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Schirmgitterglühen
mac-alex_2003:
So, bin zurück vom Testen und Bauen.
Hier mal ein paar Messwerte der Ausgangssituation:
Ig2 = 3,9mA
Ub = 485V
Ug2 = 484V
Bei Master 30% (Endstufe clean)
Ig2 = 14mA
Ub = 485V
Ug2 = 470V
Bei Master 50% (Endstufe leicht angezerrt)
Ig2 = 25mA
Ub = 470V
Ug2 = 450V
Bei Master 100% (Endstufe bekommt blocking distortion)
Ig2 = 33mA
Ub = 450V
Ug2 = 410V
Das übersteigt auch deutlich die 25mA Ig2(max), ungefähr bei 50% Master hat dann auch das Gitter angefangen zu glühen.
Was hatte ich also:
Ein glühendes G2, blocking distortion vom feinsten
Was hab ich gemacht:
Die Bias-Feed-Rs von 220k auf 110k reduziert. Die Blocking Distortion wurde etwas weniger
Die Ansteuerung des PI deutlich reduziert -> Blocking Distortion weg.
Zwischen den 1k-Rs an G2 und der Ub+ hab ich mit einem 2,5k die Spannung reduziert (natürlich nur unter Last, sonst wärs der U-Teiler von oben).
Was ist das Ergebnis:
An G2 sind unter Laste nur noch 350V. Das Glühen der G2 ist weg, Blocking Distortion auch. Die Endstufe zerrt schön warm, der Amp lebt richtig auf (unter Volllast). Durch die indirekte Erhöhung der Schirmgitterwiderstände konnte ich keine negativen Einflüsse heraushören. Testweise eingesetzte 5k dämpften dagegen deutlich die Höhen. Allerdings konnte ich zwischen die 1k-Rs und die 2,5k keinen Elko bauen, da ich keinen dabei hatte.
Zudem ist das Masterpoti jetzt sehr fein regelbar, nicht wie bisher gleich bei 1/3 extrem laut.
=> Der Sound ist ziemlich genau da, wo ich ihn hinwollte, der Elko sollte evtl. noch rein.
=> Da ich die Ansteuerung des PI später reduziert habe, sollte ich noch testen, wie die Schirmgitter reagieren, wenn ich die 2,5k jetzt wieder rausmache. Dazu hatte ich aber einfach keine Zeit mehr.
Bleibt die Frage, warum tuts im SLO?
Meine Vermutung:
Die Ansteuerung des PI ist im SLO nach dem Tonestack. Ich bin aus dem CF direkt auf den PI. Das wird vermutlich zuviel des Guten gewesen sein, daher auch die Blocking Distortion.
Im Anhang noch die gewünschte Simulation der Stromverläufe an den 1k-Rs.
Viele Grüße,
Marc
Kpt.Maritim:
Hallo Headsurgeon
--- Zitat von: Headsurgeon am 18.01.2007 18:40 ---
Da kann ich Dir nicht zustimmen, das Schirmgitter der EL34 vertraegt die 1.6 fache Leistung des
6L6GC Schirmgitters:
Schirmgitterverlustleistung:
6L6GC: 5W (laut GE)
EL34: 8W (laut Philips)
--- Ende Zitat ---
[...]
--- Zitat von: Headsurgeon am 18.01.2007 18:40 --- => Die zeitgemittelten 2x25 mA werden dabei deutlichst ueberschritten!
Selbst im Falle einer Endstufe wie im Philips Datenblatt bricht die Schirmgitterversorgungsspannung um
4700 Ohm * 50mA = 235 V
ein.
Deine Abschaetzung ist also nicht zutreffend.
Der kleine 1u Elko wird (geschaetzt) 2 x 49% einer Periode von den Schirmgittern der einen oder anderen
Seite (push/pull) regelrecht ausgelutscht, und ist waehrend der restlichen 2% der Periode,
waehrend der steilen Signalflanken, wo man den vollen Verstaerkungsfaktor der Pentoden braucht,
noch nicht wieder aufgeladen.
--- Ende Zitat ---
Du hast völlig recht, der Elko müsste sehr viel größer sein. Da habe ich sehr grob verschätzt, ich habe nicht bedacht, dass die das Schrimgitter, wenn die ganze Stufe in AB oder B arbeitet das auch tut, d.h. ich habe den mittleren Schrimgitterstrom irrtümlich für konstant gehalten, da ich nicht bedacht habe, dass auch das Schrimgitter als Hilfsanode in der selben betriebsart arbeitet, wie die richtige Anode. Eine niederohmige Regelung währe besser, zumindest bei Hifi ohne Dynamikverlust.
Bei den Ohm habe ich mich auch vertan. Aber selbst als Hz wäre es nicht schlimmer liegt immer noch unter der E-Saite. Ist aber sowieso hinfällig, da der mittlere Schirmgitterstrom nicht konstant ist.
Viele Grüße
Martin
Headsurgeon:
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 18.01.2007 19:40 ---Was hab ich gemacht:
Die Bias-Feed-Rs von 220k auf 110k reduziert. Die Blocking Distortion wurde etwas weniger
Die Ansteuerung des PI deutlich reduziert -> Blocking Distortion weg.
Zwischen den 1k-Rs an G2 und der Ub+ hab ich mit einem 2,5k die Spannung reduziert (natürlich nur unter Last, sonst wärs der U-Teiler von oben).
Was ist das Ergebnis:
An G2 sind unter Laste nur noch 350V. Das Glühen der G2 ist weg, Blocking Distortion auch. Die Endstufe zerrt schön warm, der Amp lebt richtig auf (unter Volllast). Durch die indirekte Erhöhung der Schirmgitterwiderstände konnte ich keine negativen Einflüsse heraushören. Testweise eingesetzte 5k dämpften dagegen deutlich die Höhen. Allerdings konnte ich zwischen die 1k-Rs und die 2,5k keinen Elko bauen, da ich keinen dabei hatte.
Zudem ist das Masterpoti jetzt sehr fein regelbar, nicht wie bisher gleich bei 1/3 extrem laut.
=> Der Sound ist ziemlich genau da, wo ich ihn hinwollte, der Elko sollte evtl. noch rein.
=> Da ich die Ansteuerung des PI später reduziert habe, sollte ich noch testen, wie die Schirmgitter reagieren, wenn ich die 2,5k jetzt wieder rausmache. Dazu hatte ich aber einfach keine Zeit mehr.
--- Ende Zitat ---
Hab ich's richtig verstanden?
Gleichrichter--Drossel--2.5k--1k--Schirmgitter
| |
Elko Elko
| |
Masse Masse
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 18.01.2007 19:40 ---Bleibt die Frage, warum tuts im SLO?
Meine Vermutung:
Die Ansteuerung des PI ist im SLO nach dem Tonestack. Ich bin aus dem CF direkt auf den PI. Das wird vermutlich zuviel des Guten gewesen sein, daher auch die Blocking Distortion.
--- Ende Zitat ---
Verstaendnisfrage:
So sieht der SLO aus:
CC-CF-FXloop-CC-CF-Klang-MV-PI
CF = Cathode Follower, CC = Common Cathode = normale Verstaerkerstufe, PI = Phase inverter,
MV = Master Volume
Und wie sieht's bei Dir aus? Hast Du keine Klangregelung zwischen dem CF und dem PI? WIe in der Simulation?
Ja.... das ist auch zuviel des Guten!
Die Klangregelung schluckt auch wenn sie voll aufgereht ist einige Dezibel.....
... und vor allem wird der PI hochohmig angesteuert.
Roehren muss man hochohmig ansteuern, sonst laden sich die Koppelkondensatoren nur um so schneller auf.
Wenn Du unbedingt auf die Klangregelung verzichten willst, setz doch mal einen
Koppelkondensator und einen Spannungsteiler hinter den CF, so unggefaehr.
CF--220k----22n-PI
|
100k...220k
|
Masse
Die beiden Widerstaende und den 22n so nah wie moeglich an's Gitter des PI.
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 18.01.2007 19:40 ---Im Anhang noch die gewünschte Simulation der Stromverläufe an den 1k-Rs.
Viele Grüße,
Marc
--- Ende Zitat ---
Donnerschlag, der Schirmgitterstrom saettigt bei gigantischen 130 mA :devil: und geht tatsaechlich auf winzige 0 mA :angel: zurueck!
Gruesse!
mac-alex_2003:
--- Zitat von: Headsurgeon am 18.01.2007 22:17 ---Hab ich's richtig verstanden?
Gleichrichter--Drossel--2.5k--1k--Schirmgitter
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Elko Elko
| |
Masse Masse
--- Ende Zitat ---
genauso, nach dem 2,5k halt mit 4 1k-Rs an je ein Gitter.
Habs mal mit dem SLO-TS simuliert. Der schluckt erheblich Pegel, deshalb hat das bei meinem Testaufbau auch net funktioniert.
Nach Simulation sinds direkt aus dem CF z.B. 10V peak-peak, nach dem TS nur noch 5V!
Hab das ganze mit meinem Ex-X88R-Preamp-Clone getestet.
Der Aufbau ist so:
3 Kanäle mit je eigenem TS, danach in Standard-Triode / CF
danach:
CF--47nF--570k--22nF--PI
|
100k
|
Masse
Sollte ja eigentlich passen, oder? Deckt sich auch beinahe mit Deinem Vorschlag.
Viele Grüße, Marc
Headsurgeon:
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 18.01.2007 22:32 ---3 Kanäle mit je eigenem TS, danach in Standard-Triode / CF
danach:
CF--47nF--570k--22nF--PI
|
100k
|
Masse
Sollte ja eigentlich passen, oder? Deckt sich auch beinahe mit Deinem Vorschlag.
Viele Grüße, Marc
--- Ende Zitat ---
Ja, ist o.k., deine Variante daempft halt staerker.
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