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´Bugera V22 Innenleben

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Tube_S_Cream:
Das Thema Platine als Iiieh Bäähh-Kriterium ist eigentlich so veraltet wie Pertinax.

War vor Jahren noch FR4-Material mit einer Glasübergangstemperatur (TG) von 105°C Standart, so gilt heute schon 135°C als Minimum, wobei es schon neue halogenfreie Materialien gibt, die eine TG von 170°C haben. Das ist nur Standardware... Diese Verbesserungen waren allein schon wegen der Verwendung von bleifreiem Lot erforderlich. Die Ablösefestigkeiten haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert und es gibt schon Materialien, die derart belastbar sind, daß die Bauteile darauf schon vorher den Löffel reichen würden...

Wayne's interessiert, der mögen mal bei den Basismaterialherstellern wie ISOLA, TECHNOLAM oder ROGERS nachschauen, was da heute technisch möglich ist.
Bei einer nach hiesigen Industriespezifikationen gefertigten Leiterkarte würde ich mir wegen Temperaturen bis 130°C am Sockel überhaupt keine Gedanken machen.

Problematisch kann es nur halt sein, wenn unsere Chinese Friends ein Lotmaterial verwenden, was nur für den Consumerbereich gedacht ist...
Während man sich hier Gedanken über die ätzende Lötfähigkeit von 97%igen Bleifrei-Zinnlot und dessen sehr hohem Eutektikum von 217-227°C (sozusagen: Schmelzpunkt) macht und die Bauteile beim Reflow- oder Wellenlöten erheblicherem Stress ausgesetzt sein müssen, wird im Fernöstlichen auch gerne auf eine Zinn-Wismuth Legierung mit einem Eutektikum von 120°C  :o :o :o verwendet. Vorteil: Man kann viel billigere PCB-Materialien verwenden, aber allein schon die Verwendung im industriellen Temperaturbereich (55°C Umgebungstemp.) kann man knicken.

Prinzipiell habe ich überhaupt nix gegen eine PCB, selbst mit Röhrensockeln drauf. Selbst dafür kann man im Layout gute Kühlkonzepte schaffen z.B. durch Lüftungsbohrungen rund um den Sockel etc. Ich hätte nur ein Problem damit, wenn Fernöstliche Ultra Lowcostware irgendwo aufschlägt, daß da eventuell wirklich der billigste Müll verwurstet wurde und man qualitativ wieder in die 70er Jahre abdriftet...

Ich traue dem Uli Behringer aber durchaus zu, daß er der Fab vernünftige Specs für die Leiterkarte geliefert hat, sonst nimmt der Chinese das was da ist und am billigsten ist. (Ja, ich hatte schon mit chinesischen Firmen zu tun und ich hatte auch schon Fälle, wo die Muster (in diesem Falle Studio AD-DA-Wandler und digitale EQs etc. wo die ersten Samples Super waren und die Serie in den Specs auf einmal um Dekaden schlechter in Klirr- und Rauschwerten... weil irgend ein dortiger Einkäufer meinte "Wozu so teure COG/NPO-Kerkos in den Anti-Aliasingfiltern verwenden, wenn man doch Y5V viiiieeel billiger bekommen kann). THD+NOISE hatte sich von -115dB auf -80dB verschlechtert und es hat Ewigkeiten gedauert, das rauszufinden, weil auf den SMD-Reiskörnern ja keine bis sehr wenig Informationen draufstehen....

Ich kenne Behringer schon aus der Anfangszeit, als er mit den ersten Excitern auf den Markt kam und die Produkte waren seinerzeit wirklich hervorragend. Ich hatte damals z.B. den Autocomp-Compressor und der war vom Klang und Rauschen den DBX-Teilen total überlegen. Was hier in Behringers Denkfabrik entsteht hat schon wirklich Hand und Fuß. Seinen Spitznamen "Das Ohr" hat er nicht umsonst. Sogar die Mischpulte in den 90ern waren richtig klasse und ich schätze ihn so ein, daß er auch in der Lage wäre, absolutes High-End-Equipment zu entwickeln.

Schade, wenn die jetzige Politik dann lautet "So billig wie möglich produzieren", dann muß einiges auf der Strecke bleiben.
Die Fußtreter sind so ein Beispiel. Schlecht klingen tun die ja nun wirklich nicht... aber die Haltbarkeit  :o

Ein Unternehmen hier in meiner Heimatgegend bekommt seit einigen Jahren die Haushaltgeräte wie Kaffeemaschinen etc. auch von drüben.
Natürlich geht alles durch eine gründliche Qualitätssicherungsprüfung durch. Oft kann man ein Drittel oder Mehr aus einer Charge gleich in die Entsorgung werfen (Reklamation wäre zu teuer), aber offensichtlich rechnet sich das immer noch.

Aber so isset numal: Es darf ja nix mehr kosten!

Gruß

Stefan

carlitz:
Hallo,

ja doppelseitiger Aufbau macht das Abzeichnen nicht einfach.

Die Potis sind fest mit der Frontplatte verschraubt, also kein Problem.

Habe gestern einen längeren Soundtest gemacht.

Insgesamt fehlt mir Bass und Tiefmitten. Der Boostschalter fügt ein wenig hinzu, ausgeschaltet geht das garnicht.

Ist wahrscheinlich ein Anti-Scoop Schalter, hilft dem Grundsound aber nicht.

Naja , umbauen kann ich den Amp ja immer noch......:-)

Das Gehäuse ist gut verarbeitet und sehr gut zu verwenden.

fonzarelli:
Hallo,

also ich versteh manche Leute echt nicht:
Einer postet Bilder vom Innenleben eines Verstärkers für 300€ und schon springen welche auf, die die Konstruktion, Schaltung, was auch immer dieses Verstärkers schlecht reden und anmerken, dass es in Verstärkern für 3000€ viel besser aussieht und ausserdem robuster ist...
Klar sind die teueren Amps besser aund aufwändiger verarbeitet, das müssen sie auch sein, denn wer würde sie sonst noch kaufen?
Nur meine Meinung..

Schönen Gruß

carlitz:
Super, sehe ich genau so.

Das Teil ist für 300 Euro sein Geld wert. Ich kann so ein Teil in der vorliegenden Qualität NICHT zu dem Preis selber bauen.

Gruß

JMP:
Vor allem: Man hat für 300 Euro:

Ein Stahlchassis
Output-Trafo
Netztrafo
Bisschen Hardware

um einen tollen Amp daraus zu machen....

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