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Vorstufen Verzerrung
_peter:
Hallo Mike,
dazu müsste man doch eigentlich nur den AP der vorhergehenden gain stage so wählen,
dass diese das Signal "oben" beschneidet, so dass es - dann am Gitter des KF gedreht -
diesen nicht mehr so weit nach unten aussteuern kann.
Wie berechnet man jetzt noch mal die Spannung über Rk, ab der das clipping einsetzt?
Gruß, Peter
Manfred:
Hallo Stefan,
--- Zitat ---So, Einwurf: Ich hab einen 220hz ton mal aufgenommen. Direkt vor der Gainstufe, und direkt hinter dem CF (hinter dem Auskopplungs-Cap 330nf). Man beachte die utnerschiedlichen Skalierungen.
Jetzt mit 820 an der Kathode der Gainstufe, AP 165V bei B+ 295V
Die "Pflugscharren" kann ich auch am Oscii beobachten wenn ich Gitarre spiele, ganz typische Wellenform. Sobald die weg sind beim Ausklingen des Tons hört auch das Geschnarre auf
--- Ende Zitat ---
Da war ich die ganze Zeit mit dem Signal auf dem "Holzweg".
--- Zitat ---Direkt vor der Gainstufe, und direkt hinter dem CF (hinter dem Auskopplungs-Cap 330nf). Man beachte die utnerschiedlichen Skalierungen.
--- Ende Zitat ---
Du schreibst "direkt vor der Gainstufe" ich bin die ganze von der Spannung am Ausgang der Gainstufe sprich am Gitter des KF ausgegangen.
Kannst du eine Oszillogramm am Gitter des KF aufnehmen? Wenn ein Gitterstrom fließen sollte ist die Ausgangspannung ein Abbild von der Gitter-Kathoden-Spannung sein. Die Gitter-Kathoden-Spannung wäre noch besser, aber da muss man das Oszilloskop oder den Amp über eine Trenntrafo vom Netz abkoppeln oder den PE trennen, sonst hat man über den Schutzleiter einen Kurzschluß der Kathode gegen Masse.
Wenn man dies tut höchste Vorsicht walten lassen.
Das Klipping ist in diesem Fall eine kleine, verundete Ecke und ein flaches Begrenzen des Signals aber nicht solche "krassen Pedals".
Entweder kommt das Signal schon so verformt am Gitter des KF an oder es muss eine andere Ursache vorliegen.
@Peter
--- Zitat ---dazu müsste man doch eigentlich nur den AP der vorhergehenden gain stage so wählen,
dass diese das Signal "oben" beschneidet, so dass es - dann am Gitter des KF gedreht -
diesen nicht mehr so weit nach unten aussteuern kann.
--- Ende Zitat ---
Ja, den Level zurücknehmen.
Wie ich schon erwähnte ist etwas Clipping ist für den Marshall- oder Vox-Topboost-Crunchsound erwünscht,
vorausgesetzt wenn möchte es so haben, aber das Signal ist weich verrundet begrenzt.
Siehe hier:
http://www.freewebs.com/valvewizard1/dccf.htm
Ich sehe, es wird Zeit das ich mir eine Digitalspeicheroszi kaufe. ;D
Gruß
Manfred
Fandango:
Hallo Freunde,
warum versucht Ihr nur mit aller Gewalt diese Schaltung so zu verändern dass sie Eueren Wünschen entspricht?
Seht einfach ein dass es so nicht geht.
Man kann kleine Verbesserungen machen, die Widerstände den eingesetzten (!) Röhren anpassen, aber dann ists schon vorbei.
Ein Kathodenfolger verstärkt keine Spannung, den kann man nicht zum "Abrunden" eines Signals benutzen, man kann lediglich erreichen dass immer mehr Gitterstrom fließt, und dass der Klang immer nur schlechter wird.
Ich bezweifle auch sehr, dass das:
--- Zitat ---für den Marshall- oder Vox-Topboost-Crunchsound erwünscht
--- Ende Zitat ---
ist. Dort nicht.
Bei der Ausgangsschaltung fliesst beim KF ab ca. 30V Wechselspannung am Gitter Gitterstrom, das macht sich aber am Ausgangssignal nicht bemerkbar, in diesem Fall wirkt der KF wie ein Gleichrichter, die Kathode sieht hier keinen zusätzlichen Strom sondern das Gitter wird für sie wie eine zusätzliche Anode deren Spannung nur höher und von der Kathode bedient wird, dabei folgt das Ausgangssignal schön dem Eingangssignal, bis zu dem Punkt an dem der KF sperrt, und der tut das weil die Spannung an der Kathode nicht schnell genug abfallen kann, diese Spannung ist in den Kondensatoren gespeichert, das Gitter wird gegenüber der Kathode zu negativ, die Röhre sperrt. Bleibt also nur den Kathodenwiderstand zu verkleinern damit sich die Kondensatoren darüber schneller entladen können, aber dadurch fliesst viel eher und viel mehr Gitterstrom und die Röhre wird sehr belastet.
Man kann sich hier drehen und wenden wie man will, entweder belässt man es einfach dabei und steuert diese Röhre nicht zu sehr aus, oder, wenn man bei Röhren bleiben will, man setzt dort eine Leistungsröhre ein wie z.B. eine EL84 und verkleinert den Kathodenwiderstand entsprechend, die zieht dann zwar auch ab einem bestimmten Punkt Gitterstrom aber diese "Pflugscharen" treten nicht mehr auf weil sich die Kondensatoren über der kleinen Kathodenwiderstand schnell entladen können, dieser R könnte z.B. 22k haben.
Dabei muss man aber berücksichtigen dass der Vkf der 84 bei 100V liegt, also muss die Heizung hochgelegt werden (eigener Heiztrafo...), am Besten aber lässt man das alles sein und nimmt einen Mosfet.
Wer der Meinung ist dass in einen Amp keine Halbleiter rein dürfen und auf Röhren bestehen will der muss sich den Gegebenheiten anpassen und die Röhren eben so benutzen wie sie funktionieren, diese KF-Schaltung ist ausgereizt, viel mehr geht nicht, gebt Euch damit zufrieden.
Jede Signalverfälschung die der KF macht klingt einfach nur übel, außer vielleicht bei einem Ton und einer Einstellung des Tonestacks.
Aber probiert und rechnet selbst ruhig weiter, irgendwann wird auch der Letzte wohl einsehen müssen dass außer einem Lernerfolg nix Gscheits dabei herauskommt.
Gruß,
Georg
_peter:
--- Zitat von: Manfred am 14.04.2012 09:24 ---Ja, den Level zurücknehmen.
Wie ich schon erwähnte ist etwas Clipping ist für den Marshall- oder Vox-Topboost-Crunchsound erwünscht,
vorausgesetzt wenn möchte es so haben, aber das Signal ist weich verrundet begrenzt.
--- Ende Zitat ---
Manfred,
um das weiche clipping durch sozusagen A2-Betrieb geht es doch gar nicht, sondern um das
scharfe clipping auf der anderen Seite des Sinus. Mir ging es auch nicht darum, das Level
insgesamt zurückzunehmen, sondern nur die Seite des Signals vorher zu beschneiden, die
dann dem scharfen clipping ausgesetzt wird. Die andere Seite kann von der Gain-Stufe noch
voll verstärkt werden und wird dann weich durch den KF begrenzt.
Gruß, Peter
_peter:
@Georg:
Wenn das Gitter Strom zieht, fällt über dem Ra der Treiberstufe eine Spannung ab. Dadurch
wird das Gitter wieder weniger positiv. Der Gitterstrom begrenzt somit weich das Eingangssignal.
Das ist ein durchaus gewünschter Kompressionseffekt und der Grund, warum der DC-KF so
abgefeiert wird. Das mag aus perfektionistischer Sicht Unfug sein. Aber gerade weil die Schaltung
so grenzwertig ist, färbt sie den Klang eben auf eine bestimmte Weise, die für manchen Gitarristen
eben gut klingt.
@Alle:
Wir haben es ja hier mit 2 verschiedenen Effekten am KF zu tun. Die weiche, gewollte Begrenzung
die z.B. auf der Valve-Wizard-Seite beschrieben ist und die "Pfluscharen" auf die Georg aufmerksam
gemacht hat. Ich denke, der erste Effekt ist hinlänglich bekannt und braucht nicht weiter diskutiert
werden, oder? Interessanter wäre es, den zweiten Effekt näher zu betrachten.
Und noch einmal die Frage: Die Kathode des KF folgt ja er Signalspannung am Gitter. Wie berechne
ich den Punkt, ab dem die "Plugscharen" einsetzen?
Gruß, Peter
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