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Vorstufen Verzerrung

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Fandango:

--- Zitat ---Bei Uak = 180V
--- Ende Zitat ---
Hallo Manfred,
ich habe leider nur einen Schaltplan ohne irgendwelche Spannungsangaben gefunden, und weil ich einfach annahm dass diese Künstler wohl mit den gleichen Spannungen arbeiten als ihre Vorbilder von denen sie sich sonst fast alles abgekupfert haben sind mir diese Werte so eben erschienen.
Vielleicht könnte man ja auch auf 120V runtergehen und das Teil komplett neu überdenken.
Es war ja schließlich nicht meine Idee diesen Amp zum Beispiel dieser Diskussion zu nehmen, so wie es scheint passt der aber gar nicht dazu, man könnte ja auch eine Autobatterie an die Anoden hängen, dann könnte man den Kathoden-R vielleicht auf zwei Ohm verkleinern, oder noch irgendwo einen Tauchsieder als Ballastwiderstand hinzufügen, die tschechischen sollen meines Wissens besonders gut klingen.


Gruß,
Georg

Manfred:

--- Zitat ---.... man könnte ja auch eine Autobatterie an die Anoden hängen, dann könnte man den Kathoden-R vielleicht auf zwei Ohm verkleinern, oder noch irgendwo einen Tauchsieder als Ballastwiderstand hinzufügen, die tschechischen sollen meines Wissens besonders gut klingen.
--- Ende Zitat ---

?? :o
Ist das ein Beitrag zu der Rubrik "Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts" ? ;D

Ich sag' nichts mehr dazu. :-X

Gruß
Manfred


Stefan_L_01:
Zurück zur Sachlichkeit

Also wir haben die Pflugscharren bei neg. Aussteuerung. Das positive Clipping durch gridcurrent, wie bei Merlin beschrieben, betrachten wir jetzt mal nicht.
Warum es zu den Scharren kommt ist eigentlich ganz einfach: Der AP ist durch das Potential des Grid und Rk vorgegeben, der TS ist durch die Caps im steady state DC blockend. Im AC folgt das Signal aber nicht der Lastkurve durch Rk allein, sondern der kombinierten von Rk und Last des TS. Und diese Parallelschaltung ist niederohmiger als Rk. Damit kann man durch den AP eine Lastgerade einzeichnen die steiler ist als durch Rk allein, und die Ik = 0 bei einer Spannung Uk > 0  (edit...) schneidet. Und ab da kommt es zum clippen und den Scharren.

Da die Caps sich zunehmend aufladen und ihr Widerstand zunimmt sind die Clipgeraden geneigt. Je niederhomiger der TS ist umso früher tritt das clippen ein. Für eine maximale Aussteuerung ist also eine hohe Last des TS im Vergleich zu Rk erstrebenswert, deswegen der Vorteil von nur 47k im Rk was neg. clippen angeht.

Durch ein niedriges Rk entsteht aber eher grid current, also clippen im positiven Signal. Das kann man mögen, ich finde es klingt aber auch nicht so toll.
Insgesamt halte ich es also erstrebenswert einen hohen Rk zu haben, mit einem TS der  relativ dazu mind. gleiche Impedanz aufweist. Dabei ist maßgebend der niederohmigste Pfad, was Sloperesistor-MidPot Anschluss-Masse entspricht.
Deshalb habe ich mal ein bisschen mit dem TS-Calculator von Duncan rumgespielt und eine dB-Kurve gefunden die ziemlich ähnlich zu einem klassischen Marshall ausschaut. Ich habe es aber noch nicht ausprobiert, es könnte sich zu einem 100k Rk im CF vielleicht bewähren

Warum mein jtm clone nicht clippt bei 100k Rk und 33k Sloperesistor kann ich mir immer noch nicht erklären, außer massive Induktivitäten bei den Caps bzw. TS, halte ich aber für unwahrscheinlich

Gruß
Stefan

Manfred:
Hallo Stefan,

der Tonstack ist gleichspannungsmäßig durch den 330nF Kondensator entkopplelt, ohne den 330nF und 470Kohm Widerstand ist der klassische Tonstack ebenfalls durch die TS-Kondensatoren entkoppelt, es wird daher keine Arbeitsspunktverschiebung geben.
Der dynamische Ausgangswiderstand des KF ~ 1/S d.h ~ 625 Ohm. Die Belastung durch den TS im schlimmsten Fall der "Slope" Widerstand || Treblepotwiderstand || Rg_Folgestufe -> z.B. 100kOhm || 250kOhm || 1MOhm ~ 66kOhm also immer noch 100mal größer als der Ausgangswiderstand des KF, was KF kaum belasten wird.

Bei der Kathodenbasisstufe ist es ebenso, der Ra und der Rk bestimmen den DC-Arbeitspunkt, der dynamische Belastungswiderstand Ra|| RL geht eben mit dessen Steigung durch den DC-Arbeitspunkt, ändert aber den Arbeitspunkt nicht.

Die Pflugscharen könnte in der Tat auf einen Umladevorgang hindeuten.
Bleibt eigentlich die Bertriebsspannung an der Anode des KF bei Belastung konstant?

Wenn die Endstufe bei Belastung mehr Strom brauchen würden als die Ladekondesatoren liefern können dann bricht die Spannung an den Ladekondensatoren ein, die Spannung an den Filterkondensatoren zwischen den Stufen ist dann höher und diese Kondensatoren werden als Stromlieferant hergezogen. Das bewirkt eine Betriebsspannungsänderung an der Vorstufe und dem Phaseninverter, da könnten solche Effekte schon auftreten. 

Gruß
Manfred

   

Fandango:
Hallo,
diese Klangregelung insgesamt ist doch eine Konstruktion die nur wegen ihrer Einfachheit und ihren geringen Kosten immer noch eingesetzt wird, dabei hat einer vom anderen abgekupfert und prinzipiell nichts Neues gemacht, was bedeuten schon die geringen Änderungen die Marshall gegenüber dem Fender TS gemacht hat?
Dieses TS wurde schon benutzt als noch kein Mensch daran dachte seinen Amp zu übersteuern, und heute will man mit aller Ernsthaftigkeit diese Schaltung verbessern indem man sie grundlegend beibehält und nur ein paar Werte geringfügig ändert oder einen zusätzlichen Koppel-C einsetzt.
Aber trotz allem ändert sich nichts an der Tatsache dass man diese Stufe eben nicht übersteuern darf, sonst klingts nur schlecht.
Dieses TS ist ein Stromfresser, am schlimmsten dabei macht sich der Kondensator am Mid-Pot bemerkbar, darüber fließt fast alles ab was der KF liefern kann.
Aber warum bleibt man bei dieser Schaltung?
Das müsst Ihr Euch selbst beantworten.

Man hat hier eine Schaltung die aus etwa 150Vss bestenfalls noch 60Vss durchlässt die dann am Gitter der nächsten Röhre zu max. 15Vss werden, und auch dann fließt dort schon lange Gitterstrom, einfach gesagt, für unsere Zwecke eine unpassende Konstruktion.
Nicht zu vergleichen mit einer Fehlkonstruktion, das ist diese Schaltung ja nicht, nur eben nicht passend zu dem was man heute so braucht.
Man kann die Lage durch ändern eines Widerstandes etwas verbessern, aber doch nicht entscheidend.
In meinem Amp habe ich dieses TS auch noch drin, nur mit dem wesentlichen Unterschied dass ich es mit einem Mosfet ansteuere und nicht mit einer ECC, und das hat gleich mind. zwei Vorteile, erstens kümmert den Fet der Strom der da fließt so gut wie gar nichts, er hält mind. 1000 mal mehr aus, dann braucht man sich auch keine Gedanken um die Vkf zu machen, der hat keine Heizung, deswegen kann man auch den Treiber so einstellen wie es einem gefällt.
Hier, habe ich schon mal hier vorgestellt, das ist das Tonestack mit Mosfet, sieht zwar heute schon etwas anders aus aber das war auch schon einwandfrei.


Ein Mosfet ist die Lösung dieses Problems, alles andere ist Rumschustererei die kaum etwas verbessern kann. Wer keine Halbleiter mag muss sich eben damit zurechtgeben und mit diesen unschönen Verzerrungen leben, oder er darf diese Schaltung in keinem Fall übersteuern, zum Glück darf ja jeder machen was er will.

Gruß,
Georg

 

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