Technik > Tech-Talk Amps
2 Kanal Röhrenpreamp für Bass
Andy:
--- Zitat von: das börnt am 14.02.2007 09:03 ---Hallo,
Mensch das geht hier ja ganz im Gegenteil zu dem anderen Forum (*****) ab wie schmidts katze.
--- Ende Zitat ---
Klares Jein... Auf der einen Seite sitzen eher die Effekt-Freaks (MD), die auch schonmal ein Boutique-Pedal "degoopen" und dann netterweise die Pläne posten :D und hier ist eher die Röhrenfraktion, die eigene Konzepte verwirklicht oder mehr oder weniger exakte 1:1-Clones fabriziert ... Die Schnittmenge ist aber durchaus groß und viele User sind wohl in beiden Foren (mal mehr, mal weniger) aktiv...
--- Zitat von: das börnt am 14.02.2007 09:03 ---Eine Frage auf den Weg: Mein Basspreamp ist ja jetzt kurz vor dem Bau. Aufgrund meiner geringen Erfahrungen mit der Auswahl der idealen Cs bin ich bei der Bauteilbestellung jetzt noch etwas unsicher. Sollte ich die Cs (nach Werten und Spannungen sowieso) nach bestimmten Eigenschaften (Metallfilm, etc.) oder bestimmten Bautypen (axial, radial,WIMA-Kasten) auswählen? Ich will hauptsächlich Lötleisten bestücken und die Tonstellung natürlich direkt an den Potis, nur Netzteil, Relais-Schalter uns die Effektwegschleife sollen auf Lochraster. Gibt es da irgendwo eine kurze Übersicht für wann welcher Typ der geeignete ist? Oder doch nur nach Preis gehen?
--- Ende Zitat ---
Wenn's Dein erster Amp auf Lötleisten wird, solltest Du axiale Cs nehmen. Sören aka Dr. Nöres zeigt in seinem CAE-Thread, wie man das penibel hinkriegt. Insbesondere die äußerst sorgfältige Vorbeireitung incl. Skizzen usw. macht einen Misserfolg fast unmöglich. Joachims und Klaus' SLO-Threads sind sicher für Dich einen Blick wert (da kannst Du eine ordentlich freie Verdrahtung der Buchsen/Potis abgucken). Ohne Deine Kalkulation zu kennen, wird sich die Auswahl der Kondensatoren im 1stelligen Prozentbereich bewegen - da würde ich mir als letztes Gedanken machen...
Und zuletzt: Stefan hat durchaus Recht - beim Lötösen-Design eines LowGain-Preamps kann man die Heizleitung sauber verlegen und mit AC heizen...
Gruß
Andy
Tube_S_Cream:
So eine kleine Zusatzinfo zur Konstruktion von DC-Netzteilen mit Längsreglern:
Wenn man nicht gerade exotische Low-Drop-Regler, spezielle Schottkydioden und riesige Elkos weit jenseits von 4700µF verwenden will, benötigt man für ein 12.6V Netzteil rund 15V AC bei 230V (unter Last selbstverständlich).
Was immer gern vergessen wird..
Eine Faustformel sagt zwar, daß nach der Gleichrichtung das rd. 1.4 fache der AC an Gleichspannung anliegt. Das gilt annähernd nur für den Leerlauf.
In der Praxis muss man von diesem Spitzenwert noch die Durchlassspannungen der Diode abziehen. Das könne für die Strompeaks schon mal 1V pro Diode werden. Da der dumme Elko aber im Betrieb immer wieder dreist durch den Verbraucher entladen wird, ergibt sich eine überlagerte sägezahnförmige Brummspannung. Der für einen Längsregler brauchbare Teil ergibt sich aus dem Minimalwert. Die Spannungsregler brauchen auch einen Mindestspannungsüberschuß um vernünftig arbeiten zu können. Beim LM317 sind das ca. 2,5V. Und... was immer gerne völlig vergessen wird: Unterspannungsfestigkeit. Laut Normenvorgabe soll das Netzteil auch bei Spannungen von -15% (195VAC) gerade noch arbeiten. Höhere Spannungen sind weniger kritisch, solange Elkos und Halbleiter nicht so knapp dimensioniert sind, daß sie im Normalfall gerade noch ausreichen.
Wenn man das ganze mal jetzt zurückrechnet 12,6V + LM317 Verlustspannung = 15V.
Bei 2200µ-Elkos kann man bei 1A Entnahme mit 2-3V Ripple rechnen. Das auch dazu + den Spannungsabfall vom Gleichrichter. Rechne wir mal ganz blauäugig mit 18V incl. Gleichrichterverluste.
Das durch Wurzel 2 ergibt rund 12,7VAC. So weit, so gut. Diese 12,7VAC müssten aber schon bei Spannungen ab 195VAC (0.85 xNennspannung 230V) unter Last erreicht werden.
Dasraus ergibt sich ein Trafo der (12,7 : 0,85) = 15V AC unter Last wohlgemerkt liefern sollte.
Wenn dein Trafo 14V bei 230V im Leerlauf liefert, wird das Konzept so nicht aufgehen.
Teure Lösung:
Schottky-Gleichrichterbrücken ( bringen bis zu 0,5V mehr am Elko )
Riesen-Elkos jenseits der 10.000µF, um die Brummspannung bei 1A unter 1V zu halten.
Spezielle Low-Drop-Regler,denen Spannungsabfälle um die 0,5V Mindestwert zwischen In und Out genügen.
Den ganze Kram erwähne ich hier nur, weil einige Leute die vorhandene 6,3V oder 12,6V-Wicklung eines Trafos nutzen wollen, um eine gleich hohe stabilisierte DC-Spannung zu erzeugen.
So, jetzt genuch geklugscheisst...
Stefan
das börnt:
--- Zitat ---Du hast optisch spiegelsymmetrisch zwei Positivregler aufgebaut. Wenn du die so anschließt, platzen dir alle Elkos und der untere LT ist auch hin
--- Ende Zitat ---
Oh ja, wenn ich auch vieles noch nicht verstehe, das hätte man wirklich easy sehen können. Naja, wenns mal wieder schnell gehen sollte. Das war ein umgezeichnetes Netzteil für Röhrenbeheizung, hatte ich bei MD in der Galerie (?) gefunden.
MD: Wollte nichts schlechtes sagen, nur, dass TTF wie auch schon festgestellt, besser für eigen Ampprojekte ist. Dass muss man als Neuling ja erst einmal herausfinden. :)
@Tube_S_Cream: Wenn ich insbesondere deinen zeiten Thread zusammenfasse, soweit ich ihn verstehe, sollte ich einen Trafo mit zwei Sekundärwicklungen wählen, die etwa 15V im Leerlauf erreichen. Im Schaltplan war ein 10-0-10 eingezeichnet, der nebenbei auch nicht ganz einfach zu haben ist. Du meinst aber 12-0-12 gäbe auch noch zu geringe Spannung? Also dafür eher 18-0-18?
--- Zitat ---Man bräuchte hier dann auch zwei Sekundärwicklungen, die unabhängig sind, baut dann zwei völlig gleich Zweige mit 15V-Stabilisierung auf und schaltet sie dann so zusammen, daß für den ´15V-Zweig der + Out auf GND gelegt wird und die "Masse" dann die -15V liefert
--- Ende Zitat ---
Versteh ich nicht. Ich habe einen alten Kitty Hawk, der holt +-12V auch aus zwei Wicklungen (je 18V) mit einem Gleichrichter und Mittenerdung, so wie ich ihn eingezeichnet habe. Dahinter sogar nur Filterwiderstand und Z-Dioden für Spannungsüberschüsse.
Tja, wie mach ichs nun?
edit:
So, noch mal gründlcih nachgedacht, Datenblätter geschaut und mit L7812 und L7912 einen erneuten Lösungsvorschlag nach zwei Schaltbildern aus dem Datenblatt.
--- Zitat ---Wenn's Dein erster Amp auf Lötleisten wird, solltest Du axiale Cs nehmen. Sören aka Dr. Nöres zeigt in seinem CAE-Thread, wie man das penibel hinkriegt. Insbesondere die äußerst sorgfältige Vorbeireitung incl. Skizzen usw. macht einen Misserfolg fast unmöglich. Joachims und Klaus' SLO-Threads sind sicher für Dich einen Blick wert (da kannst Du eine ordentlich freie Verdrahtung der Buchsen/Potis abgucken). Ohne Deine Kalkulation zu kennen, wird sich die Auswahl der Kondensatoren im 1stelligen Prozentbereich bewegen - da würde ich mir als letztes Gedanken machen...
--- Ende Zitat ---
Das hatte ich vergessen. Danke, werde mir die Themen mal anschauen.
Grüße, das börnt.
Tube_S_Cream:
--- Zitat von: das börnt am 14.02.2007 16:16 --- Ich habe einen alten Kitty Hawk, der holt +-12V auch aus zwei Wicklungen (je 18V) mit einem Gleichrichter und Mittenerdung, so wie ich ihn eingezeichnet habe. Dahinter sogar nur Filterwiderstand und Z-Dioden für Spannungsüberschüsse.
Tja, wie mach ichs nun?
Grüße, das börnt.
--- Ende Zitat ---
Solche Regelungen eigenen sich nur für eine sehr geringe Stromentnahme und wenn's nicht sooo genau sein soll. Der Restbrumm wird dann durch weitere R-C-Schaltungen heruntergefiltert. Bei Strömen von einigen 100mA ist dann aber Schluß mit lustig...
Um deinen letzten Netzteilvorschlag mal richtig zum laufen zu bringen:
Statt des 7812 den Typ LM2940-12 verwenden und den LM2990-12 für den 7912. Den Gleichrichter mit Schottkydioden aufbauen ( 3A, 60V). Mit einer Last von 600mA pro Zweig liegt der Punkt, wo Brummen am Ausgang entsteht, etwa bei 11VAC am Trafo. So hat man wenigstens noch einen Hauch an Reserven. (Ergebnis LTSPice-Simulation).
Bei 7812 und 7912 ist bei 12V noch ein Restbrumm in der Spannung.
Wenn man schon mit DC heizt, muß diese Spannung auch richtig sauber sein. Die sonst entstehenden Brummreste sind sägezahnförmig, haben reichlich Oberwellen und das Störsignal ist differentiell gegen GND und kann so kapazitiv vom Heizfaden in die Kathode übersprechen.
Bei AC-Heizungen bedient man sich ja der sogenannte Common Mode Suppression. Die Störungspannung gegen GND ist 0V, wenn die Heizung entweder über eine Mittelanzapfung oder über z.B. 2x 100R auf GND symmetriert wird. Wenn das korrekt ausgeführt ist, kompensieren sich die Brummstörungen in der Kathoden zu 99,9% und mehr. Wer wissen will, wie stark es brummt, wenn man das nicht tut, braucht ja nur spasseshalber mal die Heizung einseitig statt mittig auf GND legen. Nun hat die Spannung an der Heizung 6,3V gegen GND und bläßt unerträglich stark in die Vorstufenröhren rein.
Genauso passiert es mit Brummresten in einer DC-Versorgung.
Nur mit dem Unterschied, daß sich ein 50Hz-Sinusbrumm einfacher wegfiltern läßt als Gleichrichtermüll, der mit seinen Obertönen das gesamte Klangspektrum der Gitarre locker abdeckt.
Fazit was ich damit sagen will: 100-200mV Dreck in der DC-Heizung verursacht mehr Ärger als eine gut symmetrierte AC-Heizung.
Mein Trainwreck-Clone, den man nun wirklich nicht als Low Gain-Amp bezeichnen kann :guitar:, erzeugt überhaupt kein durch die Heizung verursachtes Brummen. Bei Full Gain rauscht er wie der Niagara-Fall, aber es ist keine Spur Brummen drin! Eine Winzigkeit Brummen höre ich nur, wenn die Anodenspannung ausgeschaltet ist, aber das kommt durch eine leichte EInstreuung des NT in den AÜ.
Gruß
Stefan, der AC-Heizer :)
das börnt:
Mmmhh. Klingt nachvollziehbar. Also mit LM2840-12 u. LM 2990-12. Oder ich mahcs nach so viel Überredung (!!!) doch getrennt, also die Heizung über Ac, den Rest DC, dass ist dann mit Symmetrierer ja nicht gerade schwierig zu bewerkstelligen, dann reichen für die ICs, OPs, Und Rels ja auch der L7812 und L7912 ohne Spannungsanhebung. Werde mir beide Sachen mal aufzeichnen und die Aufwändigkeit in der Realisierung durchdenken und dann entscheiden.
edit: Ich machs doch mit 12Gleichspng. Netzteil noch mal korrigiert und unten. Dazu auch die ganze Preampstufe. Wer dazu noch was sagen will gern. Denke aber, so kann sie gebaut werden. Bereite jetzt den Umbau der Endstufe (Dynacord B1001= Gigant 200 Endstufe) vor. Neues Ghehäuse und neue Frontplatte sind so gut wie fertig. Da gibts dann wegen des Presencereglers und der Bestpückung mit KT88 noch Fragen. Muss aber erst einmal ein Schaltplanbild posten und selbst drüber nachdenken.
Ich würde auch Lötpläne für Lötleiste posten, habe aber nur ein splan ohne speichern und nicht das Geld für das vollständig erwerben. Mit eagle geht das ja so einfach nicht, oder?
Grüße das börnt.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln