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Optimale Betriebsparameter für EL84 Class A

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es345 (†):
Hi,

ich finde die Überlegungen interessant und gut darüber zu diskutieren. Die Optimierung selbst wird, solange man den Verstärker clean benutzt, faktisch kaum zu hören sein. Warum? Eine Verzehnfachung  der Ausgangsleistung bedeutet akustisch eine gehörte Verdoppelung der Lautstärke. Die beschriebenen Änderungen werden sich aber im Bereich von 0,1 Watt bewegen( bei ca 5 Watt Ausgangsleistung), also praktisch nicht hörbar.

Zu Usg:
Die Erhöhung/Erniedrigung der Schirmgitterspannung verursacht eine Erhöhung/Erniedrigung des Anodenruhestroms bei sonst unveränderter Schaltung. Bei einem SE Amplifier ist der Ruhestrom dann gut dimensioniert, wenn beim Übergang von Vollaussteuerung zur Übersteuerung das Clipping gleichzeitig bei voller Durchsteuerung der Röhre (U anode minimal, I anode maximal) und bei beginnender Sperrung (U anode maximal, I anode minimal) einsetzt. Eine signifikante Erhöhung/erniedrigung der Gitterspannung Usg kann also dazu führen, das der Betrieb unbalanciert wird. Am besten sieht man dieses auf einem Oszillograf. Für den Betrieb im Overdrive mag dieses sogar gewollt sein, da bei dieser Einstellung gerade harmonische Oberwellen entstehen.

Ich würde generell das Schirmgitter immer mit etwas niedrigerer Spannung betreiben als die Anode, das schont die Röhre und erhöht die Lebensdauer.

Viele Grüße
Hans- Georg

bea:
Hallo Hans-Georg,


--- Zitat von: es345 am 11.08.2010 22:58 ---Die beschriebenen Änderungen werden sich aber im Bereich von 0,1 Watt bewegen( bei ca 5 Watt Ausgangsleistung), also praktisch nicht hörbar.
--- Ende Zitat ---
Mhmm, im Vergleich zu der ursprünglichen Endstufe könnten es insgesamt wohl schon um die 10-15% werden - ich hab den Verdacht, dass die zumindest seit der Verwendung des 5.2 kOhm-Übertragers ein wenig aus den Fugen geraten sein könnte. Klar, ebenfalls kaum hörbar. Darum geht es aber eigentlich nur am Rande:

Zumindest mein Ziel ist es, die maximale Leistung möglichst röhrenschonend zu erreichen. Das ist doch die einzige Motivation, Ua und Usg herabzusetzen, nicht wahr?. Wenn ich an der Stellschraube Ua drehe, muss ich mir zwangsläufig Gedanken auch über die anderen Schräubchen machen, und ich muss mehr oder weniger alles verändern, damit die Parameter dann insgesamt wieder passen.

cca88:

--- Zitat von: bea am 12.08.2010 00:48 --- ;D ;D
Hallo Hans-Georg,
Mhmm, im Vergleich zu der ursprünglichen Endstufe könnten es insgesamt wohl schon um die 10-15% werden - ich hab den Verdacht, dass die zumindest seit der Verwendung des 5.2 kOhm-Übertragers ein wenig aus den Fugen geraten sein könnte. Klar, ebenfalls kaum hörbar. Darum geht es aber eigentlich nur am Rande:

Zumindest mein Ziel ist es, die maximale Leistung möglichst röhrenschonend zu erreichen. Das ist doch die einzige Motivation, Ua und Usg herabzusetzen, nicht wahr?. Wenn ich an der Stellschraube Ua drehe, muss ich mir zwangsläufig Gedanken auch über die anderen Schräubchen machen, und ich muss mehr oder weniger alles verändern, damit die Parameter dann insgesamt wieder passen.


--- Ende Zitat ---


Hi Bea,

für röhrenschonenden Betrieb ist U_sg von deutlich höherer Bedeutung als U_a.  Und glücklicherweise auch leichter zu manipulieren. Wenn Du mit U_sg untenbleibst, kannst Du mit U_a relativ weit rauf.

Bei einem reinen Bass-Amp dem "mehr Headroom" gut tut, würde ich mir evtl. sogar überlegen sie stabilisiert zu machen. Mit einem VVR(MOSFET) auf dem Schirmgitter.
Obwohl - das mutiert  bei einem GA5 langsam zum Overkill- aber warum eigentlich nicht?
Grüße

Jochen

SvR:
Salü,

--- Zitat von: cca88 am 12.08.2010 08:02 ---Bei einem reinen Bass-Amp dem "mehr Headroom" gut tut, würde ich mir evtl. sogar überlegen sie stabilisiert zu machen. Mit einem VVR(MOSFET) auf dem Schirmgitter.

--- Ende Zitat ---
Bei dem Strom, der fürs Schirmgitter von ner EL84 gebraucht wird, reicht auch ne Z-Diode gegen Masse (bzw. mehrere in Serie um die Spannung zu erreichen).
Da muss man nix groß mit MosFet machen.
mfg sven

kaluablue:
Hallo Leute

Jetzt muss ich dann doch mal dumm fragen:
wie passen

--- Zitat von: es345 am 11.08.2010 22:58 ---... Bei einem SE Amplifier ist der Ruhestrom dann gut dimensioniert, wenn beim Übergang von Vollaussteuerung zur Übersteuerung das Clipping gleichzeitig bei voller Durchsteuerung der Röhre (U anode minimal, I anode maximal) und bei beginnender Sperrung (U anode maximal, I anode minimal) einsetzt. Eine signifikante Erhöhung/erniedrigung der Gitterspannung Usg kann also dazu führen, das der Betrieb unbalanciert wird ...

--- Ende Zitat ---
und

--- Zitat von: cca88 am 12.08.2010 08:02 --- ... für röhrenschonenden Betrieb ist U_sg von deutlich höherer Bedeutung als U_a.  Und glücklicherweise auch leichter zu manipulieren. Wenn Du mit U_sg untenbleibst, kannst Du mit U_a relativ weit rauf ...

--- Ende Zitat ---
zusammen?
Wenn ich mit Usg den Arbeitspunkt beeinflusse (wie mit dem Kathodenwiderstand auch) kann es für jede Ua doch nur einen bestimmten Wert für Usg geben um die symmetrische Aussteuerung  sprich Class A zu erreichen. Wenn ich dann noch die maximale Anodenverlustleistung berücksichtigen will (muss), gibt es doch kaum noch Spielraum. Hohe Ua + niedrige Usg mag zwar funktionieren und die Röhre schonen, ist doch aber kein Class A?
Oder sehe ich das falsch?

Desweiteren: kann ja sein, dass ich Usg stabilisert irgendwo herholen kann, aber im VJr wird sie nur über R12 eingestellt. Dort ist sie abhängig vom Schirmgitterstrom und den Anodenströmen der Vorstufen. Das führt wieder zu der Frage: Wie steuere ich den Schirmgitterstrom?

Gruß, Dieter

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