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Bassverstärker
Martin M:
Moinmoin zusammen,
vielleicht bin ich ja schon zu spät, weil das Konzept schon steht, aber wenn er wirklich Harley fährt und so auch Musik machen will, sind auch 100Watt ggf. zu wenig. Da ich selber engagierter Bassist bin und zwei Röhrenamps regelmäßig als solcher betreibe, meine Erfahrungen dazu. Kompressoren als Effektgerät nutze ich live und bei Proben übrigens gar nicht. Und für Sound und Lautstärke sind die Boxen mindestens genauso wichtig (bin EV-Fan und stehe zu meinem diesbezüglichen Snobismus):
Ich fahre mit dem Gerhard Haas 4 x 6550/KT88 mit ca. 250W ganz gut, auch gegen Marshall-Türme. Auch der wird allerdings mit guten 650V versorgt... (und wiegt was!!!): http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17685.msg177874.html#msg177874. Er treibt eine Mesa 1516 (15", 10", 2 x 6", Horn).
Außerdem betreibe ich einen Dynacord Imperator mit knappen 100W (jaja, auch 800V...) an einer Zeck 2 x 12".
Beide Anlagen gehen beim Spielen mit z.B. lauten Gitarristen "in die Kompression", der dicke Saurier bleibt aber auch da noch dynamisch und wirkt deshalb recht klar. Ich mag es mit Bünden eher "metallisch", und das ist für mich was anderes als schrill. Die Kompression des Imperator ist bei hohen Lautstärken hörbar stärker, setzt auch viel direkter ein (oder ich hör es halt bei den Saurier-Lautstärken nicht mehr so exakt...). Ich nehme den Imperator in einer Band, wo ich einen bundlosen Bass spiele, da gefällt mir das.
Kratzen tun beide gar nicht, was für mich den Hauptunterschied zu Transistoramps ausmacht. Einen solchen habe ich über die 1516 in einer Band gespielt, die Dub/Reggae-Kellerbässe wollten. Im Moment treibt er aus ebendiesem Grund einen analogen Synthesizer (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17741.0.html). Bis zum Anschlag tut er es, überfahren darf man ihn aber nicht...
Martin
bea:
Hallo Martin,
hast Du beim Imperator mal die Änderung an der GK probiert, die ich gerade beim Bassking durchgeführt habe? Die GK-Schaltung ist ja die gleiche, nur dass halt prinzipbedingt der 8-Ohm-Abgriff genutzt wird (halt der mit 25 V bei Vollaussteuerung). Er sollte da doch noch etwas weicher in die Kompression fahren. Ich kann mir vorstellen, dass das dem Klang auch gut tun würde - ich besitze ja auch so ein Teil.
Martin M:
Moinmoin bea,
kurze Antwort: Nein. Ganzer Zusammenhang etwas off topic, aber was soll's ;D
als ich den Imperator bekam, war fast alles in Ordnung, "kleinere Mängel" waren:
- Die Gleichrichterplatine war nur noch an einer Seite fest (sowas kannn funken!)
- Im Vorverstärker rauschte und knackte es, auch Draufklopfen war zu hören
Dem ersten Problem bin ich erfolgreich mit Schraube, Abstandshalter, Zahnscheibe und Mutter zu Leibe gerückt, das zweite Problem waren kalte Lötstellen (an einem so alten Gerät sollte das eigentlich nicht vorkommen...). Die Eingangskondensatoren für "Bass" und "Gitarre" (C201, C202) habe ich vertauscht, im Original wird dem Bass da im unteren Frequenzbereich was geklaut, weil man zur Zeit des Entwurfs ohnehin auf "Wäscheleinensound" stand.
Außerdem ist die Eingangsimpedanz mit runden 100k viel zu gering, passive Bässe verlieren das "eeaouu" beim Durchstimmen der Höhenblende am Instrument, es wird einfach nur dumpfer :(
Deshalb habe ich einen einfachen FET-Preamp vor den "Bass"-Eingang geschaltet, weiterhin einen Trafo-symmetrierten DI eingebaut. Beides auf Lochrasterplatinen, die ich mit möglichst kurzen Leitungen direkt an den "richtigen Stellen" im abgeschirmten Preamp-Teil untergebracht habe. Die Schaltung ist angehängt: Linke Hälfte DI, Eingang am "heißen Ende" des Volume-Potis, C207, R208, rechte Hälfte Preamp, Eingang an "Bass"-Buchse, Ausgang an R1.
Versorgt werden beide Teilschaltungen direkt mit den 40V des normalen Preamps, ich habe dafür nicht mal die Vorwiderstände im Netzteil (R501 und R502) ändern müssen, ist bei 38V, tut es.
Der Preamp hat eine Verstärkung von ca. 1,5 (mit BF245B), was bei meiner Spielweise und meinem Bass für Vollaussteuerung genau richtig ist. Da ich an der Gesamtverstärkung daher nichts ändern wollte und überhaupt mit dem Ergebnis einwandfrei zufrieden bin, habe ich ansonsten nichts geändert.
Als DI-Übertrager habe ich übrigens den NTE-1 von Neutrik genommen, tut es prima, wenn auch mit recht hohem Output. Für die XLR-Buchse war in der Blechrückwand sogar noch ein passendes Loch hinten rechts ;)
Und so richtig off topic ist es nicht: Beide Erweiterungen gehen auch im Bassking T, dessen Eingangsimpedanz ebenfalls für induktive Pickups (Piezos sowieso) zu gering ist.
Martin
Holzdruide:
Hallo
Martin, danke für Deine Meinung, ich schrieb ja schon es ist irgendwie ein schwieriger Fall, zum einen spielt Er ja in keiner Band, zum anderen ist Er gut mit den Musikern einer Rockband befreundet, und Er macht gern Krach.
Es kommt ein Testaufbau mit 2 GU50, das ginge eben recht günstig und es bliebe Ihm mehr Kohle für eine anständige Box.
reicht das nicht schauen wir weiter.......
Dynacord wäre ja auch nicht uninteressant, aber 800 Volt und heutige EL34 ?
was ich auf keinen Fall bauen will ist ein Röhrenfresser.
Gruß Franz
bea:
Hallo Franz,
die Frage nach brauchbaren EL34 hatte ich kürzlich in der RBude gestellt; ich besitze ja drei Geräte mit derartigen Endstufen. Antwort: EH EL34, ansonsten KT77.
@Martin: die Idee mit dem BF245 in der Eingangsstufe hatte ich auch schon - als Alternative zum Tausch der Vorstufen meines G-2000, bei dem ich es momentan nicht übers Herz bringe, die alten Vorverstärker zu schlachten.
Eine anständige Box für einen Imperator wäre m.E. eine 215 Neo... für einen echten Rocker in einer einzigen Kiste (ich bevorzuge zwei Kistchen mit je einem Chassis...)
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