Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
Zwei single-ended OTs zu einem PP-OT kombinieren?
chipsatz:
--- Zitat von: 456Onno456 am 1.11.2016 22:53 ---Mike, nix für Ungut, du liegst falsch, es wurde im vierten Post unter a) angesprochen. Ich denke, dass sollte man sich detaillierter anschauen, wie erwähnt ist der Ruhestrom doch deutlich geringer im Class-AB. Damit auch der Abstand zur Kernsättigung.
--- Ende Zitat ---
Wo denn? Angesprochen wurde nur die Sache mit dem Ruhestrom. Die fehlende induktive Kopplung hat aber noch weit mehr Auswirkung.
Ansonsten bin ich ganz Manfreds Meinung.
Gruß mike
456Onno456:
Hi Mike,
dann tut mir mein obiger Post Leid. Welche Auswirkungen werden durch das Fehlen der induktiven Kopplung denn noch hervorgerufen?
Gruß,
Max
chipsatz:
--- Zitat von: 456Onno456 am 2.11.2016 10:19 ---Welche Auswirkungen werden durch das Fehlen der induktiven Kopplung denn noch hervorgerufen?
--- Ende Zitat ---
Hi Max,
da wäre noch die fehlende Gleichtaktunterdrückung. Die Brummspannung, die ich mehr oder weniger auf der Primärseite habe, hebt sich normalerweise induktiv auf und wird somit erst garnicht an die Sekundärwicklung abgegeben.
Bei deiner Variante mit den zwei OTs dagegen wird die Brummspannung (oder jegliche andere Gleichtakteinspeisung) an die Sekundärwicklungen durchgereicht. Da treffen sie dann gegenphasig aufeinander und schließen sich kurz. Ist zwar auch eine Art Gleichtaktunterdrückung, nur haben wir dann einen schönen Kurzschluss-Strom der zwischen den beiden Sekundärwicklungen "kreist". Da müsste man die Sekundärwicklungen in Serie schalten um das zu verhindern. Dann stimmen aber die Impedanzen wieder nicht.
Außerdem sieht es so aus, als ob ein OT nicht nur in den LS sondern über die Sekundärwicklung in den anderen OT einspeist... ob da die Impedanzen noch stimmen? ich denke das wollte auch Stefan zum Ausdruck bringen.
Natürlich steht es dir frei zu entscheiden ob das Sinn macht oder nicht ;)
Probiere es doch einfach aus und mess das Ganze ordentlich durch damit man auch aussagekräftige Ergebnisse hat. Die übertragbare Leistung würde mich schon interessieren.
Gruß mike
Manfred:
Hallo,
so nun habe ich daran gearbeitet.
Wie ich schon erwähnte ist die einzige, wenn überhaupt, sinnvolle Gegentaktbetrieb der Zusammenschaltung zweier OTs die Reihenschaltung der Sekundärwicklungen und die Parallelschaltung der Primärwicklung, und das im A_Betrieb.
Nun ist es schwierig die irgenwelche Werte ohne mathematische Hilfsmittel herzuleiten.
Jetzt kommt bestimmt wieder der Aufschrei:"Viel zu theoretisch", dem muss ich entgegnen, nein, nur theoretisch. :)
Ich habe hierfür die sogenannte Vierpoltheorie angewand. Dort werden Vierpole quasi als "Blackbox" mit Ein- und Ausgang,
und die Parameter als Widerstands-, Leitwert-, Hybridmatrix etc. dargestellt.
Der Vorteil ist das man die Vierpole in verschieden Arten zusammenschalten kann und die Parameter der einzelnen Matrix nur addiert werden müssen.
So verwendet man für der Reihenschaltung die Widerstandsmatrix, für die Parallelschaltung die Leitwertmatrix.
bei der oben beschrieben Zusammenschaltung der beiden OTs hat man am die sogenannte Reihenparallelschaltung,
hierbei verwendet man die Hybridmatrix.
Bei der angebenen Matrix des Übertrager handelt es sich um einen idealen Übertrager, ohne Induktivitäten und Widerstände,
und beschreibt nur das ideale Übertragungsverhalten.
Zum praktischen sei zu sagen, das der Luftspalt die Vormagnetisierung des Kerns durch den Biasstrom im Einzeltakt-A- Betrieb
verhindert . Die Magnetisierungskurve wird dabei flacher und in einem weiterem Bereich linear ist.
Ich denke das da eventuell ein Unterschied bei der Endstufenverzerrung zu hören sein wird,
da in diesem Fall die Ausgangskurve eine andere Verformung sprich Oberwelleninhalt hat.
Übrigens ist der auf die sekundärseite transformierte Innenwiderstand der Endstufenröhrenstufe,
der Innenwiederstand der Primärseite. Z_out = Ri-Röhrenstufe/ü^2.
Dieser ist merklich höher als der einer Halbleiterendstufe, die Dämpfung ist geringer,
und lässt den Lautsprecher ausschwingen, und trägt hiermit zu dem Ton bei den wir am Gitarrenverstärker lieben.
Der Vergleich auf dem Bild zeigt dass beides einzelner PP-OT und zwei zusammegeschalteten OTs theoretisch gleich übertragen würden,
aber nur rein theoretisch eben.
Ein weiterer unterschied der Gesamtschaltung wäre das die Wicklungen nicht auf dem gleich Kern sind und man das Übertragungsverhältnis der halben Wicklung nicht hat, und für den Fall der Nichtansteurung der einer Röhre die
der OT-Primärseite als Last parallel zum Lautsprecher aufttritt.
Ich kann verstehen wenn jetzt einer sagt: So eine theroetische Sch.., ich spiele lieber :guitar:. :facepalm:
Ich liebe eben beides die Musik und die Mathematik.
Gruß
Manfred
Holzdruide:
Hallo
Manfred, Deine Berechnungen sind der Hammer schlechthin :topjob:
Eine Frage die man so leider nicht beantworten kann ist wie das ganze dann klingt .....
Ich denke es wäre die vermutlich beste Lösung die beiden Trafos zu verkaufen und einen passenden PP AÜ anzuschaffen.
Welche Röhren sollen eigentlich zu Einsatz kommen ? ich hab da noch einiges in der Trafokiste das ich vermutlich eh nie mehr verbaue ...
Gruß Franz
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln