Ein Kondensator von Anode nach Kathode führt die Anodenspannung phasenrichtig (also gegenphasig zum Gitter) auf die Kathode zurück.
Dadurch wird die effektive Gitter-Kathoden Spannung minimal (Frequenzabhängig) kleiner = Gegenkopplung, nicht Mitkopplung.
Nein, Anode zu Gitter: Gegenkopplung, Anode zu Kathode: Mitkopplung.
Die Röhre wird gesteuert durch Ugk = Ug - Uk.
Eine Erhöhung der Gitterspannung senkt die Anodenspannung, eine Erhöhung der Kathodenspannung erhöht die Anodenspannung, da Ugk sinkt.
Der Bypass-C hat also 2 gegenläufige Effekte:
- zum Einen bewirkt die kapazitive Belastung der Anode einen Tiefpass-Effekt,
- zum Anderen wirkt das Boostrapping des Kondensators wie ein kleinerer Kondensator, sodass die Grenzfrequenz höher wird, als wenn man den Kondensator nach Masse schaltet.
Wir hatten diese Diskussion neulich auf einem anderen Forum.
Simulation bestätigte den beschriebenen Effekt, d.h. die Erhöhung der Grenzfrequenz.