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Schirmgitterglühen
Kpt.Maritim:
Hallo
Du hast recht man sollte keine höheren Vorwiderstände für die G2 benutzen. Da die 1k exemplare schon eine ordentliche Gegenkopllung bewirken, denn der Strom durch das Schrimgitter ist ebenfalls ein Signalstrom und führt beim Gitterableitwiderstand zu einer SPannungschwankung die die Röhre Gegenkoppelt. Aber warum nicht einen Elko vom Schrimgitterwiderstand nach masse legen. Also:
Ub - 4k7(testen)-Elko(>1uF)-100Ohm(kann auch größer sein)
Der Elko geht dann an Masse, die 100Ohm sind nur noch Gitterblocker zur Schwingungsverhütung und müssen an den Fassungspin gelötet werden. Die 4k7 setzen nun die Spannung runter ohne die Röhren gegenzukoppeln und den starken Einfluss auf den Sound zu haben, den du eben nicht möchtest. Vielleicht gefällt die Lösung, vielleicht nicht, es ist auf jeden Fall eine. Eventuell gibts ja noch eine bessere.
Viele Grüße
Martin
Headsurgeon:
Martin,
es gibt da ein paar seltsame Datenblaetter, die da tatsaechlich fordern, die Schirmgitterspannung
der EL34 maximal auf 425 V zu legen. Da ist der SLO vom Marc locker drueber.
Wie waere es mit einem MOSFET Serien-Regler, der die Schirmgitterversorgungsspannung
auf 400V regelt ?
Ein simpler Sourcefolger, dessen Gate mit Hilfe mehrerer Zener Dioden und eines Widerstandes auf
400V gelegt wird, und die Sache ist vermutlich erledigt!
Schirmgitterwiderstaende sollte man vorerst bei 1k lassen.
Ganz dumme Frage : was ergibt
1/(2 * pi * Schirmgitterinnenwiderstand * 1u)
Bricht da nicht die Verstaerkung im Tiefbass weg?
Und: glueht bei Deinem Vorschlag das Schirmgitter nicht doch noch fuer kurze Zeit
nach dem Anschlag der Saiten?
Der 1u Elko wird dauernd umgeladen, wenn die Enstufe fuer laengere Zeit uebersteuert wird, und dann
hast Du de facto 4.7k als Schirmgitterwiderstand....
Wenn das Schirmgitter seinen so funktionieren soll, wie gedacht, sollte dessen
Potential nicht wackeln wie ein Hundeschwanz!
Also: entweder Regeln und etwas Leistung, oder in einem *niederohmigen Spannungsteiler* viel Leistung verbraten!
Gruesse!
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 18.01.2007 13:52 ---Hallo
Du hast recht man sollte keine höheren Vorwiderstände für die G2 benutzen. Da die 1k exemplare schon eine ordentliche Gegenkopllung bewirken, denn der Strom durch das Schrimgitter ist ebenfalls ein Signalstrom und führt beim Gitterableitwiderstand zu einer SPannungschwankung die die Röhre Gegenkoppelt. Aber warum nicht einen Elko vom Schrimgitterwiderstand nach masse legen. Also:
Ub - 4k7(testen)-Elko(>1uF)-100Ohm(kann auch größer sein)
Der Elko geht dann an Masse, die 100Ohm sind nur noch Gitterblocker zur Schwingungsverhütung und müssen an den Fassungspin gelötet werden. Die 4k7 setzen nun die Spannung runter ohne die Röhren gegenzukoppeln und den starken Einfluss auf den Sound zu haben, den du eben nicht möchtest. Vielleicht gefällt die Lösung, vielleicht nicht, es ist auf jeden Fall eine. Eventuell gibts ja noch eine bessere.
Viele Grüße
Martin
--- Ende Zitat ---
Kpt.Maritim:
Hallo Headsurgeon,
Die SPannung des Schrimgitters spielt eigentlich nicht die große Rolle, so lange die Isolationspsannung nicht überschritten wird. Wesentlich ist die Schrimgitterspannung im verhältnis zur Anodenspannung. Was dem Schrimgitter gefährlich werden kann, ist ja der Schrimgitterstrom, der steigt zwar mit zunehmeder Schrimgitterspannung an, ist aber auch dann zu hoch, wenn du 250V Schrimgitterspannung und nur 100V Anodenspannung vorsiehst. Die 6l& hat z.B. ein viel empfindlicheres Schrimgitter, was man an den Arbeitspunkten auch sieht, ähnlich ist es bei der GU50 oder der EL152.
Ein Regler wäre machbar ist aber unnötig.
1/(2*3,14*4700Ohm*1uF) = 1/(2*3,14*4700Ohm*0,000001F)= 34Ohm. Die bringen kaum Gegenkopllung mit. Bei einer Schrimgitterstromschwankung von 10mA (hoch gegriffen) würde da gerade mal 0,34V gegenkopllungsspannung abfallen, zu wenig um was zu bewirken. Da bricht nichts zusammen, sonst würde bei 1k=hm Schrimgitterwiderstand ohne Elkoabkopllung alles zusammenbrechen.
Klar kann man die Schrimgitterwiderstände bei 1kOhm belassen, das würde dan den klang der Endstufe, der ja durch diese Gegenkopllung mit geprägt wirde rhalten, das glied könnte dann so aussehen:
Ub - 3k3k - Elko(>1uF) - 1k
Bei meinem Vorschlag würde das Schrimgitter nur dann Glühen, wenn der Schrimgitterstrom dauerhaft anstige. Für das Glühen ist, wie bei einer Glühbirne) der mitlere Sztrom entscheiden. Also der Strom, der im Mittel über das Schrimgitter fließt. Senken wir die Schrimgitterspannung nach meinem Vorschlag oder auch durch einen Regler wie du ihn vorschlägst dauerhaft ab, dann kann das Schrimgitter auch grße Strosmpitrzen besser vertragen.
Das mit dem Umgeladenen Elko ist mir nun völlig schleierhaft, entweder ich verstehe dich nicht, was an mir liegen kann, oder du liegst da völlig auf dem Holzweg. Der Elko bildet nur NF-Kurzschluss gen Masse. Er macht nichts anderes, als der Elko den man vor die Vorstufenröhren schaltet. Er verhindert nur, dass über den von mir vorgeschlagenen größeren Schrimgitterwiderstand nun auch eine größere Signalspannung die Röhre gegenkoppelt. Er wird auch nicht umgeladen, d.h. die Polarität wechselt hier nie. Er hat eine Vorspannung, die ziemlich der der Schrimgittersüpannung entspricht, die enstehende NF-SPannung, die er Kurzschließt ist kleiner. Damit bleibt er immer positiv vorgespannt, ganz wie ein Kathodenkondensator.
Genau das Gewackel verhindert der Elko, während der Schrimgitterwiderstand, es verursacht. Deswegen habe ich auch bloß einen 100Ohm Gitterblocker vorgeschlagen und den ganzen Rest des Schrimgitterwiderstandes mit dem C verblockt. Lese doch mal in Otto Diciols NF-Verstärkerpraktikum S.49 da ist alles zum Schrimgitterkondensator erklärt und gut zusammengefasst. Wenn du das Buch nicht hast kann ich dir die Seite scannen und per Mail schicken.
Viele Grüße
Martin
Headsurgeon:
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 18.01.2007 16:18 ---Hallo Headsurgeon,
Die SPannung des Schrimgitters spielt eigentlich nicht die große Rolle, so lange die Isolationspsannung nicht überschritten wird. Wesentlich ist die Schrimgitterspannung im verhältnis zur Anodenspannung. Was dem Schrimgitter gefährlich werden kann, ist ja der Schrimgitterstrom, der steigt zwar mit zunehmeder Schrimgitterspannung an, ist aber auch dann zu hoch, wenn du 250V Schrimgitterspannung und nur 100V Anodenspannung vorsiehst.
--- Ende Zitat ---
Genau das ist der Punkt. Das Schirmgitter beschleunigt die Elektronen auf die Anode zu,
und reduziert den Einfluss der schwankenden Anodenspannung auf den
Verstaerkungsfaktor bzw. den Anodenstrom. Bei hoher Steuergitterspannung wird
die Anode heruntergezogen, und das Schirmgitter nimmt wegen seiner viel hoeheren Spannung
deutlich mehr Elektronen auf....
Schirmgitterstrom laut Philips Datenblatt Class B, 500V Ubplate, 400V UbScreen :
Ruhe: 2x4 mA
Vollaussteurerung: 2x25 mA
http://frank.pocnet.net/sheetsE2.html
Was hat man, wenn die Anode einer Pentode auf kleinem Potential (<< 100V) oder gar 0V liegt?
Eine (schlechte) Triode! Kathode, Steuergitter, und das Schirmgitter anstelle der Anode.
Steigt der Anodenstrom einer Triode mit steigender Anodenspannung an?
Ja, siehe Kennlinienfeld einer beliebigen Triode...
ganz im Gegensatz zum Anodenstrom einer Pentode, der geht schnell in die Saettigung
wie bei FETs, und bipolaren Transistoren, siehe Kennlinienfelder! Pentoden, FET und BJT
sind daher gute Stromquellen, Trioden nicht.)
Also ist das Absenken der Schirmgitterbetriebsspannung von 480V auf 400V
sicherlich ein sehr wirksames Mittel um die Schirmgitterverlustleistung zu reduzieren!
Ich lasse selbstverstaendlich die 1k Schirmgitterwiderstaende in der Schaltung.
Soweit klar??
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 18.01.2007 16:18 ---Die 6l& hat z.B. ein viel empfindlicheres Schrimgitter, was man an den Arbeitspunkten auch sieht, ähnlich ist es bei der GU50 oder der EL152.
--- Ende Zitat ---
Da kann ich Dir nicht zustimmen, das Schirmgitter der EL34 vertraegt die 1.6 fache Leistung des
6L6GC Schirmgitters:
Schirmgitterverlustleistung:
6L6GC: 5W (laut GE)
EL34: 8W (laut Philips)
Die Tatsache, dass 6L6GC mit kleineren Schirmgitterwiderstaenden auskommen liegt an ihrer
Konstruktion als Beam Tetrode. Ihre Schirmgitter ziehen einfach weniger Strom als die der EL34.
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 18.01.2007 16:18 ---Ein Regler wäre machbar ist aber unnötig.
1/(2*3,14*4700Ohm*1uF) = 1/(2*3,14*4700Ohm*0,000001F)= 34Ohm.
--- Ende Zitat ---
nicht Ohm sondern Hz. f_res = 1/(2 pi R C)
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 18.01.2007 16:18 ---Die bringen kaum Gegenkopllung mit. Bei einer Schrimgitterstromschwankung von 10mA (hoch gegriffen)
--- Ende Zitat ---
gemittelter Schirmgitterstrom bei Vollaussteurerung laut Philips : 2x25 mA
... und das bei Sinus mit 5% harmonischen, und nicht bei Rechteck.
Bitte denke daran, dass das eine kraeftig uebersteuerte Endstufe ein Rechtecksignal
produziert. Und mac-alex hat sicherlich auch noch die Vorstufe uebersteuert...
=> Die zeitgemittelten 2x25 mA werden dabei deutlichst ueberschritten!
Selbst im Falle einer Endstufe wie im Philips Datenblatt bricht die Schirmgitterversorgungsspannung um
4700 Ohm * 50mA = 235 V
ein.
Deine Abschaetzung ist also nicht zutreffend.
Der kleine 1u Elko wird (geschaetzt) 2 x 49% einer Periode von den Schirmgittern der einen oder anderen
Seite (push/pull) regelrecht ausgelutscht, und ist waehrend der restlichen 2% der Periode,
waehrend der steilen Signalflanken, wo man den vollen Verstaerkungsfaktor der Pentoden braucht,
noch nicht wieder aufgeladen.
Schlussfolgerung:
1) man braucht eine kraeftige Schirmgitterversorgung: 400V
Serienregler mit MOSFETs sind geeignet, ein niederohmiger Widerstandsteiler auch, der
verheizt aber deutlich mehr Leistung
2) Aus dem Triodenverhalten der Systems Kathode, Gitter, Schirmgitter bei niedrigen Anodenspannungen
folgt, dass die Schirmgitterverlustleistung durch Reduktion der Schirmgitterversorgungsspannung deutlich
reduziert wird.
3) Lest oefter mal Datenblaetter!
Gruesse!
Headsurgeon:
Was mir dazu noch einfaellt:
Ein niederohmiger Spannungsteiler (zwei Widerstaende) fuer die Schirmgitterversorgung muss vor
der Drossel liegen, sonst koennte die Drossel in die Saettigung gefahren werden.
Benutzt man einen Serien-Regler, kann man sich die Drossel sparen und investiert besser
in zusaetzliche Siebkapazitaet, die vor dem Regler installiert werden sollte.
Marc:
da du schon eine Spice Simulation deiner Endstufe am laufen hast...
bitte poste doch mal den zeitlichen Verlauf beider Schirmgitterstroeme bei voll
ueberfahrener Endstufe.
Es koennte sein (und das habe ich oben nicht beachtet), dass das Schirmgitter der jeweils
anodenstromlosen Roehre (cut-off) etwas sinkt.
Damit steigt der Schirmgitterstrom im uebersteuerten Fall zwar immer noch
deutlich an, aber nicht mehr deutlichst ;D
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