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Vorstufen Verzerrung

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Rob:
Hallo Georg

Ein interessantes Thema!
Bin vor einiger Zeit bei Hoffman Amps auch auf einige Schaltungen mit einem IRF820 als Kathodenfolger gestossen, konnte mir aber mangels Halbleiterverständnis keinen Reim auf den Sinn der Schaltung machen.
Mir ist es im Grunde wurscht, was eingebaut ist, solange ich mich nicht mit SMD oder mit Digitalem Kram herumärgern muß, und der Sound stimmt.
Meine Frage daher: was ändert sich klanglich, wenn man das z.B. in einen allgemein bekannten Klassiker wie VoxTB oder Plexi Einbaut?
Auf einigen Plänen ist der Mosfet auch ohne schützende Zenerdiode (welche eigentlich?)  eingebaut.
Andererseits klingen einige Preampverzerrer wie SLO, Recti, mit RöhrenKF auch ganz gut.
Besteht da etwa noch Verbesserungspotential?
Ich bräuchte viel mehr Zeit, um alle Ideen auszuprobieren.

Gruß Rob

Fandango:
Hallo Rob,
am Klang verändert das an dieser Stelle gar nichts, jedenfalls nicht mit dieser Schaltung, der Mosfet stellt seine Ausgangsspannung auf die gleiche wie an seinem Eingang ein, minus 4V etwa, je nach Typ.
Anders verhält sich das wenn man vor das Gate noch einen hochohmigen Widerstand schaltet, dann bewirkt die Eingangskapazität des Fet eine Höhenabsenkung, hier aber nicht.
Die Z-Diode sollte man aber einbauen, ich nehme dafür eine Z18, der Wert muss unter der zulässigen Gate/Source-Spannung liegen, beim IRF830 sind das 20V.
Bei Schaltungen mit Kondensatoren im Lastkreis könnte diese Spannung bei einem Rechtecksignal überschritten werden, dabei kommt es auf den Lastwiderstand und die Größe der Kondensatoren an, mit einem 5cent-Artikel wie einer Z-Diode ist man auf der sicheren Seite.

--- Zitat ---Ich bräuchte viel mehr Zeit, um alle Ideen auszuprobieren.
--- Ende Zitat ---
Der Tag sollte 48 Stunden haben...

Gruß,
Georg

Stefan_L_01:
@Manfred

--- Zitat ---es wird daher keine Arbeitsspunktverschiebung geben
--- Ende Zitat ---
Gibt es imo auch nicht. Aber die Röhre weiß doch nicht ob hier ein Rk allein oder eine Parallelschaltung vorliegt. Genauso die normale Triode mit Cap Bypass, verhält sich ja auch anders im AC als im DC.
Der niedrige Ausgangswiderstand liegt ja auch nicht im Rk sondern durch die Tube bzw. Anode begründet.
Im Anhang habe ich mal versucht das grafisch darzustellen, die loadline für Rk ist hellrot, und für Rk || TS (für eine Frequenz) mal angenommen doppelt so steil, wenn Rk = ImpTS(f). Im AC verschiebt sich die Linie in den AP für DC und so lange man im Bereich A ist läuft alles normal bis Ik = 0 (o. knapp davor). Dann schrammt man im clipping entlang der Ik = 0 Achse Richtung Uk = 0 (B-Bereich), und von da geht es dann irgendwie zurück zum AP.
Das dies tonal nicht besonders glücklich klingen dürfte sollte jedem klar sein.

Jedenfalls liefert Spice genau dieses Ergebnis wenn man Rk = 100k anlegt und hinter parallel dazu einen KoppelCap und einen weitern 100k gegen Masse legt, was dann im AC nur halbe Last bedeutet.


@Georg
Georg, ich gebe Dir prinzipiell in allem Recht. Da macht man sich bei 4 Vorstufen Gedanken um die Arbeitspunkte und weiche Verzerrung, nur um festzustellen dass dann im CF eh alles geclippt wird, auf die übelste Art die man sich nur vorstellen kann!!!
Es scheint aber vielleicht bei High Gain Amps gewünscht zu sein, vielleicht unterstützt dies die messerscharfen Akzente die man bei dieser Sorte setzen kann.

Manfred:
Hallo Stefan,


--- Zitat ---Aber die Röhre weiß doch nicht ob hier ein Rk allein oder eine Parallelschaltung vorliegt. Genauso die normale Triode mit Cap Bypass, verhält sich ja auch anders im AC als im DC.
--- Ende Zitat ---

Nochmal, für den Ausgangswiderstand des KF gilt Ri/(mü+1) ~ 1/S ~  625 Ohm da ändert die Parallelschaltung des Rk von 100K bzw. auch die gesamte Last von 66kOhm nicht viel.
Ich kann auch nichts dazu, das ergibt sich aus der Berechnung des Wechselstromersatzbilds des KF.

Das sieht bei der Kathodenbasisstufe andest aus, da ist der Ri, mit der "Allerweltsbeschaltung" Rk = 1,5KOhm, Ck = 22kOhm
und Ra = 100kOhm, ca. 38kOhm, da würde die Belastung des TS eine wesentliche Änderung der dynamischen Lastkennline bewirken, was eine Verschiebung des Klippingeinsatzes bewirkt.

Es wird weder beim KF, noch beider Kathodenbasisschaltung der DC-Arbeitspunkt durch eine gleichspannungsmäßig entkoppelte Last verschoben. Die dynamische Lastkennlinie geht durch den DC-Arbeitspunkt.

Gruß
Manfred



   

 

chipsatz:
Hallo Manfred,

für mich sieht dein Bild eigentlich genauso aus wie Stefans Bild  ;) (zumindest inhaltlich).
Ich glaube ihr liegt da garnicht so weit auseinander. Im Grunde kommt ihr ja nahezu zum gleichen Ergebnis. Ich finde die Sache jedenfalls recht interessant. Mir war diese Form des Clippings beim CF bisher garnicht bewusst.
Wie ich das sehe müsste man den CF also möglichst so betreiben, dass er auf keinen Fall dieses Ik=0-Clipping (ich nenn es mal so) erreicht, aber Clipping durch Gridstrom an der positiven Halbwelle erwünscht ist. Oder?

Gruß,
mike

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