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Back to Back Netzteil => Spannung zu niedrig

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orange1969:
Mahlzeit allerseits,

1. Von Back to Back möchte ich abraten. In allen Trafobüchern kann man lesen, daß die Wicklungsverhältnisse immer ein bischen niedriger sind als das Verhältnis der Spannungen weil eben Eisen- und Kupferverluste einen leichten Spannungsabfall provozieren. (siehe auch Kommentar von Meister Rohrbruch, daß ein gewisser Spannungsabfall immer zu erwarten ist)
Für die Heizspannung bei Amps spricht meiner Meinung auch nichts dagegen, einen separaten Trafo zu nehmen. Kleine Ringkerntrafos kosten nicht die Welt und sind im Schadensfall auch leichter ersetzbar. Und ein einfacher 230V:230V Trenntrafo kostet auch nicht die Welt und ...

Die +/- 5% für die Heizspannung würde ich auch nicht überschreiten.

Also statt einen Amp zu bauen mit 2 Trafos back to back würde ich lieber 2 Amps bauen und die Trafos (sofern sich's ausgeht) als Heiztrafos verwenden.

2. Bedenken bezüglich P-Röhren hätte ich nicht. Hatte selbst mit PCL86 und PCL805 nie Probleme. ( Klanglich kann das Ergebnis allerdings etwas neben den Erwartungen liegen ). Abklopfen bei Inbetriebnahme halte ich für notwendig. Vibrationen lassen sich mit "Gummidichtungen" auch dämpfen. (Und Fussballspielen wird wohl keiner mit seinem Amp. In seltenen Fällen fällt oder tropft mal was oben rein  :devil:)

Schönes WE noch
(und auch die amerikanischen Compactrons klingen manchmal sehr vornehm  ;))

stratgod82:

--- Zitat von: raphrav am 24.02.2013 10:12 ---Zuerst kommen mir die Spannungen etwas niedrig vor. Ich habe aus meiner Btb-Lösung hinten auch saubere 235V oder noch mehr Leerlaufspannung rausbekommen. DC waren's bei dem Amp ohne Röhren auch locker über 300V, die auch unter Last nicht allzu sehr einbrechen.

Wer sagt außerdem, dass die beiden NTs gleich groß sein müssen? Jeder Trafo zieht so viel Strom, wie er will, wenn er ihn bekommt. Überlast findet nicht statt, sofern du alles richtig machst. Ich habe z.B. den ersten Trafo deutlich fetter dimensioniert als den zweiten, weil über den ersten alles geht, über den zweiten nur die Anodenspannung!
Ich tippe sogar mittlerweile, dass der erste NT einfach zu klein ist für den Amp. Wie sind denn die Spannungen, wenn keine Röhren im Amp sind?

Dann, zu deiner OT-Frage:
Zuerst einmal sind die ELA-Trafos gar nicht mal so schlecht. Beim Madamp-G3-Projekt hat damals sogar so ein 15W-ELA-Trafo den entsprechenden Hammond sowohl subjektiv (Messwerte) als auch objektiv (Ohren) versägt. Und selbst die kleine 5W-Variante ist eigentlich mehr als OK. Hab ich glaub schon drei Mal verbaut, zuletzt sogar mal Single Ended. Ich weiß nicht, ob das "Upgrade" sich lohnen würde.
Umgekehrt musst du aber bei der PCL86 vorsichtig sein: Die Pentode der PCL86 kann was, die ist von den Werten der EL84 sehr ähnlich. Mein PCL86-Amp wirft etwa 4W ab...
Also: Den ASE halte ich für zu klein. Ich würde den BSE verbauen, oder eine entsprechende Alternative. Und für EL84-SE-Projekte gibt's ja genug Alternativen: Schlachtabfälle aus Röhrenradios, den Wuesten ATRA0211 undundund.

Grüße,
Raph

--- Ende Zitat ---

Moin Raph,

verwendet habe ich zwei Printtrafos 16VA, Sekundärwicklungen jeweils 0.66A. Ich werde gleich mal die Röhren ziehen und die Spannungen überprüfen.

Vermutlich wird es aber dann doch einfach der Ringkerntrafo mit 250V, 6.3V und 12.6V Sekundärwicklungen werden, damit erschlage ich alles in diesem Amp (ich will nämlich noch eine Transistor-Tremoloschaltung nachrüsten, die mit 12V läuft, daher möchte ich keinen reinen 6.3V Trafo haben).

In einem anderen Kleinprojekt habe ich zwei Ringkerntrafos Back to Back drin (60VA und 30VA), da passte das mit den Spannungen. Vermutlich aufgrund des stärkeren "Primärtrafos". Die Bestückung ist dort: 2x ECC83, 1x ECC81 und 1x PCL86.

Gruß
Martin

stratgod82:

--- Zitat von: Beano am 24.02.2013 11:00 ---Hi,

mir ist nochwas aufgefallen in deinem Schaltplan.
Der Bias-Widerstand der Endstufe ist mit 470 Ohm für zwei Systeme schon relativ hoch, für 4 System ist er dann ja viel zu hoch. Den beiden zusätzlichen ECC82-Systemen würde ich eine eigene R/C-Kombi spendieren.

Grüße
Mathias

--- Ende Zitat ---

Moin moin,

War wiederum genau so im Schaltplan des Projekts verzeichnet. Welche Werte würdest du denn wählen? Jeweils 180R pro Doppelsystem?
Mit den eigenen RC-Gliedern hast du schon Recht, das werde ich ändern.

Danke!

Gruß
Martin

stratgod82:
So, ich habe mal die Leerlaufspannungen ohne Röhren gemessen:

Heizspannung liegt dann bei 13-14V,
Hochspannungsausgang am "Sekundärtrafo" bei 214V (also schon ein Verlust von 16V),
Punkt A bei 297V,
Punkt B bei ebenfalls 297V,
Punkt C bei 270V

Wenn ich nur die EF86 und die ECC83 drin habe, dann liegt an letzterer eine Heizspannung von 12,9V an und an der EF86 6,0V.
Aber schon mit einer ECC82 dazu bricht das auf etwa 12V und 5,8V ein.

Die Trafos sind wohl wirklich zu schwach für den Einsatzzweck und werden durch den Ringkern 47VA ersetzt, der eine 12,6V und eine 6,3V Heizwicklung hat. Damit kriege ich alles in dem Amp versorgt und muss nur die Heizung der EF86 auf 6,3V umverdrahten und zwei weitere 100Rs gegen Masse zum Symmetrieren einsetzen.

Bei meinem anderen Projekt mit der PCL86 werde ich bei meiner Back to Back Lösung bleiben, dort müssten die Trafos ausreichend sein (Primärtrafo: 60VA, Sekundärtrafo 30VA, Röhren: 2xECC83, 1x ECC81, 1x PCL86)

Vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Hilfe, ich werde mich in Zukunft etwas mehr hier im Forum herumtreiben  :)

Gruß
Martin

stratgod82:
So, ich habe wieder etwas Zeit zum Basteln gehabt:


Die back-to-back-Trafolösung ist nun dem TT 47VA Ringkerntrafo gewichen.

Die Spannungen sind nun hoch... zu hoch...

Ich habe mal den aktuellen Schaltplan angehängt und ein Foto des Aufbaus. Der RK-Trafo ist im Moment noch innerhalb des Chassis angebracht zu Testzwecken. Nachher kommt er dann außen drauf mit entsprechenden Kabeldurchführungen.
Der Ausgangsübertrager sitzt außen auf dem Chassis etwa auf Höhe des Schaltungsboards.

Kathodenwiderstände und -kondensatoren sind direkt an den Röhrensockeln verlötet. Der Mittelpin der Röhren über einen Massebus verbunden.

Folgende Spannungen messe ich nun:

Punkt A: ca. 360V
Punkt B: ca. 345V
Punkt C: knapp 100V

Heizspannung: 6,4V AC
LED-Versorgung: 13,8V AC (ist natürlich kaum Last auf der Wicklung)

Anodenspannungen:
EF86:  147V
ECC83-1/2: 213V
ECC83-2/2: 339V
ECC82:  logischerweise etwa 360V

Natürlich habe ich das nur ganz kurz getestet, denn die kleinen Röhrchen können ja eigentlich nur 300V ab (die ECC82er glühen auch recht schnell wesentlich stärker als normal, also schnell wieder aus...).
Ohne Röhren liegt die Spannung an Punkt A bei über 380V.

Zwei Fragen habe ich:

Ist es eigentlich korrekt, dass die Widerstände R13 und R14 HINTER R11 bzw. R12 eingehängt sind? Laut Originalschaltplan ist das so, aber rein logisch macht das doch wenig Sinn, da die zweite ECC82 ja eigentlich in einer exakten Parallelschaltung zur ersten hängen sollte, oder?

Zweite Frage: Wenn ich den jetzigen Trafo weiterverwenden will, dann muss ja die Spannung nach Gleichrichtung runtergesetzt werden.
Ich stehe etwas auf dem Schlauch: Wie lege ich den dazu notwendigen Vorwiderstand vor dem ersten Siebelko aus? (welchen Wert muss er ungefähr haben und reicht ein 2W-Widerstand?)

Im Moment gesellt sich zum Gitarrenton ein schrilles Pfeifen hinzu, wenn der Gainregler etwas weiter aufgedreht wird (Master steht etwa auf 12h hierbei) oder das Treblepoti aufgerissen wird. Das passiert nur bei angeschlossener Gitarre, ziehe ich die ab, dann kann ich alle Regler ohne Pfeifen voll aufdrehen.
Hierbei ergibt sich dann ein nerviges Brummen, welches volumenabhängig auch lauter wird.

Hierzu schonmal Ideen von euch aus der Hüfte geschossen?

Die Kathodenwiderstände der ECC82er habe ich auf 150R runtergesetzt (vorher nur ein 470R für alle vier Systeme). Passender Wert, ja/nein?

Gruß
Martin

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