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Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)

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Offline OrangUtanKlaus

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Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)
« am: Gestern um 11:25 Vormittag »
Hallo!

Es dreht sich um dieses Projekt: https://ceriatone.com/super-sound-100/

Hier das Layout: https://ceriatone.com/wp-content/uploads/2023/12/Super-Sound-100-20-Dec-2023.pdf

Den habe ich vor zu bauen, habe dazu auch mit Nik von Ceriatone geschrieben. Unklar blieb zu meinem Erstaunen:

Warum steht auf dem Layout ein OT mit einer doppelt so hohen Primärimpedanz wie üblich, dazu der vermerk "JTM 100"?

Am Ende des Tages haben wir es hier doch mit 0815 4xEL34 zu tun, da kenne ich OT mit 1,7- um die 2 kohm raa.

Auch Nik konnte nur sagen, dass das auf vagen Theorien beruht bzw. dem Hörensagen, dass solche Werte in Original Amps gemessen wurden.

Meiner Meinung nach bissl dünnes Eis bei solchen Geschichten.

Ich würde für den Amp gerne das TT Hiwatt Trafo Set nutzen, damit habe ich auch schon einen Orange aufgebaut. Dass damit keine HT erzeugt wird, die an den 600v kratzt weiß ich, aber bei den heutigen Materialien ist das bestimmt auch nicht verkehrt. So wendet man auch >300v an Anoden der Vorstufe ab, was mir klug vorkommt. Das wäre alles handhabbar.

Vielleicht fällt Euch ja ggf. mein Denkfehler, Wissenslücken, etc auf. da wäre ich dankbar...

Schönes Wochenende!
Gruß Christoph


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Offline _peter

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Re: Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)
« Antwort #1 am: Gestern um 01:28 Nachmittag »
Hallo,

der optimale Raa ist ja nicht einfach von der Röhre abhängig. Die oft genannten 1k7 für 4 EL34 rühren nur daher, dass die allermeisten Endstufen ganz ähnlich dimensioniert sind. Bei annähernd Klasse B mit 800V muss der Raa viel höher gewählt werden, um die maximale Verlustleistung nicht ständig zu überschreiten.

Bei 600V sollte man irgendwo zwischen den beiden genannten Modi liegen. Ich habe jetzt keine load line gezeichnet. Mach das aber gerne mal. Der Raa wird dann bestimmt ein gutes Stück über 4k (für ein Paar) hinaus gehen.

Das alles mal beiseite geschoben, halte ich es dennoch für sehr gut möglich, dass a) die Angabe auf dem Layout einfach irgendwo her stammt und nicht dem originalen OT entsprechen muss und b) bei Laney damals auch nur genommen wurde, was gerade gut verfügbar war und nicht so sehr auf Grenzwerte geachtet wurde.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline OrangUtanKlaus

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Re: Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)
« Antwort #2 am: Gestern um 02:22 Nachmittag »
Danke! :topjob:

Ja, es ist ja nur so, dass man in den meisten britischen EL34 Endstufen eigentlich nehr oder minder die gleichen Bauteil-Werte bei vergleichbaren "Vitalparametern" findet, sprich in einem Orange OR 120, Marshall 2203 oder Hiwatt DR103 nimmt sich das alles nach dem PI nicht mehr so super viel, bis auf ein paar Anpassungen. Von daher stellt sich mir die Frage: Würde der Laney nicht einfach auch so laufen? Oder sieht man auf dem Layout etwas, das dem entgegenstünde? Auch mit Blick auf HT und entsprechend angepasstem Bias.
Dann sollte der Betrieb ja auch einen generischen OT der genannten Riege plausibel machen... Dass man sich dann global die Spannungen angucken muss, also auch in der Vorstufe, ist logisch.

Man liest von B+ zw. 560 und knapp 600v beim (großen) Supergroup; Mit dem Hiwatt-Trafo wird das dann halt deutlich unter 500v bleiben, Ruhestrom iwo bei 35mA... was kann schiefgehen?

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Offline cca88

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Re: Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)
« Antwort #3 am: Gestern um 03:46 Nachmittag »
Hallo!

Es dreht sich um dieses Projekt: https://ceriatone.com/super-sound-100/

Hier das Layout: https://ceriatone.com/wp-content/uploads/2023/12/Super-Sound-100-20-Dec-2023.pdf

Den habe ich vor zu bauen, habe dazu auch mit Nik von Ceriatone geschrieben. Unklar blieb zu meinem Erstaunen:

Warum steht auf dem Layout ein OT mit einer doppelt so hohen Primärimpedanz wie üblich, dazu der vermerk "JTM 100"?

Am Ende des Tages haben wir es hier doch mit 0815 4xEL34 zu tun, da kenne ich OT mit 1,7- um die 2 kohm raa.

Auch Nik konnte nur sagen, dass das auf vagen Theorien beruht bzw. dem Hörensagen, dass solche Werte in Original Amps gemessen wurden.

Meiner Meinung nach bissl dünnes Eis bei solchen Geschichten.

Ich würde für den Amp gerne das TT Hiwatt Trafo Set nutzen, damit habe ich auch schon einen Orange aufgebaut. Dass damit keine HT erzeugt wird, die an den 600v kratzt weiß ich, aber bei den heutigen Materialien ist das bestimmt auch nicht verkehrt. So wendet man auch >300v an Anoden der Vorstufe ab, was mir klug vorkommt. Das wäre alles handhabbar.

Vielleicht fällt Euch ja ggf. mein Denkfehler, Wissenslücken, etc auf. da wäre ich dankbar...

Schönes Wochenende!
Gruß Christoph

Servus Christoph,
der Schaltplan, den ich vom JTM100 - bzw. JTM45/100 kenne, hat KT66 als Bestückung und 600V B+.
Der kleine JTM45 hatte für das Paar KT66 einen 6k6 OT, wenn ich mich recht erinnere.  Wäre also runtergerechnet grob im selben Umfeld.

Bzgl. 6K6 und EL34 - das ist auch die Hausnummer, mit der die Trainwreck Express unterwegs sind... Möglicherweise hat Nik dem Amp deswegen auch gleich die Dioden anden Anoden spendiert...

Grüße
Jochen

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Offline Stahlröhre

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Re: Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)
« Antwort #4 am: Gestern um 03:49 Nachmittag »
Hallo, wie Peter schon schrieb darf man die Röhre nicht nur isoliert betrachten, sondern muss auch die Betriebsbedingungen beachten.
Zum visualisieren gibt es Loadline Tools wie dieses hier: https://www.vtadiy.com/loadline-calculators/vacuum-tubes-available-in-the-loadline-calculator/

Bei den klassischen 1.7k bzw. 3.4k pro Paar und guten 560-600V würde die EL34 sehr hart geprügelt werden. Mit dem angegeben JTM100 AÜ hätte man rund 7.6k pro Paar was die Kennlinie deutlich abflacht und die Belastung der Anode verringert. Im Umkehrschluss werden die Schirmgitter aber auch mehr leiden, weil die Kennlinie schon deutlich unter dem Knie verläuft wo dann die Anodenrestspannung stark abfällt und die Schirmgitter deutlich mehr Strom führen müssen.

Die Schirmgitter werden in dem Amp durch die einzelne B+ Rail aber ohnehin weit über den erlaubten Betriebsspannungen gefahren, da haben die Röhren keine hohe Überlebenschance. Passt auch zu den Berichten darüber, dass diese Verstärker wahre Röhrenfresser waren. Wenn man es richtig konstruieren wollen würde müsste man einen weiteren Spannungszweig vorsehen der den Schirmgitter so um die 350-400V gibt. Ich schätze mal, dass Laney damals einfach das Marshall JTM100 Design mit noch mit KT66 kopiert hat. Die KT66 veträgt laut Datenblatt jedoch bis zu 550V am G2, bei der EL34 sinds dagegen gerade mal 425V.

Das DR103 Design liegt mit den Spannungen in einem moderateren Rahmen das sollte eigentlich klappen. Nur bitte den Schirmgittern 1k Widerstände spendieren, anstatt der nur 100Ohm die werkseitig in den Hiwatts verbaut waren. Ansonsten quält man auch hier die Röhren wieder unnötig.


Edit: Die 6,6k bzw. 8k im JTM45 sind auch nicht unbedigt optimal und verschenken Leistung. 4.5k würden hier viel besser passen und gut 11W mehr Leistung bringen.
« Letzte Änderung: Gestern um 03:58 Nachmittag von Stahlröhre »
Gruß,
Max

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Offline OrangUtanKlaus

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Re: Laney Supergroup OT (Ceriatone Super Sound 100)
« Antwort #5 am: Gestern um 03:55 Nachmittag »
Tolle Infos, danke!  :)