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BJT als Kathodenfolger

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Offline Christoph Kaul

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BJT als Kathodenfolger
« am: 21.09.2025 15:59 »
Hallo zusammen!

Ich hab mal wieder etwas gebastelt und bin mit dem Ergebnis soundtechnisch ziemlich zufrieden, allerdings hat die Sache mal wieder einen Pferdefuß.

In der Schaltung ist das Tonestack vom Framus Cobra drin und ich hatte keine Triode mehr für einen CF übrig. Das Ergebnis ist eine erwartungsgemäß niedrige Ausgangslautstärke des Amps, selbst bei voll offenem Volumeregler, weil das TS wahnsinnig viel Pegel zieht.

Ich weiß, dass man BJTs/MOSFETs von der Verschaltung her realtiv analog zu Röhren verwenden kann, hab aber keine LND150er o.ä. rumliegen. Ich hab aber einige BC547 rumfliegen und wollte wissen, ob das mit einem solchen auch funktionieren könnte.
Die Vcc würde von der Heizung kommen, die für V1 und V2 eh schon auf DC läuft.
Soll ich (wenn das funktioniert) R6, wie eingezeichnet auf den Massebus des Preamps, oder lieber auf DC-Masse legen?

Schaltplan hängt wie immer an

Greez,
Chris

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Offline Helmholtz

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Re: BJT als Kathodenfolger
« Antwort #1 am: 21.09.2025 19:15 »
Das kann nicht funktionieren, mal abgesehen davon, dass ein BJT-Emitterfolger einen Basis-Ruhestrom und eine Basisvorspannung braucht.
Der Emitterfolger kann vielleicht +/- 3V ohne Clipping an der Basis verarbeiten und am Emitter-Ausgang liefern. (Bei größerem Basissignal  verzerrt er halt wie ein Transistor, ohne dass die Ausgangsspannung wesentlich steigt.)
Dieses magere Ausgangssignal von etwa 6Vpp oder ~2Veff wird dann vom Tonestack stark abgeschwächt.
 
V2b kann aber (gewollt oder ungewollt) Signalspitzen > 100V liefern.
Das überlebt der BC547 nicht.

Ich denke, das Hauptproblem ist die geringe Eingangsempfindlichkeit der Endstufe durch die extreme Gegenkopplung.
Je kleiner R37, desto mehr Signal braucht man am PI- Eingang für Vollaussteuerung.
« Letzte Änderung: 21.09.2025 23:13 von Helmholtz »

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Offline Showitevent

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Re: BJT als Kathodenfolger
« Antwort #2 am: 22.09.2025 12:54 »
Moin,

ala Framus Tonestack - nice :) Mein absoluter Favorit!
Mit dem Mittenregler braucht das James Tonestack allerdings eine Niederimpedante Quelle. Ohne den Mittenregler funktioniert das auch so - mit kleinen Einbußen.
Ansonsten sehe ich es ähnlich, dir fehlt noch eine Vorverstärkung vorm PI. Du hättest eine Triodenhälfte frei, wenn Du auf Kathodyn umbaust. Der Treiber kann dann auch die Aufgabe des NFB übernehmen.

Beispiel für Kathodyne: Peavey VK100 (nicht verurteilen, die Endstufenbeschaltung findet man sehr häufig auch in besseren Amps), den Breakaway Regler kannst Du weglassen.

lg

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Offline Helmholtz

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Re: BJT als Kathodenfolger
« Antwort #3 am: 22.09.2025 16:45 »
Ein LTPI hat eine Verstärkung von etwas unter 30.
Ein Kathodyn verstärkt gar nicht, braucht also eine Gainstufe davor, um die Verstärkung wieder aufzuholen.
Daher wird mit Kathodyn im Endeffekt keine Triode frei.

Wenn der Framus Tonestack eine niederimpedante Quelle braucht, wäre ein Sourcefolger mit LND150 davor eine Lösung.
Außerdem frage ich mich, ob die Endstufe wirklich soviel GK braucht.
Mit größerem R37 könnte man die Empfindlichkeit der Endstufe deutlich erhöhen.

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Offline Christoph Kaul

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Re: BJT als Kathodenfolger
« Antwort #4 am: 26.09.2025 22:03 »
Hey Jungs,
Danke für die Antworten!

@Geronimo
Auf Kathodyn umbauen wird schwierig, weil ich den PI und die Endstufe auf ner Lochrasterplatine hart verdrahtet aufgebaut und in ne Ecke des Amps gestopft hab, wo sie aus dem weg ist, und deswegen nur ganz schlecht was dran ändern kann ohne den halben Amp zu zerlegen und neu aufzubauen.

@Helmholtz
Das war ja die urprüngliche Frage ob  Hochspannungs-Mosfet oder Niederspannungs-BJT.
Ich werd dann wohl ne Hand voll LND150er bestellen und das mit dem Sourcefollower mal ausprobieren.
Den R37 hab ich von Rob Robinettes Micro SLO ungefragt mit samt des Rests von PI und Endstufe übernommen, damit zu experimentieren ist nen Versuch wert, an den komm ich nämlich noch ran.


greez,
Chris

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Offline Helmholtz

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Re: BJT als Kathodenfolger
« Antwort #5 am: 26.09.2025 23:20 »
Zitat
Das war ja die urprüngliche Frage ob  Hochspannungs-Mosfet oder Niederspannungs-BJT.
Ich werd dann wohl ne Hand voll LND150er bestellen und das mit dem Sourcefollower mal ausprobieren.

Das klang in Post #1 nicht nach einer Frage sondern nach einer Entscheidung gegen den LND150.

Zum GK-Serienwiderstand R37:
Die Endstufengegenkopplung wirkt (abgesehen von anderen Effekten) etwas wie ein fest eingestelltes MV-Poti:
Je stärker die GK (heisst je kleiner R37), desto mehr Signalpegel braucht man am PI-Eingang für Vollaussteuerung bzw. Endstufenübersteuerung.
Evtl. R37 variabel machen.
Allerdings, je weniger GK desto kleiner der Presence-Boost.
« Letzte Änderung: 27.09.2025 14:15 von Helmholtz »