Technik > Tech-Talk Amps
UfK an hoch liegendem Kathodenfolger...RfK?
diyMen:
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 10.02.2014 13:25 ---Hallo Zusammen,
@Frank
die Idee die Endröhren mit einem Sourcefolger zu beschalten habe ich hier und da schon mal gesehen. Irgendwo liegt ein Zettel auf meinem Schreibtisch wo ich das Pflichtenheft nieder geschrieben habe. Eine der Forderungen war kein Sand im Signalweg wenn sinnvoll machbar.
Deswegen werde ich es mit der Ecc81 bei 4mA mal probieren, vll auch mit einer Stromquelle an der Kathode durch FET. Sollte es widererwarten schlecht klappen würde ich dann auf deinen Vorschlag zurückkommen und diesen versuchen umzusetzen. Dann auf jeden Fall mit Stromquelle.
Deine Messwerte sind wirklich super…
Danke für die Ideen, an Stromquellen habe ich nicht gedacht ;-)
--- Ende Zitat ---
Hallo Dominic,
im Gegensatz zu hifi-Anwendungen machen sich bei bei reinen Bassendstufen n-Kanal FET's (als Sourcefolger zur Ansteuerung der Endröhren) sehr gut.
Wenn Du es mit FET machst, diesen dann per Kondensator von der Spannungsröhre trennen und über die direkte Endröhrenankopplung dann übers Gate hochohmig den BIAS zuführen/einstellen und das Ganze dann auf der Stromquelle "schwimmen" lassen.
Ich bin vom Röhrensound immer wieder überwältigt, jeder der meine KT88-Endstufe hört ist von ihrem warmen vollen Sound, der möglichen Dynamik überwältig. Tiefe Töne kommen dermaßen voll, rund und warm rüber "wouuuhuummm" oder "bouwww". Dass da Halbleiter (Emitterfolger und Stromquellen in der Paraphase und im Treiber) im Signalweg sind macht sich generell in einer ausgeprochen sauberen Impulswidergabe und einer abgrundtiefen, rußigen vollen Tieftonwiedergabe bemerkbar. Ich hatte die KT88 Endröhren mal zu Vergleichsmessungen, so wie es zu gefühlten 90% anderswo gemacht wird, versuchsweise mal direkt an die hochohmige ungepufferte Spannungsröhre geschaltet. Klar es kam auch ein Ton raus, ABER die Gitterableitwiderstände haben die Stufe so sehr belastet dass vom Leerlauf (100Veff) dann rein ohmsch (Miller dabei noch unberücksichtigt) bei 50Kohm (2x100K Rg parallel) nur noch maximal 65Veff blieben (bricht zusammen), dazu bei miserabler Rechteckwiedergabe... Miller lässt grüßen. Der Bass war nicht sauber, irgendein Geflatter Das war und ist keine Lösung für meine, ich sags mal vorsichtig, extremen Ansprüche.
Also Fakt ist dass es für mich bei KT88 & Co nicht ohne niederohmige Ansteuerung geht. Diese macht beispielsweise im Leerlauf (ohne Endröhrenlast) z.B. 2x85Veff und wenn sie mit Belastung (Miller und Rg's der Endröhren) läuft dann immernoch 2x85Veff und mehr (Headroom) kann. Mit der Stromkonfiguration geht das bis 12KOhm, wobei bei noch niederohmigeren Abschluss als erstes die negative Halbwelle in Mitleidenschaft gezogen wird. Die negative Halbwelle wäre mit einer höheren negativen Betriebsspannung für die Stromquelle wieder zu "reparieren". Bei mir laufen die KT88 aus Sicherheitsgründen und auch aus klanglichen Gründen mit Rg von 39KOhm so dass die Treiberstufe in die Endröhren rein ohmsch 19,5 Kohm sieht, parallel hinzu kommt noch die Wirkung von Miller. ...12KOhm was die Treiberstufe kann und "etwas" Headroom für den Swing schadet also keineswegs
Der Frequenzgang meiner Schaltung ist eigentlich besser, wird maßgeblich durch den Ausgangsübertrager bestimmt. Ich baue dieses Jahr einen weiteren hifi Verstärker (KT88). Dieser wird ebenfalls mit Halbleitern (Phasenkumkehr Puffer für den Paraphase Spannungsteiler und zugleich zur niederohmigen Ansteuerung der Spannungsröhre und natürlich die Endröhrentreiber nach der Spannungsröhre) aufgebaut.
Zu Deinem Projekt:
Warum die ECC81?? Ich finde sie aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Steilheit als Katodenfolger für den von Dir anvisierten Zweck ungeeignet, letztenendes zu schwach. Beim Katodenfolger geht die Steilheit der Röhre direkt in den Z der Stufe ein. Folglich je größer die Steilheit umso niederohmiger wird der Innenwiderstand. Hast Du deswegen schon mal an deutlich steilere Röhren, auch Pentoden wie z.B. D3a !! oder EF184 & Co nachgedacht? Diese dann als Katodenfolger auch wie eine Pentode beschalten und wegen der hohen Steilheit unbedingt Vorkehrungen gegen UKW-Oszillation treffen. Was die KT88 sehen will ist viel Swing und Niederohmigkeit am Gitter, speziell bei ultralinear (hohe Leistung, bei deutlich reduzierten Klirr). Das Schirmgitter führt bei ultralinear auch NF (40% Ankopplung ), erhöht den Millereffekt, koppelt generell gegen und erhöht den für Vollaussteuerung notwendigen Swing deutlich.
Wenn Du "vorne" ausschließlich Röhren haben willst dann wirklich zweckmäßige (Steilheit).
Noch kurz mal was zu FET's. Ich habe da mit allen möglichen mir zugänglichen Power-FET'S Versuche und Messungen gemacht, auf Grund ihrer dynamischen Eingangskapazität klangen sie bei gleicher Funktion, abhängig vom Hub unterschiedlich - für Musiker vielleicht interessant?
Gruß Frank
Manfred:
Hallo Frank,
"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!"
Stell doch mal ein Schaltplan, von Deiner Endstufe ein die Du realisiert hast und aus der Deine oben geschilderten Erfahrung resultieren, ein.
Dann können vielleicht mehr Deinen Beschreibungen in Textform folgen.
Gruß
Manfred
diyMen:
--- Zitat von: Manfred am 10.02.2014 23:04 ---Hallo Frank,
"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!"
Stell doch mal ein Schaltplan, von Deiner Endstufe ein die Du realisiert hast und aus der Deine oben geschilderten Erfahrung resultieren, ein.
Dann können vielleicht mehr Deinen Beschreibungen in Textform folgen.
Gruß
Manfred
--- Ende Zitat ---
Hallo Manfred,
ich glaube der Dominic kann den Ausführungen auch ohne Schaltplan inhaltlich sehr gut folgen, ggf. gern seine Fragen stellen.
Würdest Du viele lange zu Ende gedachten Gedanken einer Entwicklungsarbeit kostenlos und frei mit unkontrollierbarer Reichweite/Verwertung im Klartext/Bild ins Internet stellen?? Ich nicht!! Die Details die ich genannt habe reichen um selber was eigenes auf die Beine stellen zu können ohne sich dazu anderer geistigen Eigentums 1:1 bemächtigen zu müssen.
Gruß Frank
Hellseeker1983:
Mahlzeit,
ich muss zugeben das ich letzter geschriebenes nur eben schnell durch den Simulator gehauen und vorher überschlagen habe…hust. Vermutlich würde ich mit der Ecc81 den –Ug auf 250V anheben um die 4mA auf bei 50k zu erreichen.
19,5k ist schon ordentlich niedrig. Liegen die bei 20kHz vor?
Auf die Ecc81 bin ich gekommen weil die von den Standard Ecc Röhren die größte Steilheit mit 5,5mA/V hat. Eine Ecc99 gehört da, da nur von einem Hersteller verfügbar, nicht dazu. Die hätte 9,5mA. Ist glaube ich auch eine Neuentwicklung. Die D3a mit 35mA/V sticht da schon raus ist aber Nos. Habe da zu Hause 10 Stück von rumliegen für meinen 845SE. Aber das ist natürlich nichts gegen den IRF640 :-D
Mit deinen Angaben kann ich wunderbar was machen. Letztlich will ich die Schaltung ja auch selber berechnen und später in Betrieb nehmen. Im Tietze Schenk steht alles drin^^
Für Musiker sind unterschiedliche klänge auf jeden Fall interessant. Die Frage ist wohin will ich überhaupt? Privat spiele ich einen Sound wie Lemmy von Motörhead. In der Band spielen wir den Parkway Drive Sound im Drop A…
Es spricht aber nichts dagegen eine modifizierte Vorstufe von Marshall und eine im Orange Syle einzusetzen. 2 Kanäle wären eh angebracht, da ich bei Auftritten den Bass einmal wechseln muss´.
Es gibt auch schon ein Vorstufenkonzept mit Kompressor ;-)
Am Donnerstag setzte ich mich mal hin und mache mir nochmal Gedanken zum Treiber.
Gruß
Dom
diyMen:
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 11.02.2014 13:05 ---19,5k ist schon ordentlich niedrig. Liegen die bei 20kHz vor?
--- Ende Zitat ---
ja, locker.
die Emitterfolger an sich gehen bis über 60 KHz, der limitierende Faktor sind die langsameren Stromquellen mit ihrer endlichen slew-rate.
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 11.02.2014 13:05 ---Auf die Ecc81 bin ich gekommen weil die von den Standard Ecc Röhren die größte Steilheit mit 5,5mA/V hat.
--- Ende Zitat ---
Du brauchst Dich doch bei der Röhrenwahl nicht auf Standard-Doppetrioden beschränken.
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 11.02.2014 13:05 ---Die D3a mit 35mA/V sticht da schon raus ist aber Nos. Habe da zu Hause 10 Stück von rumliegen für meinen 845SE. Aber das ist natürlich nichts gegen den IRF640 :-D
--- Ende Zitat ---
nun ja mit der D3a bekommst Du einen spannungsfesten und für den Audiobereich linearen Katodenfolger hin.
Mit dem IRF640 hingegen darf die D-S Spannung 200V nicht überschreiten und seine Eingangskapazität von über 1800pF ergibt einen ordentlichen Tiefpass, für Bass mag das je nach vorhergehender Stufe auch schon sehr grenzwertig sein. Ich würde einen FET nehmen der 500-700V mögliche Uds kann und nicht mehr wie 700-800pF Eingangskapazität hat, ich nannte weiter vorn einen Typ mit dem ich für Bass gute Erfahrung machte, auch wenn ich gar keine reine Bassendstufen baue.
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 11.02.2014 13:05 ---Mit deinen Angaben kann ich wunderbar was machen. Letztlich will ich die Schaltung ja auch selber berechnen und später in Betrieb nehmen. Im Tietze Schenk steht alles drin^^
--- Ende Zitat ---
wusste ichs doch dass Du weißt worum es geht und ja DAS! waren noch echte Lehrbücher :topjob:
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 11.02.2014 13:05 ---
Für Musiker sind unterschiedliche klänge auf jeden Fall interessant. Die Frage ist wohin will ich überhaupt? Privat spiele ich einen Sound wie Lemmy von Motörhead. In der Band spielen wir den Parkway Drive Sound im Drop A…
--- Ende Zitat ---
meinen Beobachtungen nach wird der Sound maßgeblich von der Eingangskapazität bestimmt, die ist aber in Abhängkeit der Spannung in gewissem Maße dynamisch was den Sound pegelabhängig beeinflusst - am besten probierst es mal selbst.
--- Zitat von: Hellseeker1983 am 11.02.2014 13:05 ---
Am Donnerstag setzte ich mich mal hin und mache mir nochmal Gedanken zum Treiber.
--- Ende Zitat ---
ich habe es nicht an einem Tag geschaft
weiter vorn schriebst Du dass Du gern bis 150W einen cleanen Sound und ab 150 bis 200 Watt einen Overdrive wünscht. Nun, der Klirr steigt stetig, nicht erst ab einer bestimmten Leistung und dann abruppt und zuätzlich bei einem Headroom von "50 Watt". Ich würde die Endstufe unbedingt so klirrarm und potent wie möglich machen und jegliches Sounddesign "vor" der Endstufe tätigen.
Gruß Frank
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln