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Teppich in der Box?

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bea:
Dirk, Deine Frage hat mich zu einem kleinen Experiment verleitet.  Mein FiTa-Kistchen für den Beta 12 habe ich mal auf die Schnelle mit einer Schraubzwinge "versteift". Tatsächlich war ein recht deutlicher Unterschied zu vorher hörbar (im Gegensatz zu den Prototypen aus Buche-Leimholz, die ich früher mal gebaut hatte). Ein Bild des "Versuchsaufbaus" ist angehängt. Ich habe mir eine definierte Stelle zum Spielen gesucht und den Hörvergleich mit und ohne Zwinge mehrfach wiederholt, so dass die Aussage zumindest so vage, wie sie unten beschrieben ist, reproduzierbar ist.

Die Box klang trockener, heller, klarer, präsenter, und sie sprach schneller und präziser an. Das ganze bereits bei der Uhrzeit angemessenem Pegel von leiser Zimmerlautstärke. Daher kann ich über das Tiefbassverhalten nichts sagen.

Das bedeutet wohl, dass ich mir etwas ausdenken sollte, um die Wände wirkungsvoll zu versteifen ohne viel Volumen wegzunehmen und vor allem ohne viel Masse hinzuzufügen. Vermutlich mehrere ziemlich hohe Verstrebungen aus dünnen Sperrholzresten. Vielleicht "radial" um den Lautsprecher angeordnet?


Thisamplifierisloud:
Hoffentlich führt das nicht dazu, daß auf allen Bühnen der Welt Boxen mit Schraubzwingen stehen.  ;D  :bier:

Wenn das der Herr Thomann liest, hat er übermorgen Schraubzwingen im Programm.  :devil:



Alicyn_Sterling:
Tolerable Daily Intake

bea:
Na wenn schon dann TheBox Soundclamp,
oder in Köln "Fame Soundclamp" für den berühmten Ton  ::)

Tube_S_Cream:
Tja Bea. in diesem Fall könnte das ganze doch prima mit einem Kantholz in der Box gelöst werden. Ist natürlich ein Problem, das da nachträglich auf Spannung und passig reinzubekommen, vor allem, wenn man von aussen keine Schrauben durchjagen will.
Zur nachträglichen Montage gibt's da einen kleinen Trick: Man nehme so ein Kantholz, mache es etwa 5mm länger als der relle Innendurchmesser, nur daß man es mittig in einem Spitzen Winkel durchsägt. Werden die beiden Einzelhölzchen jetz eingebaut und mit Holzdübeln in den Seitenplatten verleimt
Die sich überlappenden Holzstücke werden im Bereich des Winkels mit einem 8mm -Bohrer durchbohrt, ordentlich Leim dazwischen und dann eine Maschinenschraube M6  mit U-Scheiben durch. Wenn die Schraube nun festgezogen wird, kommt es dazu daß sich die Keilstücke verschieben und Druck nach aussen ausgeübt wird. Ist der Leim ausgehärtet, sitzt das Ding bombenfest dadrin.

@Dirk
Leimbergs aus Fichte-Leimholz für Bass halte ich für kritisch. Ich habe selbst mal ein größeres Bassreflexgehäuse statt aus Multiplex aus Kiefersperrholz gebaut. Man wollte ja Geld sparen.... Das waren großvolumige Boxen (180Liter) für EV18B -PA-Bässe.
Obwohl das Material 22mm stark war, schwang es extrem mit und das Ergebnis war entsprechend schwammig und drucklos. Die erreichbare Gehäusegüte war hier miserabel. Reflexgehäuse benötigeneinen recht hohen mechanischen Q-Wert im Gegensatz zum Chassis, damit brauchbare Ergebnisse herauskommen. Unabhängig von Resonanzen im mittleren Bassbereich wirkt ein weiches Gehäuse wie eine gegenphasig abstrahlende Membran, zwar mit winzigem Hub, aber riesiger Fläche.
In der PC-Simulation kannst Du ja mal ausprobieren, wie der Frequenzgang bei einer Gehäusegüte von 2 im Gegensatz zu dem bei MPX-Birke möglichen 6-10 aussieht.

Lemberg-Versionen der XB-Serie zum Selber-Vollenden wären schon interessanter. Aber wahrscheinlich ist das Pappelsperrholz nicht gerade für Oberflächen in Möbelqualität so der Hit, wenn man z.B. nur Beizen und klarlackieren will.
Oder halt Lemmies komplett aus schönem Birke-Multiplex.


Gruß
Stefan

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