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Da der PI mit der ECC82 aber auch selbst verstärkt (Verstärkunsfaktor ca 7) und die Endstufe auf -22V gebiast ist, darf ich dann nur 22V/7= 3,14V(peak) nach dem Masterpoti in die PI jagen, um die Endstufe nicht zu übersteuern. Ist es demnach nicht völliger Irsinn, die sonst so beliebte ECC83 mit einer Hochspannung von 300V in der Vorstufe zu nutzen, wenn nur so geringe Signallevel benötigt werden?
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Bei deiner Rechnung gehst du davon aus, das die Röhre dann zerrt sobald das Gitterpositiv wird, das ist so nicht allgemeingültig, jenachdem wie die Endstufe konzipiert ist können Verzerrungen auch schon deutlich früher, oder auch deutlich später, also bei schon einsetzendem Gitterstrombetrieb auftreten. In den meisten High-gain 50/100W Gitarrenverstärkern wirst du EL34 oder 6L6GC finden, die mehr Signalspannung brauchen, als deine 6V6GT. Zusätzlich kommt häufig eine Gegenkopplung zum Einsatz, die der Verstärkung entgegen wirkt.
Im Falle der Vorstufe geht es darum viel Verzerrung durch kaskadierte Stufen zu erzeugen. Wenn es nur darum gehen würde ein unverzerrtes Signal an die Endstufe zu schicken, würde auch locker eine ECC83 reichen.
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Wäre hier nicht eine deutlich geringere Hochspannung in der Vorstufe für die ECC83 von vielleicht 100-150V viel zweckmäßiger (oder gar eine andere Röhre)? Oder habe ich hier einen Denkfehler?
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Die Verstärkung wird durch deine Röhrenparameter und die Anodenlast bestimmt. Die Versorgungsspannung beeinflusst die Verstärkung nur indirekt, da sie die Lage im Kennlinienfeld bestimmt und sich dadurch deine Röhrenparameter ändern (können). Was die Spannung viel mehr bestimmt ist der maximale Aussteuerbereich der Stufe.
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Oder mal ganz allgemein gefragt: Was hat sich Eurer Erfahrung nach geeignet, um einen highgain PP Gitarrenverstärker zu bauen? Endstufe übersteuern ja oder nein, Masterpoti vor dem PI oder als Stereopoti nach dem PI, etc. ? Wie kann erreicht werden, dass der Amp bei starker Übersteuerung regelbar bleibt (Gain-Poti regelt nur Gain und Masterpoti regelt nur Master)?
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Meine persönliche Meinung für High-gain: Endstufenzerrung nein. Sobald die Endstufe zerrt wirkt die Klangreglung nur noch pre-gain, genauso wird der Effektloop nutzlos und die Lautstärke lässt sich nicht mehr kontrollieren. Der Master gehört bei so einem Konzept vor die Endstufe und die gesamte Verzerrung wird aus der Vorstufe geholt. Dadurch hat man dann auch noch viele Möglichkeiten durch zusätzliche Filternetzwerke nach dem Eq und die Endstufengegenkopplung den Klang zu formen. Auch hat Endstufenzerre die Tendenz eher fizzy und untight zu sein, was selten klanglich im High-gain Bereich gewünscht ist.
Man kann den Master auch nach den Pi setzen, dass nennt man dann PPIMV (post phaseinverter mastervolume). Sofern eine Gegenkopplung eingesetzt wird kommt es jedoch zu Problemen, da das Poti nun in der Gegenkopplungschleife liegt und sich je nach Potistellung die Menge an GK ändert.
Die Endstufenzerrung wirst du ohne zusätzliche Maßnahmen nicht in der Lautstärke regelbar bekommen, da der Verstärker erst dann zerrt wenn er an seine Leistungsgrenze kommt. Optionen wären ein Attenuator, Powerscaling oder Slaving mit einer Ersatzlast und einer weiteren Endstufe (z.B. Fryette Powerstation).