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Bassverstärker mit wenig Watt
KippeKiller:
Grüß Dich,
über die Zeitkonstante der Kathodenkombi habe ich mir auch schon gedanken gemacht.
Keine Zeitkonstante heisst in dem Fall für mich eben ein seehr sehr kurzes Tau.
Zusammen gesehen mit den stark unterschiedlichen Attack- und den in ihrer Dimension näher beieinanderliegenden Decay-Zeiten (22ms und 33ms) würde also auch hier die Kathodenbias-Stufe insgesamt "langsamer" dastehen, da zu der schon bestehenden größeren Zeitkonstante am Gitter noch eine Zeitkonstante an der Kathode hinzukommt.
Man müsste also so weit kommen die folgende Zeitkonstanten zu vergleichen:
Bass -> RC-50 -> Leckstromschaltung
Bass -> Triode mit Kathodenbias
Ersteres hab ich ja schon schwierig wird nun die zweite Variante.
Ich bleib dran, erst mal essen jetzt
Schönen Gruß
Mathias
Kpt.Maritim:
Hallo
die Zeiktonstante der Kathodenkmbi liegt aber nicht im signalweg als Filter. Sie beinflusst eher die Röhrendaten als das Signal selbst. Nehmen wir mal an die tromaufnahme ist nicht wirklich konstant, was bei den Tröpfelstromarbeitspunkten der meisten Gitarrenverstärker eher der regel enstpricht, als der Ausnahme. Bei Aussteuerung verschiebt sich der mittlere Ruhestrom und damit der Arbeitspunkt dann nach links zu größerer Verstärkung und Steilheit hin. Je größer die Zeitkonstante ist, desto länger dauert es bis der Elko umgeladen ist un der Ruhearbeitspunkt wieder eingetreten ist.
Man müsste mal untersuchen, wie sehr das eine Rolle spielt. Ich denke aber auf jeden Fall eine größerere als der Einsatz irgenwelcher Senfdrops oder anderer Bauteile mit Wunderwirkung.
Viele Grüße
Martin
KippeKiller:
Mahlzeit,
das ist schon ein signifikanter Unterschied der beiden Zeitkonstanten an Gitter und Kathode das ist wahr.
Während bei der Leckstromschaltung eine Zeitkonstante sowohl für die Gittervorspannung wie auch als Filter im Signalweg liegt, ist dieses bei der Variante mit Kathodenbias auf zwei Zeitkonstanten aufgeteilt.
Somit wirkt sich das bei zweiterer Variante auch stärker auf die Phase des Signals aus.
Wenn Phasentreue beim Kondensatortausch ein Kriterium ist so hat das sicherlich stärkere/gleiche/ähnliche Auswirkungen wie/als ein Tausch WIMA gegen Röderstein.
Denkfehler bitte mit einem Klaps auf den Hinterkopf zurechtrücken, unzutreffendes streichen.
Schönen Gruß
Mathias
Kpt.Maritim:
Hallo
für das Signal spielt das klanglich keine große Rolle ob die Phase gedreht wird, so lange wir im Monobereich sind. gerade an der kathode iwirkt sich die Zeitkonstante wenig auf das Signal selbst aus, sondern auf die Geschwindigkeit mit der der Arbeitspunkt wieder in den Ruhearbeitspunkt zurückdriftet, falls der Arbeitspunkt bei Aussteurung nicht mit dem Ruhearbeitspunkt identisch ist. Hohe Zeitkonstanten verlangsamen das einfach.
Stells dir so vor, durch Aussteurung schiebst du den Arbeitspunkt aus dem Ruhearbeitspunkt raus. Der Strom durch die Röhre steigt, derv SPannungsabfall über den Rk auch, durch den SPannungsunterschied muss der Ck umgeladen werden. Das geht nun nicht beliebig schnell - Zeitkonstante.
Es gibt Schaltungsteile da spielt das deutlichst hörbar eine Rolle. Dazu gehören alle auch leicht übersteuerten Stufen und Klasse AB Stufen mit Kathodenbias. Wir haben hier ein schönes Beispiel wie man mit Hirngrütze und Wissen mehr für den Klang tun kann, als durch den Einsatz bestimmter Kondensatorhersteller [ich möchte damit nicht sagen, dass das nichts bringen würde aber auch nicht das Gegenteil]
Ob sich die Zweite Zeitkonstante (Ck//Rk) stärker auswirkt will ich nicht gesagt haben. Es wirkt sich anders aus. Während Cg+Rg sich im wesentlichen auf Signallaufzeiten auswirkt, wirkt sich Ck//Rk bei Stufen mit nicht wirklich konstantem Ruhestrom auf das "Driftverhalten" der Röhre durch die Arbeitspunkte aus. Was sich inw elchem Fall wie stark auswirkt hängt noch von weiteren Paramtern ab.
Insbesondere wenn Koppelglider Cg+Rg innerhalb von gegenkopplungschleifen liegen wie z.B. die Koppelglieder vor Endstufen von Verstärkern, bei denen ein Presence-Regler verbaut wurde, dann spielen auch deren Zeitkonstanten eine Rolle. Weil gerade um diese die Gegenkopplung verspätet kommt.
Viele Grüße
Martin
KippeKiller:
Hallo,
von Phasendrehung bin ich auch noch nicht ausgegangen eher von Verschiebungen aber Du hast recht auf die Signallaufzeit nehmen Ck||Rk keine Rolle.
Auf das Driften der Röhre um den Arbeitspunkt ist aber bei der Leckstromstufe wiederum auch Rg+Cg verantwortlich.
Vergleich beider Zeitkonstanten, also Ck||Rk bei Kathodenbias und Rg+Cg bei der Leckstromschaltung ergibt folgendes
Kathodenbias: Tau = R x C = 2200 x 22 x 10^-6 = 0,0484 sec
Leckstromschaltung: Tau = R x C = 10 000 000 x 0,003 x 10^-6 = 0,033 sec
Also runde 30 Millisekunden bei der Leckstromschaltung gegenüber runden 50 Millisekunden beim Kathodenbias, zumal beim Kathodenbias in meiner Ausführung noch die Zeitkonstante am Giter hinzukommt.
Ob man eine Phasendrehung hört oder nicht ist glaube ich umstritten, jedenfalls gibt es diverse Helferlein und Plugins die genau das machen.
Im Ansprechverhalten nach gepuffertem Effekt wirkt für mein Empfinden jedenfalls die Leckstromstufe lebendiger und direkter, was schon an den 20 Millisekunden liegen könnte welche die Leckstromstufe pro Tau schneller ist. (?)
Sollte die Mappe zu diesem Verstärker je fertig werden wird sie seeeeehr umfangreich werden ;D
Schönen Gruß
Mathias
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