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Welcher Kopfhörerausgang am Besten?
kugelblitz:
--- Zitat von: raphrav am 17.01.2013 17:04 ---NP-Elkos würd ich ganz einfach 220µF antiseriell schalten.
--- Ende Zitat ---
Danke auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, bin eben doch kein E-Techniker ;)
Gruß,
Sepp
raphrav:
Heya,
hab den Spaß mal ausgiebigst durchsimuliert und vieeeel gerechnet, Ergebnisse im Anhang.
Zuerst möchte ich noch ergänzen, dass ich genügend Frequenzgänge beliebter Speaker durchgesehen hab und zum Schluss kam, dass das ohnehin alles Daumenwissenschaft ist. Resonanzfrequenzen zwischen 70 und 90Hz, Resonanzüberhöhungen zwischen 30 und 90Ohm, such dir halt einfach was raus!
Ergo beließ ich einfach mal die Aiken-Werte für die 16Ohm-Variante für Testreihe 1. Für Variante 2 halbierte ich einfach sämtliche Widerstände auf den nächsten E-Reihen-Wert und schob die Spulen- und Kondensatorwerte so hin, dass die Grenzfrequenzen sowie die Güte des Peakfilters wieder passten sowie die Bauteile auch erhältlich sind.
Dann die Simulation. Werte alle aufgetragen, also alle P(R) und I(L) für 100W, 20W, 5W Verstärkerleistung.
Was mir dabei auffiel, war die Belastbarkeit des Peakfilterwiderstandes. Sau knapp, so wie Aiken das vorschlägt. Bei Resonanzfrequenz kriegt der richtig was ab. Und so unwahrscheinlich ist es nicht mal, dass dabei was rüberkommt, erinnere: Die tiefe E-Saite schwingt bei 72Hz! Wenn also mein Amp voll auf ist, der Song auf E endet und ich das Sustain genieße, scheppert's im Karton!
Deswegen unter jeder Testtabelle meine Vorschläge zur Belastbarkeit zusammengefasst und aufgerundet.
So wie's aussieht, werde ich mich wohl für die 8Ohm-20W-Variante entscheiden. :)
Grüße,
Raph
raphrav:
Hi,
ich noch mal:
Wenn ich die Aiken-Seite konzentriert durchgelesen hätte, hätte ich es bei der Impedanzanpassung einfacher gehabt. ;)
Aber gut - oh Wunder - die kommen quasi auf die gleichen Bauteilwerte wie ich, dann ists halt noch einmal mehr verifiziert.
Zu den Spulen.
Die 500µH wickle ich selbst als Luftspule: Eine alte leere Lötzinnrolle, gut 10m Kupferlackdraht und etwas mehr als 100 Wicklungen. Sollte passen. Blöde Frage: Mehrlagig wickeln ist da schon erlaubt, oder?
Die 20mH wird schon kritischer. Ich hab ein Rudel stromkompensierter Drosseln, bei denen mein LCR-Meter 10mH pro Einzelwicklung behauptet, also werde ich zwei dieser Drosseln nehmen. Bei jeder schalte ich beide Wicklungen parallel (die Induktivität verändert sich da vernachlässigbar wenig, da selber Kern) und die beiden Drosseln dann in Serie (was die Induktivität verdoppelt, da getrennte Kerne). Nebenbei hat das noch den Vorteil, dass ich mit parallelen Wicklungen den Drosseln dann auch die Strombelastbarkeit zutraue. :)
Widerstände sind klar, werden halt bestellt und sind auch leicht erhältlich.
Kondensator: Da nehm ich halt zwei Elkos, 470µF/25V und verschalte die antiseriell. Selbe blöde Frage wie oben: Darf ich schon, oder?
Danke für die Antworten!
Grüße,
Raph
Edit: Oha, hab grad mal geschaut, was ich da zum Wickeln bräuchte: Drahtdurchmesser 0,75mm, und der Spaß kostet dann genug, dass ich dafür auch eine fertige Spule bekäme... Mal schauen.
haebbe58:
Hi,
ich hab die Aiken Schaltung 5-fach in 8 Ohm für 50 Watt (mit 100 Watt Widerständen) nachgebaut und entsprechend belastbare Spulen für Frequenzweichen aus dem Lautsprecher-Selbstbau-Bereich genommen, die gibt es in manchen Elektronikshops oder im Netz wie Sand am Meer (Intertechnik, Visaton, ....).
Gruß
Häbbe
raphrav:
Hey there,
also, ich hab die Schaltung mal zusammengeklopft.
Die Experimente mit Stromkompensierten Drosseln hab ich schnell abgeblasen, weil ich noch mal drüber gedacht hab: Wenn man die Drosselwicklungen antiparallel schaltet wie dabei, wofür sie gedacht sind, dann hat man für Gleichtaktstörungen die hohe Induktivität, aber für den eigentlichen hohen Strom keine, weil die Magnetflüsse entgegengesetzt sind und sich kompensieren, daher der Name.
Also würde ich bei normaler Parallelschaltung, wie ich sie vorhatte, den Kern sofort in die Sättigung jagen, was einen Einbruch der Induktivität zur Folge hätte.
Aber ich hab ne Alternative gefunden! Und zwar einen Netztrafo, dessen Sekundärwicklung eine Induktivität von ziemlich genau 20mH hat. Also rein damit, Primär offen lassen, gescheit isolieren und gut ist.
Die 500µH hab ich nebenbei mit zwei 1mH-Drosseln realisiert, die aus so einer Pollin-Wundertüte stammen. Die sehen so aus, als würden sie je 1,5A/2 abkönnen.
Ja, zu den Testergebnissen:
Ich wollte die Loadbox auch als (linearen) Messshunt nutzen können. Also kann ich das Filternetzwerk auch mit einem Schalter kurzschließen, sodass die Loadbox nur noch ein linearer, frequenzunabhängiger 8R2-Widerstand ist. Und deswegen hab ich auch einen direkten Vergleich!
Mit dem Studiotone Kopfhörer-Teiler:
Mit der reactive load habe ich etwas mehr Bass und ein klein Bisschen mehr Höhen, die hohen Mitten beißen nicht mehr so fies - aber ich hab mir den Unterschied offen gestanden deutlicher vorgestellt. Man merkt ihn schon, aber ich hab grad Zweifel, ob das der Riesenaufwand wert war...
Versuche mit der RedBox und einer PA werde ich nach der nächsten Jam Session (voraussichtlich also Anfang nächster Woche) präsentieren.
Grüße,
Raph
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