungsabfällen und damit zu dem berühmten Sag, der ja genau das Gegenteil von punchy ist. Der Amp wird träge.

Du kannst an zwei Schrauben stellen:

das Netzteil könnte seine Spannung möglichst wenig verändern. Das bringt Dynamik, weil es keinen Sag und damit keine Kompression aus dem Netzteil gibt. Das bedeutet große Elkos.

Kompression muss aber dem Punch nicht abträglich sein, immerhin wird der Ton dadurch dicker und mächtiger. Allerdings soll soll der Amp trotzdem Schnell und direkt sein, jedenfalls verstehe ich das unter Punchy. Und das bedeutet, dass ein schnelles Netzteil wichtiger als ein steifes ist. Schnell macht man sein Netzteil, wenn man Zeitkonstanten klein hält und dafür sorgt, dass die Elkos schnell nachgeladen werden.

Mein Empfinden von Punch sagt, dass man einen extrem schnellen aber fetten Ton braucht. das bedeutet, dass zwar eine Netzeteilkompression aber eine schnelle gebraucht wird. Deswegen habe ich den kleinen Ladeelko und eine Drossel vorgeschlagen. In den Vorstufen würde ich mir aber wieder etwas überlegen, damit dort kein Sag auftritt. Denn der würde durch die Zeitkonstanten der Siebketten weitergereicht immer langsam ankommen.

Man muss die Vorstufen ja nicht unbedingt wie sonst üblich an die Schirmgitterversorgung heften. Denn über die geht nun mal ein Sag. Man kann doch für die Vorstufen eine eigene Versorgung direkt hinter dem Gleichrichter abzwacken und separat sieben, wie es für Hifi nicht selten gemacht wird. Dann bleibt die Versorgungsspannung der Vorstufen hart und schnell, auch wenn die Endstufe etwas Sag hat. Wichtig ist dann auch ein guter reichlich dimensionierter Netztrafo, dessen Ri möglichst klein ist. (Viel Eisen, Dicker Draht).

Viele Grüße
Martin

Ramarro:
Hier sollten auch Entkopplungskondensatoren helfen, die direkt an den einzelnen Stufen sitzen, damit schnelle Strombedarfsänderungen bei perkussiver Spielweise gleich vor Ort gedeckt werden können ohne erst einen Bedarfsanmeldezettel ans Netzteil schicken zu müssen.  8)

Grüße,
Rolf

Kpt.Maritim:
Hallo Rolf,

geeeeenau, der Strombedarf der Vorstufen kann ganz ohne Antrag, Anlage und doppelten Durchsclag gedeckt werden.

Technisch ausgedrückt heißt das:

Versorgung der Vorstufen nicht hinter die der Endstufe kaskadieren, sondern separat hinter dem Gleichrichter abzwacken.

Jede Stufe bekommt einen eigenen Elko mit R davor.

Oder noch anders erklärt. Die Wasserversorgung von Hamburg wird direkt nach Prag gelegt, damit man nicht immer erst in Dresden anrufen muss.

Viele Grüße
Martin

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