Für die Beurteilung der Schaltung wäre wichtig zu wissen, was Deine Ziele sind. Welchen Sound/welches Verhalten strebst Du an? Welche Leistung soll der Amp am Ende haben? Auf welchen Amps basiert Dein zusammenkopierter Amp?
- Die Anodenspannungen im Preamp sind eher niedrig, damit wirst du weniger Headroom haben.
- Der Clean Kanal wird so nicht sehr clean sein, da auch der Tone-Stack hinten ist. V2 wird früh clippen und etwas dreckiger klingen als Fender, geht eher Richtung Vox. Was ist das Ziel?
- Lead: Was ist die Idee mit dem Gain-Doppelpoti? Gleichzeitig vorne und hinten den Pegel stellen? Wie weiß man, dass der gleiche Potiwert vorne und hinten was Sinnvolles ergibt? Das würde ich vorher mit Einzelpotis testen und wenns gefällt drinlassen. Falls Einzelpotis bleiben könnte der zweite als set and forget Trimmer intern umgesetzt werden. Zu viele Regler sind oft nicht gut.
- Die Bypass-Kondensatoren im Lead-Kanal sind relativ groß. Damit kommen viele Bässe durch und bei 4 Gain-Stufen und damit viel potenzieller Verzerrung kann das matschen.
- Du hast 4 Gain-Stufen, nach jeder Stufe aber einen Spannungsteiler, der den Pegel wieder stark runterzieht, die Röhren bekommen gar nicht viel Futter für eine Verzerrung. Die Gain-Regler nehmen nochmal viel weg.
- der 71p C nach der ersten Röhre im Lead-Kanal soll harsche Höhen wegnehmen. Nach der ersten Röhre wirst Du keine harschen Höhen haben, weil noch nichts zerrt. Der 100p über dem Anodenwiderstand der zweiten Röhre hat denselben Zweck. Danach kommt noch einer. Ob das gut klingt / notwendig ist, lässt sich nach Plan nicht beurteilen, ausprobieren.
- zusammen 2n im Tone-Stack vor dem Treble-Regler ist ziemlich mittenlastig. Könnte zuviel des Guten sein. Mach doch zwei unterschiedliche Werte und einen davon schaltbar.
- Die Endstufe ist ziemlich Standard, mit der Ausnahme, dass die Anodenspannung für 6L6/EL34 eher niedrig ist. Ich würde rechnerisch nach Gleichrichtung >400V erwarten.
- Lautsprecherbuchsen: wenn an der 8Ohm-Buchse ein Lautsprecher steckt, ist alles ok. Wenn an der parallelen Buchse ein weiterer 8Ohm LS angesteckt wird, hast Du eine Fehlanpassung, da dann effektiv nur 4 Ohm an der Sekundärseite stecken. Wie ist das gedacht?
- Gibt's ein Datenblatt zum Drake OT?
Netzteil:
- S2 leuchtet mir nicht ein. gleichzeitig wird die Netzleitung mit Voltage-Select geschaltet? Brauchst Du Voltage Select? Gehst Du mit Amp nach Übersee?
- die Mittenanzapfung nach GND als Standby- Schaltung zu schalten findet man in alten Amps häufiger
- Durch die hohen Kapazitäten ist die Filterung im HT-Zweig schon recht gut, da kannst Du Dir die Drossel eigentlich sparen, schaden tut sie aber nicht.
- Die Siebkette lässt die Spannungen ziemlich stark abfallen, ich würde die Rs eher verkleinern, so dass Du an V1 min. 250-280V hast. Sind die Spannungen berechnet? Wenn Du mehrere Schaltungs-Teile kombiniert hast, stimmen die möglicherwweise gar nicht.
- Die 10n im Bias-Zweig sehen seltsam aus
- ob die Umschaltung des Bias passende Werte in der Praxis liefert? Da bin ich skeptisch. Aus schlechten Erfahrungen mit "gematchen" Röhren baue ich nur noch einzeln regelbare Bias-Kreise. Ein Röhrenwechsel ist auch keine Aktion, die man so hopla hopp macht, dass man einen Bias Schalter braucht. Wenn ich eh messen und feineinstellen muss, kann ich gleich den Bias-Regler benutzen. Viele Teile sind viele Fehlerquellen ("The best part is no part").
- die Elkos vor der Gleichrichtung der Relais-Spannugn tun was? Es ist auch nur eine Seite bestückt?
- Eigentlich reicht Dir die 5A Heizungswicklung für alle Heizungen + Relais. Der NT hat nur deshalb 2 Heizwicklungen, da man optional auch 5V für eine Gleichrichterröhre nutzen kann. Die ANzapfungen sind nicht gezeichnet.
Allgemein:
- Bauteilnummerierungen wären hilfreich zum kommentieren.
- Die Anzapfungen sind nicht alle gezeichnet, so muss man sich erst das Datenblatt suchen, wenn man den Sinn verstehen will.
Grüße